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Elfenschiffe (Mithgar 03)

Titel: Elfenschiffe (Mithgar 03) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Monate«, wiederholte Alamar mit funkelndem Blick.
    »Ein Jahr«, beharrte Jinnarin. »Schließlich sind wir eigentlich hinter Farrix her, Alamar. Ihr erinnert Euch doch an ihn, oder? An Farrix den Ebertöter?«
    Alamar zuckte zusammen. »Das war ein Tiefschlag, Pysk… Also gut. Ihr habt gewonnen. Ein Jahr.«
    Die Schwalbenfisch war ein Dreimaster, ungefähr achtzig Fuß lang und achtundzwanzig breit, ein kleines, schnelles Frachtschiff, das die Route zwischen Arbalin und Rwn befuhr, eine Fahrt von sieben bis neun Wochen Dauer bei günstigen Winden. Achtern hatte sie Lateinersegel und am Bug Rahsegel – bis auf den Klüver. Der Kapitän hieß Dalby, und die Besatzung zählte siebzehn Personen: zwei Maate, ein Koch, ein Zimmermann und Böttcher, ein Kalfaterer, ein Schiffsjunge, ein Bootsmann sowie zehn gewöhnliche Matrosen. Sie hatte einen Heckaufbau, aber keinen im Bug, und im Heck gab es drei Kabinen – die des Kapitäns, die des ersten Maats und die des zweiten Maats. Letztere war von Alamar belegt, denn wenn Passagiere an Bord waren, schliefen der zweite, und wenn nötig auch der erste Maat bei dem Rest der Mannschaft unter Deck in den Mannschaftsquartieren.
    Alamar speiste mit dem Kapitän und nahm bei jeder Mahlzeit eine kleine Portion mit in seine Kabine. »Für meinen Fuchs, wisst Ihr?«, pflegte er zu sagen, und Dalby staunte über die Vielfalt der Nahrung, die dieser Meister Reineke zu sich nahm: Gemüse und Suppe, Brot und Süßigkeiten und sogar Trockenobst, aber auch kleine Häppchen Fisch und Geflügel sowie andere Fleischsorten. Und obwohl der Kapitän keine Einwände dagegen hatte, dass der Alte die Häppchen mitnahm, fand er es doch seltsam. Seine Einladung, den Fuchs doch mitzubringen und ihn gleich mitessen zu lassen, hatte der Magier mit dem Argument abgelehnt, Rux sei zu ungezähmt und wild. Trotz der angeblich wilden Natur des Fuchses konnte man Alamar des Nachts oft an Deck erleben, wie er sich die Beine vertrat, und dann war auch der Fuchs nicht weit. Anders als bei seiner Ankunft auf dem Schiff lief das Tier nun frei herum, ohne Leine.
    Doch obwohl sich die Mannschaft an den Anblick von Alamar und dem Fuchs gewöhnte, versammelten sich die Matrosen dennoch manchmal und spekulierten über den Magier und seinen Fuchs, wenn auch nicht in Hörweite der beiden. Denn seitdem die beiden an Bord gekommen waren, schienen eigenartige Dinge auf der Schwalbenfisch vorzugehen.
    Manchmal sah ein Besatzungsmitglied des Nachts einen Schatten im Augenwinkel, der sich dann bei genauerem Hinsehen aufzulösen schien.
    Der Zimmermann schwor, der Fuchs sei ein Gestaltwandler, und der Schiffsjunge behauptete, er habe Alamar in seiner Kabine mit dem Fuchs reden gehört, und der Fuchs habe geantwortet!
    »Ich wollte dem Kapitän gerade Tee bringen, als ich es gehört habe. Eine hohe Stimme war es, und sie haben sich unterhalten… heftig gestritten. Worüber weiß ich nicht, und ich bin auch nicht stehen geblieben, um zu lauschen. Ihr könnt mir glauben, ich bin so schnell gelaufen, wie ich konnte. Und habe dabei nicht einen Tropfen vom Tee des Kapitäns verschüttet.«
    »Brr! Da läuft’s mir wirklich kalt den Rücken runter. Aber ich glaube dir, mein Junge, weil’s schon so sein muss, dass alle sprechenden Füchse eine hohe Stimme haben.«
    »Tja, mich überrascht das nicht, weil ich schon immer geglaubt habe, dass Füchse mehr sind, als man glaubt. Ich meine, überlegt doch mal, wie schlau die sind und alles. Und die Augen, nicht wie die von einem anständigen Hund, sondern mehr wie die geschlitzten Pupillen von diesen leisetreterischen Katzen.«
    »Ja, das stimmt schon. Aber wer will eigentlich sagen, dass es nicht einer von den Dämonen ist, mit denen sich Zauberer umgeben?«
    »Ach, hört schon auf. Dieser Rux ist vielleicht der Vertraute eines Zauberers und kann vielleicht auch sprechen, aber ich finde ihn gar nicht so schlecht. Und lasst euch gesagt sein, ein Dämon ist er nicht. Ich will euch mal was fragen: Habt ihr viele Ratten gesehen, seit er an Bord ist? Der ist besser als ‘ne Katze, wenn’s um Ratten geht, sage ich. Eure Mahlzeiten sind auch besser, weil die Ratten, die sonst daran nagen und kauen, mittlerweile wohl alle längst tot sind, von Meister Reineke erledigt. Das glaube ich, wenn ihr meine ehrliche Meinung hören wollt.«
    »Das mag schon sein, Schiffskoch, aber ich weiß nur, dass ich froh bin, wenn wir Meister Rux und seinen Zauberer im Hafen von Arbalin abgeliefert

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