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Elfenstern

Titel: Elfenstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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Kein
Vogel singt.« Rega schüttelte den Kopf.
»Es kommt einem vor, als hätten alle
Geschöpfe weit und breit die Flucht ergriffen oder sich
versteckt.«
    »Möglicherweise liegt es daran,
daß wir uns dem
Zwergenreich nähern. Das muß der Grund sein,
Kleines. Was sonst?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Rega
und versuchte
    die Schatten mit den Blicken zu durchdringen.
»Ich weiß es nicht. Hoffen wir, daß du
recht hast. Aber jetzt genug davon«,
fügte sie plötzlich hinzu. »Sehen wir zu,
daß wir weiterkommen!«
    Roland hielt das Seil. Paithan, der unten
wartete, streckte die Arme aus, um Rega in Empfang zu nehmen, aber der
Blick,
den sie ihm aus ihren dunklen Augen zuwarf, ermahnte ihn.
    Abstand zu halten. Rega begutachtete mit
angewidert verzogenen Lippen die häßliche,
weißlich- graue Masse, auf der sie
stand. Das Seil, von Roland über die Kante geworfen,
schlängelte sich herab und
fiel ihr in einem Knäuel vor die Füße.
Paithan fing an, sein eigenes Seil um
einen Zweig zu knoten.
    »Was ist das eigentlich für ein
Gewächs?« fragte
Rega. Ihre Stimme klang kühl und
geschäftsmäßig.
    »Ein Baumpilz«, erklärte Paithan
im gleichen
Tonfall. Er deutete auf die Furchen in der Rinde, in denen der Elf und
die Frau
ohne weiteres nebeneinander Platz gefunden hätten.
    »Hält er was aus?« erkundigte sie
sich nach
einem unbehaglichen Blick über den Rand. Es war gar nicht so
tief,
vorausgesetzt, man konnte sich an einem stabilen Seil hinunterlassen,
aber für
jemanden ohne Hilfsmittel bestand die Gefahr, sich alle Knochen zu
brechen.
    »Ich würde nicht darauf
herumhüpfen«, gab
Paithan zur Antwort.
    Rega hörte den Sarkasmus aus seinen Worten
heraus, warf ihm einen zornigen Blick zu und rief ungeduldig nach oben:
»Beeil
dich, Roland! Was ist los?«
    »Nur eine Minute, Liebes!« tönte
es zurück.
»Eins von den Tyros will nicht so wie ich.«
    Roland saß grinsend am Rand der Schlucht, lehnte
sich gegen einen Baumstamm und streckte behaglich die Beine aus. Hin
und wieder
stach er eines der Tyros mit dem Stock und entlockte dem Tier ein
ärgerliches
Grunzen.
    Rega machte ein böses Gesicht, kaute auf ihrer
Unterlippe und zog sich an den äußersten Rand des
Pilzhuts zurück. Paithan tat,
als ob er nichts bemerkte, pfiff leise vor sich hin, ruckte
prüfend an dem
Befestigungsknoten und griff anschließend nach Regas Seil, um
es gleichfalls um
einen Ast zu binden.
    Er wollte sie nicht ansehen, aber er konnte
nicht anders. Seine Augen warfen immer wieder Blicke in ihre Richtung
und
erzählten seinem Herzen Dinge, die sein Herz gar nicht wissen
wollte.
    Sieh doch nur. Wir stehen mutterseelenallein
mitten in diesem ornverlassenen Land, auf einem Pilz, sechs Meter
über dem
Boden, und sie ist kühl wie der Enthial-See. Ich habe noch nie
eine solche Frau
getroffen.
    Mit etwas Glück, höhnte der infame Teil
seines
Charakters, wird dir auch nie wieder so eine über den Weg
laufen!
    Ihr Haar ist so weich. Ich wüßte gerne, wie
es
aussieht, wenn es ihr offen über die nackten Schultern und die
Brüste fällt …
ihr Kuß schmeckte genauso süß, wie ich es
mir vorgestellt hatte …
    Stürz dich doch gleich hier in die Tiefe! schlug
die boshafte Stimme vor. Damit ersparst du dir eine Menge Seelenqualen.
Sie hat
nichts anderes im Sinn, als dich zu verführen und dann zu
erpressen. Du weißt
doch genau, daß sie dich zum Narren …
    Rega holte tief Atem, trat blindlings einige
Schritte zurück und tastete haltsuchend nach dem Baumstamm
hinter ihr.
    »Was ist?« Paithan ließ das Seil
los und war mit
einem Sprung an ihrer Seite.
    Sie starrte unverwandt geradeaus, auf die
schemenhaft erkennbare Mauer aus Pflanzen. Paithan folgte ihrem Blick.
    »Was denn?« wiederholte er.
    »Sehr Ihr es nicht?«
    »Was?!«
    Rega blinzelte und rieb sich die Augen. »Ich

ich weiß es nicht.« Sie hörte sich
verwirrt an. »Es kam mir vor, als würde der
Dschungel sich … bewegen!«
    »Wind«, sagte Paithan beinahe
ärgerlich, weil er
nicht zugeben wollte, wie sehr er sich erschreckt hatte.
    »Aber es geht doch gar kein Wind.«
    Sie hatte recht. Die Luft war unbewegt, heiß und
drückend. Drachen kamen ihm in den Sinn, aber nein, der Boden
bewegte sich
nicht. Er hörte auch nicht das Poltern und Rumpeln, mit dem
diese Kreaturen
durch das Unterholz brachen. Paithan hörte überhaupt
nichts. Es war still, viel
zu still.
    Plötzlich ertönte

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