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Elfenschiffe (Mithgar 03)

Titel: Elfenschiffe (Mithgar 03) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Achseln. »Vielleicht, Jinnarin. Aber das werden wir nie mit Sicherheit wissen.«
    »Es sei denn, es bewahrheitet sich«, sagte Jinnarin, den Blick immer noch starr auf den Himmel gerichtet.
    Aylis atmete tief ein und dann aus, und ihr Atem bildete eine weiße Wolke in der winterlichen Luft. »Indem er ein Duell verliert?«
    Jinnarin nickte. »Oder wenn sich etwas ereignet, bei dem himmlisches Feuer und ein Edelstein eine Rolle spielen… Augenblick! Meint Ihr, mit dem himmlischen Feuer könnte das Nordlicht gemeint sein?«
    Aylis’ Augen weiteten sich, während sie das flammende Spektakel am Himmel betrachtete.
     
    Obwohl das Nordlicht in dieser ganzen langen Nacht toste und sich veränderte, sahen sie keine Wolken, und in der Stunde vor Morgengrauen verblasste das Nordlicht langsam, bis es verschwunden war. Müde machten sich die Beobachter auf den Weg ins Bett.
    Es war beinah Mittag, als Aylis erwachte, und nachdem sie ihre Morgentoilette beendet und sich angekleidet hatte, fand sie Aravan und ihren Vater mit Jatu und Bokar an Deck vor. Jinnarin war nirgendwo zu sehen. Als Aylis sich zu ihnen gesellte, wiederholte Jatu seine Frage: »Und wie ›zieht‹ man himmlisches Feuer in einen Edelsteins hm? Beantwortet mir das, Magier Alamar.«
    Der Alte fuhr mit dem Finger über den mattroten Stein in seinem Goldarmband. »Für mich wäre es eine Frage der Entdeckung des richtigen Zaubers. Doch für Euch müsste es ein besonderer Edelstein sein, ein Artefakt der Macht, das Ihr Euch nutzbar machen könntet, indem Ihr ihm einen wahren Namen gebt.«
    Jatu hob eine Augenbraue. »Einen wahren Namen?«
    Bokar wandte sich an den Schwarzen. »Wie Dureks Axt. Sie hat einen wahren Namen. Sprecht ihn aus, und die Axt durchschneidet Stein und Metall… so heißt es jedenfalls.«
    »Ah«, sagte Jatu, dessen Miene sich aufhellte, als ihm eine Erkenntnis kam. »Wie bei Nombis Speer. Er kann nicht verfehlen, wenn man ihn mit einem geheimen Wort ruft.«
    »Zweifellos ein wahrer Name«, sagte Alamar.
    Jatu wandte sich an den Magier. »Wie bekommen diese besonderen Gegenstände einen wahren Namen?«
    Alamar sah Aylis an, und die nickte, als gebe sie ihm die Erlaubnis oder ihr Einverständnis, über diese Dinge zu reden. Alamar räusperte sich. »Einfache Artefakte der Macht finden sich manchmal in der Natur und bedürfen keiner weiteren Bearbeitung. Andere einfache Artefakte können von Artefaktschmieden hergestellt werden. Gewöhnlich sind das Magier, aber manchmal auch nicht. Einige davon sind ständig aktiv und brauchen keinen wahren Namen – wie zum Beispiel Euer blauer Stein, Aravan –, wohingegen andere normalerweise ruhen und daher einen Namen brauchen, um zu erwachen. Beispiele für eine solche Arbeit, die durch einen wahren Namen aktiviert wird, sind die von Dwynfor dem Elf gefertigten Schwerter und wohl auch Dureks Axt und Nombis Speer. Für komplexere Artefakte der Macht bedarf es gewöhnlich zweier oder dreier Magier, um sie herzustellen – eines Alchimisten, eines Artefaktschmieds und noch eines anderen, um die speziellen Kräfte einzuarbeiten. Ein sehr mächtiges Artefakt kann jedoch nur von vielen Magiern oder von einem Gott hergestellt werden.«
    »Von einem Gott?« Jatus Augen weiteten sich.
    »Adon, Elwydd, Gyphon, die anderen.«
    Bokar nahm seinen geflügelten Helm ab und schaute hinein, als suche er etwas darin. »Sagt mir, Magier Alamar, was für eine Art Edelstein kann Feuer in sich ziehen?«
    Alamar zuckte die Achseln. »Ich weiß nicht, Bokar. Es gibt viele Arten von Edelsteinen, und jede kann in ein Artefakt verwandelt werden: adamas, crystallus, smaragdus, carbuneulus, sappirhus, corallum… «
    »Oje«, knurrte Bokar. »Ihr redet über Edelsteine, deren Namen ich nicht einmal kenne.«
    »Mein Vater nennt sie bei ihren Magiernamen, Bokar«, sagte Aylis. »Ihr kennt sie als Diamant, Kristall, Smaragd, Rubin, Saphir und Koralle.«
    »Ha!«, rief der Zwerg. »Das hört sich an, als wäre jeder Edelstein geeignet.«
    »Das sagte ich Euch doch, Zwerg«, erwiderte Alamar mürrisch.
    Bokar fuhr auf, beruhigte sich aber gleich wieder. »Nun, Magier Alamar, ich habe mich jedenfalls gefragt, ob es sich bei dem dunklen Edelstein aus Seherin Aylis’ Rätsel um den Stein handeln könnte, den Kapitän Aravan um den Hals trägt.«
    Alamars Augen weiteten sich, und er wandte sich an den Elf. »Lasst mich einen Blick darauf werfen«, bat er.
    Aravan holte den Stein unter seinem Wams hervor, streifte sich das Lederband über

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