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Elfenschiffe (Mithgar 03)

Titel: Elfenschiffe (Mithgar 03) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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irgendjemand weiß, wo das hellgrüne Schloss liegt oder das Kristallschiff oder das schwarze Meer, dann ist es Aravan.«
    »Ach, Alamar, Ihr seid nicht in der Verfassung, um solche Entscheidungen zu treffen. Wie können wir… wie kann ich sicher sein, dass dies das Richtige ist? Ich meine, ich habe natürlich von Aravan gehört – schließlich ist er ein Freund… er hat Tarquin das Leben gerettet –, aber gleich nach Arbalin zu segeln, nun ja…«
    »Das ist si-icher das Richtige, Jin-Jin«, behauptete Alamar. »Und wir müssen uns beeilen. Die Schwal-Schwalbenfisch, das verwünschte Schiff segelt mit der Nachtflut. Außerdem, wie wollen wir sonst Farr… Pysk… Rix, den Ebertöter finden?«
    Trotz ihrer ernsten Bedenken nickte Jinnarin schließlich. Ja, wie sonst?
     
    Die Besatzung der Schwalbenfisch sah mit einiger Verwunderung zu, wie der alte Mann über die Laufplanke an Bord schwankte und dabei einen äußerst unwilligen Fuchs an einer langen Leine hinter sich herzog. Das Tier knurrte den Alten an, schnappte nach der Leine und wehrte sich dagegen, manchmal warf er sich sogar zu Boden und ließ sich dann auf der Seite liegend mitschleifen. »Dassis mein Vertrauter Ruxie«, sagte der alte Mann undeutlich.
    Als Alter und Fuchs sicher in ihrer Kabine untergebracht waren, wandte sich ein Matrose an einen anderen und fragte: »Adons Blut, hast du das gesehen?«
    »Klar, Kumpel«, sagte der andere, »der Fuchs war verdammt wild.«
    »Nein, nein, du Trottel, den Fuchs meine ich gar nicht!«
    »Na was denn dann?«
    »Seine Hand.«
    »Seine Hand?«
    »Ja! Ich will verdammt sein, aber ich glaube, seine Hand stand in Flammen!«

6. Kapitel
    AUF SEE
     
    Anfang bis Mitte Frühjahr, 1E9574
    [Fünf Monate zuvor]
     
    Alamar schwankte in die Kabine und zerrte den sich immer noch wehrenden Fuchs hinter sich her. Als sich die Tür geschlossen hatte, ließ der Magier seinen Rucksack auf die Deckplanken fallen – »Au!«, ertönte ein gedämpfter Aufschrei daraus. Der Alte achtete nicht darauf, sondern ließ sich in seine Koje sinken und starrte dann auf dem Rücken liegend seine leuchtenden Finger an. »Aus, verwünschtes Licht!«, befahl er mit schwerer Zunge. »Exi, Lumen! Exstingue! Fiat lux! Hoppla!« – wieder wurde das Licht heller – »Per… perite… perde lumen…« Nichts schien zu funktionieren. Der Rucksack auf dem Boden geriet in Bewegung und gab gedämpfte Verwünschungen von sich, während eine winzige Hand zwischen den Schnüren auftauchte und sich daran machte, die Schleifen zu lösen. Der Fuchs winselte und leckte ihre kleinen Finger, und der Magier auf der Koje murmelte vor sich hin. Schließlich war der Sack offen, und Jinnarin kroch heraus, vor Wut schäumend und mit Feuer in den Augen.
    »Alamar!«, rief sie. »Ihr verflixter alter Trunkenbold…!«
    Ein Schnarchen antwortete ihr.
    Der Magier war bereits eingeschlafen.
    Aber wenigstens leuchtete seine Hand nicht mehr.
    »Uhh«, ächzte der Magier, als er die blutunterlaufenen Augen aufschlug und sich umsah. »Wo… ah, mein Kopf.«
    Niemand antwortete ihm, aber er konnte das Knarren von Holz und ein entferntes Schwappen von Wasser hören. Helles Tageslicht fiel durch ein rundes Fenster, und der Raum schien langsam zu schaukeln. Er hob die rechte Hand und starrte auf seine Finger. Er versuchte, sich an etwas zu erinnern, wusste jedoch nicht genau woran. Alamar richtete sich mühsam zu einer sitzenden Haltung auf und zuckte dabei mehrfach zusammen.
    Auf dem Boden auf der anderen Seite des Raums saß Jinnarin an den schlafenden Rux gelehnt und funkelte ihn an.
    Als er mit den Lippen schmatzte und seine eigene Zunge schmeckte, verzerrte sich Alamars Gesicht zu einer Maske des Ekels. »Bah!«
    »Geschieht Euch recht«, knirschte Jinnarin.
    »W-wo sind wir?«
    »An Bord der Schwalbenfisch.«
    Alamars Augenbrauen ruckten in die Höhe. »Schwalbenfisch? Auf einem Schiff?« Er sah sich um und wurde nun auch aus dem sanften Schaukeln schlau. »Was im Namen der Hèl haben wir an Bord eines Schiffs verloren?«
    »Ihr könnt Euch tatsächlich nicht mehr daran erinnern, oder?«
    Alamar starrte sie verständnislos an. »Ich kann mich erinnern, dass ich mit einem Kapitän über« – er schloss die Augen in dem Bemühen, seine Erinnerung aufzufrischen – »über das Elfenschiff gesprochen habe«, sagte er schließlich.
    »Aravans Schiff, die Eroean.«
    »Ja, so heißt es. Eroean.« Plötzlich weiteten sich Alamars Augen, und er erhob sich ächzend und hielt sich

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