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Elfenschiffe (Mithgar 03)

Titel: Elfenschiffe (Mithgar 03) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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mit der einen Hand den Kopf, während die andere nach der schaukelnden Wand tastete, um sich abzustützen. »Schnell, Jinnarin, wir müssen von diesem Schiff herunter, bevor es ablegt.«
    »Ach, dann heiße ich jetzt also wieder ›Jinnarin‹, ja? Letzte Nacht war ich noch ›Jin-Jin‹.«
    »Wovon Ihr auch redet, Pysk, wir haben keine Zeit dafür«, schnauzte Alamar und zuckte angesichts der Lautstärke seiner eigenen Stimme zusammen.
    »Alamar, ich habe Neuigkeiten für Euch: Wir haben bereits vor zwölf Stunden abgelegt.«
    Als hätten sich seine Knie plötzlich in Wasser verwandelt, fiel Alamar rückwärts auf seine Koje. »Vor zwölf…?«
    Jinnarin nickte und erhob sich nun ebenfalls. Rux öffnete ein Auge und schloss es dann wieder.
    »Wie konntet Ihr das nur zulassen, Pysk?«, ächzte Alamar.
    »Es schien mir eine gute Idee zu sein«, antwortete sie.
    »Idee? Wessen Idee? Wohin sind wir unterwegs?«
    »Nach Arbalin«, erwiderte Jinnarin. »Wegen eines Zusammentreffens mit…«
    Alamar ächzte wieder. »Mit Aravan. Ich erinnere mich.« Er warf Jinnarin einen kummervollen Blick zu. »Wie konntet Ihr Euch so einen albernen Plan ausdenken?«
    »Ich? Ich?«, schäumte Jinnarin. »Wie ich mir so einen albernen…«
    »Genau das habe ich gefragt, Pysk«, bellte Alamar. »Es ist unnötig, die Frage zu wiederholen.«
    »Alamar, Ihr seid ein Esel. Ihr habt Euch den albernen Plan ausgedacht!«, schrie Jinnarin mit durchdringender Stimme. Alamar fasste sich leidend mit beiden Händen an den Kopf.
    Rux erhob sich knurrend, drehte sich einmal im Kreis und legte sich dann wieder hin, während er die beiden vorwurfsvoll ansah.
    Mit einem lauten Ächzen erhob Alamar sich wieder von seiner Koje, wobei er dem Blick der schäumenden Jinnarin geflissentlich auswich. »Tja, da kann man nichts machen«, murmelte er. »Ich muss zum Kapitän und ihn zur Umkehr bewegen.«
    Doch als er die Kabinentür erreichte, rief Jinnarin scharf: »Wartet!« Und als der Magier sich umdrehte und sie ansah, fuhr sie fort: »Setzt Euch, Alamar. Ich habe Euch etwas zu sagen.«
    »Hört her, Pysk, mit jedem Augenblick entfernen wir uns weiter von…«
    »Ich sagte: Setzt Euch!«, fauchte Jinnarin.
    Mit einem Seufzer ließ Alamar sich wieder auf die Koje sinken und fiel ein wenig in sich zusammen. Nach einem Augenblick der Stille forderte er: »So redet schon! Das Schiff segelt inzwischen immer weiter.«
    »Ruhe!«, befahl sie. »Ich sammle meine Gedanken.«
    Jinnarin ging zu Rux, setzte sich auf den Boden und lehnte sich dabei an den Fuchs.
    Alamar schüttelte aufgebracht den Kopf… blieb aber stumm.
    Schließlich sah Jinnarin ihn an. »Alamar, vielleicht ist dieser Plan gar nicht so albern. Ich meine, stimmt es denn nicht, dass Aravan durch die ganze Welt gesegelt ist? Und wenn das stimmt, wer wäre besser geeignet, um ihn zu fragen? Wer könnte eher ein hellgrünes Meer kennen? Wenn man bedenkt, dass Aravan tatsächlich über alle Meere Mithgars gesegelt ist, könnte er dann nicht auch ein Kristallschloss besucht haben? Und das schwarze Schiff kennen? Alamar, habt Ihr eine bessere Idee, wen wir aufsuchen könnten? Gibt es außer Aravan noch jemanden, der uns helfen könnte, Farrix zu finden?«
    Alamar schaute Jinnarin lange an. Schließlich sagte er: »Aber das setzt voraus, dass wir zunächst Aravan finden.«
    »Ihr habt gesagt, dass er in Arbalin ist.«
    »Ich habe gesagt, dass dies sein Heimathafen ist. Das heißt aber nicht, dass er sich auch dort aufhält. Tatsächlich ist es mehr als wahrscheinlich, dass er sich nicht dort aufhält.«
    »Wenn nicht dort, Alamar, wo dann?«
    »Auf seinem Schiff. Auf der Eroeam«, sagte Alamar missmutig. »Schließlich segelt er beständig auf den Meeren, wie Ihr selbst wisst, immer auf der Suche nach Abenteuern, Schätzen und lohnender Fracht.«
    Jinnarin nickte. »Ja, das weiß ich in der Tat. Aber früher oder später bringt er diese lohnende Fracht nach Arbalin, neh?«
    »Aber das könnte Jahre dauern, Kind«, protestierte Alamar.
    »Oder auch nur Tage«, hielt sie dem entgegen.
    Sie saßen stumm da, und die Stille wurde nur durch die Geräusche der Wellen unterbrochen, die gegen den Rumpf schlugen. Schließlich sagte Alamar: »Also gut, Jinnarin, wir segeln nach Arbalin. Dort suchen wir Aravan, und wenn er nicht da ist, werden wir versuchen herauszufinden, wann er wohl zurückkehrt oder wo wir ihn wohl finden können. Wir warten sechs Monate, nicht länger…«
    »Ein Jahr«, warf Jinnarin ein.
    »Sechs

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