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Elfenschiffe (Mithgar 03)

Titel: Elfenschiffe (Mithgar 03) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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ihn brauchst, Tochter, aber du hast meinen Segen.«
    Dann rief der alte Magier verdrossen: »Nein, nein, Pysk! So könnt Ihr mit einem Adler nicht ziehen! Hier, ich zeige es Euch – zuerst hoch und über zwei Felder und dann nach rechts oder links vorne auf das dritte… es sei denn, dazwischen ist ein Gewitter, denn dann wird der Adler zwei Felder nach rechts oder links abgelenkt, es sei denn, dort ist auch ein Gewitter.«
    »Das mit den Gewittern habt Ihr mir bisher aber verschwiegen, Alamar«, kam Jinnarins scharfe Erwiderung.
    Minuten später, als Aylis durch die Messe zurückging, stand Jinnarin mitten auf dem Tokkobrett, und die Spielsteine lagen wild verstreut, als habe sie sie beiseite getreten. Sie hatte die Hände in die Hüfte gestemmt und funkelte den Magier erbost an. »Was soll das heißen, Heuschrecken? Wo kommen die auf einmal her? Ihr erfindet diese Regeln beim Spielen, Alamar.«
    »Grrr«, knurrte der Magier, indem er eingeschnappt die Arme verschränkte und ihr den Rücken zukehrte. »Ihr hört eben nie zu, Pysk.«
    Lachend küsste Aylis ihren Vater im Vorbeigehen und trug ihre Sachen in Aravans Kabine. Der Elf war mittlerweile angekleidet und brütete wieder über den Karten, da er immer noch einen bestimmten Archipel in einem hellgrünen Meer suchte.
    Als Aylis sich auf ihren zweiten und letzten Weg machte, studierten Alamar und Jinnarin angestrengt das Tokkobrett. Die Steine waren wieder ordentlich aufgestellt, und Jinnarin grinste hämisch, während Alamar murmelte: »Ihr habt meinen Adler gesprengt.«
    Rux trottete den Gang entlang, den Schwanz steil in die Höhe gereckt und eine tote Ratte im Maul. Er sah Jinnarin stolz an und ließ die Ratte dann auf Alamars Fuß fallen.
    Aylis betrachtete die Szene und brach in schallendes Gelächter aus, da ihr Herz frei war und vor Freude hätte zerspringen können. Schließlich war sie unsterblich verliebt.
     
    Am Vormittag brach die Wolkendecke auf, und hier und da schimmerte blauer Himmel durch das einförmige Grau, als bohre er von oben Löcher hindurch. Bald darauf teilten lange blaue Streifen die Wolkendecke, die rasch breiter wurden. Ein steter Westwind trieb die verbliebenen Wolkenfetzen vor sich her, und die Sonne lugte hervor, die wintertief am Südhorizont stand. Als der Abend hereinbrach, war das Himmelsgewölbe über ihnen kristallklar.
    Jinnarin stand auf dem Vordeck und staunte. »Es ist genauso gekommen, wie Aylis gesagt hat, Alamar. Ihre Vorhersage ist eingetroffen.«
    »Natürlich«, sagte Alamar schnippisch, der seine Niederlage beim Tokko immer noch nicht verwunden hatte. Und das auch noch gegen einen blutigen Anfänger! Zweifellos hatte die auf seinem Fuß deponierte Ratte seine Konzentration beeinträchtigt. Zweifellos.
    »Und Ihr könnt keine Seher-Zauber wirken, sagt Ihr?«
    Alamar funkelte die Pysk an. »Ich könnte es, wenn ich wollte… und natürlich die Ausbildung hätte.«
    »Wie viele verschiedene Arten von Magiern gibt es denn, Alamar?«
    »Wir sind alle verschieden.«
    »Nein, nein, ich meine, wie viele verschiedene Arten? Aylis ist eine Seherin. Und Ihr seid… hm… was seid Ihr eigentlich, Alamar?«
    Der Alte musterte Jinnarin mit finsterem Blick. »Immer noch erpicht auf Geheimnisse, was, Pysk?«
    »Na, wenn Ihr es mir nicht sagen wollt…«
    »Ach, schon gut. Es ist ja kein Geheimnis. Ich forme die Elemente nach meinem Willen: Erde, Luft, Feuer, Wasser, Äther.«
    »Wie funktioniert das, Alamar? Wie kann es sein, dass seltsame Wörter in einer besonderen Sprache bewirken, dass Dinge… geformt werden?«
    »Ach, Pysk. Dinge werden nicht ›einfach geformte Vielmehr muss ein Magier Energie aufwenden, astrales Feuer, um eine Wirkung zu erzeugen. Es ist so, als suchte man einen speziellen Angelpunkt und setzte dann ein wenig Kraft ein, um eine große Wirkung zu erzielen. Als stoße man einen riesigen Felsen mit einer dünnen Stange an oder als verursache man einen gewaltigen Erdrutsch mit einem kleinen Kiesel.
    Das astrale Feuer in jedem Ding kann unter Aufwendung eines Quantums des astralen Feuers eines Magiers manipuliert werden. Normalerweise ist nur eine winzige Menge nötig – zum Beispiel für Magiersicht. Andere Dinge erfordern eine große Menge von astralem Feuer, wenn der gewünschte Effekt erzielt werden soll – zum Beispiel würde es sehr viel Macht erfordern, eine Burg zum Einsturz zu bringen.«
    »Aber, Alamar, wie können Worte das bewirken?«
    »Jinnarin, die Worte sind eigentlich nur Schlüssel, mit

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