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Elfenstern

Titel: Elfenstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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Stück. Die
Schläge hatten das Schiff nicht beschädigt, aber der
Schutzschild war
geschwächt. Der nächste Schlag oder der
übernächste würde den Schild
durchbrechen.
    Es gab nur eine Art von Magie, die stark genug,
mächtig genug war, um die seine zunichte zu machen –
die Runenmagie der Sartan.
    Eine Falle! Der alte Mann hat mich in eine Falle
gelockt! Und ich war dumm genug, ihm ahnungslos ins Netz zu gehen!
    Wieder ein Schlag, und Haplo glaubte, Holz
splittern zu hören. Der Hund fletschte die Zähne und
sträubte das Nackenfell.
    »Bleib hier, alter Junge«, sagte Haplo,
streichelte den schmalen Kopf und gab dem Tier durch den Druck seiner
Hand zu
verstehen, was er meinte. »Das ist mein Kampf.«
    Er hatte sich lange gewünscht, einem Sartan zu
begegnen, mit ihm zu kämpfen und ihn zu töten.
    Haplo eilte den Niedergang hinauf und sprang an
Deck. Der alte Zauberer raffte sich eben mühsam vom Boden auf.
Haplo wollte
sich auf ihn stürzen, doch der Ausdruck nackten Entsetzens auf
Zifnabs Gesicht
ließ ihn zögern. Der alte Zauberer schrie ihm etwas
zu und deutete auf eine
Stelle über Haplos Kopf.
    »Hinter dir!«
    »O nein, auf den alten Trick fall’ ich
…«
    Wieder ein dröhnender Stoß, und Haplo
verlor das
Gleichgewicht. Was immer es war, es spielte sich hinter ihm ab. Haplo
schnellte
auf die Füße und wirbelte herum. Eine gewaltige
Kreatur schlug mit etwas, das
wie ein kleiner Baumstamm aussah, auf den Schiffsrumpf ein. In einiger
Entfernung standen andere Wesen seiner Art und schauten zu. Andere
schienen das
Schiff überhaupt nicht zur Kenntnis zu nehmen und
näherten sich unbeirrbar der
kleinen Gruppe am Rand der Lichtung.
    Schon jetzt war der Rumpf an mehreren Stellen
eingedrückt, die schützenden Sigel zerschmettert, der
magische Schild aufgesprengt.
    Haplo schrieb die Runen in die Luft, sah, wie
sie sich blitzschnell vervielfachten und ihrem Ziel entgegenschossen.
Ein Ball
aus blauem Feuer explodierte auf dem Baumstamm und schlug ihn dem Wesen
aus der
Hand. Der Patryn wollte vorläufig nicht töten, erst
mußte er herausfinden, mit
was für einem Gegner er es hier zu tun hatte.
    Er wußte, was sie nicht waren. Es waren keine
Sartan. Aber sie bedienten sich der Magie der Sartan.
    »Guter Schuß!« schrie der alte
Mann. »Warte
hier. Ich hole unsere Freunde.«
    Haplo schaute sich nicht um, aber er hörte, wie
hastige Schritte sich entfernten. Also hatte der Magier das Schiff
verlassen,
um den Elf und seine Gefährten an Bord zu holen. Haplo
wünschte dem alten Mann
im stillen viel Glück. Helfen konnte er ihm nicht. Er hatte
seine eigenen
Probleme.
    Das Geschöpf starrte ratlos auf seine leeren
Hände, als könne es nicht begreifen, was geschehen
war. Langsam wandte es dem
unerwarteten Angreifer das Gesicht zu. Es besaß keine Augen,
aber Haplo wußte,
es konnte ihn wahrnehmen, vielleicht besser, als er es mit den Augen zu
sehen
vermochte. Das Wesen sandte unsichtbare Fühler aus; Haplo
spürte, wie sie ihn
betasteten, ihn analysierten. Jetzt gebrauchte das Wesen keine Magie,
sondern
verließ sich ganz auf seine eigenen Sinne, so
rätselhaft und merkwürdig sie
auch sein mochten.
    Haplo straffte sich, wartete auf einen Angriff,
während er in Gedanken die Runenstruktur aufbaute, die das
Geschöpf fesseln und
lähmen sollte und der Befragung des Patryn ausliefern.
    Wo ist die Zitadelle? Was sollen wir tun?
    Haplo zuckte zusammen, als die Stimme in seinem
Kopf ertönte. Sie klang nicht drohend, eher verzweifelt,
beinahe sehnsüchtig.
Die anderen Geschöpfe auf der Lichtung vernahmen die stumme
Frage ihres
Gefährten, ließen von ihren Opfern ab und wandten
erwartungsvoll die Köpfe.
    »Erklär mir, was es mit der Zitadelle auf
sich
hat«, sagte Haplo vorsichtig und hob begütigend die
Hände. »Vielleicht kann ich
…«
    Helligkeit blendete ihn, ohrenbetäubender Donner
schleuderte ihn zu Boden. Auf dem Bauch liegend, strengte Haplo sich
an, nicht
das Bewußtsein zu verlieren, bemühte er sich zu
begreifen und zu verstehen.
    Es war ein primitiver Zauber gewesen – eine
simple, elementare Konfiguration auf der Grundlage von Gewalten, wie
sie in der
Natur vorhanden waren. Ein siebenjähriges Kind hätte
ihn zustande bringen
können; ein siebenjähriges Kind hätte
fähig sein müssen, ihn abzuwehren. Und
doch war Haplo wie aus heiterem Himmel getroffen worden, als
hätte das
siebenjährige Kind den Zauber

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