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Elfenschwestern

Elfenschwestern

Titel: Elfenschwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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Lily trat nicht näher und Alistair ließ nicht los.
    „Ich wollte es mir nur anschauen“, sagte er leise. „Ein Schmuckstück aus Eisen ist sehr ungewöhnlich für ein Elfenmädchen. Aber dann“, er lächelte mit gekräuselten Mundwinkeln und blitzenden Augen, „bist du ja auch sehr ungewöhnlich, nicht wahr, Tigerlily?“
    Lily klang etwas heiser, als sie sprach: „Seit wann weißt du eigentlich, wer ich bin?“
    Er ließ den Anhänger los. Lily wäre fast gestolpert, so sehr hatte sie sich von ihm weg und gegen den Druck ihrer eigenen Halskette gestemmt.
    „In der Nacht auf dem Dach habe ich erkannt, was du bist. Wer du bist, habe ich mir später zusammengereimt“, sagte Alistair.
    Lily schaute auf seine schönen, schlanken Hände hinab. Nichts. Alistair York konnte Eisen anfassen, ohne Schaden zu nehmen.
    Alistair bemerkte ihren Blick. „Frag ruhig, aber denk daran, dann bist du mir schon zwei Fragen voraus. Und ich bestehe auf Revanche.“
    Lily rang mit sich. Sie wollte ihm gar nichts von sich verraten, aber hier bot sich ihr die Gelegenheit, einen York auszufragen. Und hatte sie sich nicht schon entschieden? Stand sie nicht genau deshalb hier mit ihm in diesem Stall?
    „Gut“, sagte sie. „Warum verbrennt Eisen dich nicht? Ich habe gelernt, dass es für Fey gefährlich ist. Dass es sie fernhält. Genau wie ein paar Körner Salz. Oder die Farbe Rot.“
    Atemlos wartete sie auf seine Antwort. Sie wusste ja immer noch nicht, wie die fremden Fey in Kates Appartement hatten eindringen und Gray rauben können.
    „Ammenmärchen“, sagte Alistair mit einem Achselzucken.
    „Was?“, brauste Lily auf. Sie fühlte sich stellvertretend für ihre Granny beleidigt.
    „Es hält manche Fey ab“, gab Alistair zu. „Niedere Geister. Aber niemals, wirklich niemals, Elfen.“
    Das musste Lily erst mal verdauen. Sie hatte immer geglaubt, sie und Rose wären immun gegen diese Schutzriten, weil sie zur Hälfte Menschen waren. Die Zauber, die Granny für das Cottage gewirkt hatte, mussten dann aber wohl aus härterem Stoff sein, wenn sie auch bei Elfen wie ihren Tanten wirkten. Was hatte Fleeting Jim gesagt? Irgendetwas von Schutzzaubern der Liebe. Könnte das der Schlüssel sein? Hatte Granny die Liebe der Fairchilds füreinander in das Haus selbst gewoben? Lily fuhr sich verwirrt mit einer Hand über die Stirn.
    Baskerville neben ihr winselte leise.
    Gerührt von seiner Anteilnahme legte Lily dem Hund eine Hand auf den breiten Schädel, so wie sie es Alistair hatte tun sehen. Wenn Alistair die Wahrheit sagt, dachte Lily, können es nicht die Pixies gewesen sein, die Gray geholt haben. Sie wären nie im Leben an dem Salz und dem roten Band vorbeigekommen.
    Lily schaute Alistair an. Er hatte die Arme verschränkt und lehnte sich lässig gegen die gesattelte Duchess. Nein, die Pixies konnten den Schutzzaubern nicht trotzen. Aber ein Elf wie Alistair schon.
    „Jetzt bin ich dran.“
    Lily zuckte zusammen. „Bitte?“, sagte sie verwirrt.
    „Mit meinen zwei nächsten Fragen.“ Alistair hielt ihren Blick mit seinem gefangen. „Und mach bloß keine Ausflüchte.“
    Oh nein, dachte Lily, von plötzlicher Panik erfasst.
    „Hast du eigentlich einen Freund, meine Hübsche?“
    Lily musste vor Erleichterung lachen. „Ja“, sagte sie dann und konnte nicht verhindern, dass sich eine leichte Röte auf ihren hellen Wangen ausbreitete. „Ja, das habe ich allerdings.“
    „Hm. Das erklärt einiges.“ Er grinste sein Raubtiergrinsen, das die starken Eckzähne entblößte. „Aber glaub nur nicht, dass ich so leicht aufgebe.“
    Lily betrachtete ihn mit sinkendem Mut. Nein, sie würde niemals denken, dass Alistair York leicht aufgab.
    Alistair legte den Kopf schief. Noch mehr silberblonde Strähnen fielen ihm dabei in die Augen und ließ ihn aussehen wie einen harmlosen hübschen Jungen mit zufällig besonders spitzen Ohren. „Bevorzugst du Dunkel oder Blond?“, wollte er wissen.
    „Dunkel“, antwortete Lily schnell. „Interessiert dich das wirklich? Willst du mich nichts Wichtigeres fragen?“ Im selben Moment hätte sie sich am liebsten die Zunge abgebissen.
    „Doch“, bestätigte er. „Aber ich bin zu sehr Gentleman, um das zu tun.“
    Lilys Wangen wurden noch heißer.
    Alistair kräuselte die Mundwinkel. „Komm“, sagte er, „wir bringen Basker und Duchess raus. Dann hole ich Prince, der wurde heute auch noch nicht bewegt, und wir sind startklar.“
    „Prince?“, wiederholte Lily. „Duchess? Hat diese

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