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Elfensturm (Mithgar 04)

Elfensturm (Mithgar 04)

Titel: Elfensturm (Mithgar 04) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Platz haben, nachdem sie an Bord sind, finden wir vielleicht einen Weg, auch noch andere mitzunehmen.«
    Aravan nickte einmal und sagte dann: »Dann lasst uns ablegen.«
    Als die Gefährten an Bord der Eroean gingen, bebte die Insel erneut.
     
    Das Elfenschiff verließ Kairn mit der Morgenflut und unter vollen Segeln. Es lief nach Süden, während hinter ihm die Glocken läuteten. Der Wind wehte von achtern steuerbord, und ab und zu schauderte das Schiff, wenn die See bebte. Während die Dämmerung den Himmel aufhellte, stand Aravan mit Jinnarin und Farrix an Bord. Er zeigte zum Himmel, an dem ein Viertelmond stand. »Man kann vier der fünf Wanderer sehen: Der Rote nahe dem Zenith wird von den Lian Reier genannt und heißt in der Gemeinsprache Roter Krieger. Neben dem Mond steht Veorht lían, der Helle Reisende. Zwischen dem Mond und dem Osthorizont steht Cianin Ándele, der Leuchtende Nomade. Und ganz unten am Rand der Welt steht Wifan Aun, der Schnelle. Der fünfte Wanderer, Rul Pex oder Schleichfuß, geht erst kurz nach der Sonne auf, ist also erst am Abend zu sehen, wenn die Sonne untergegangen ist, und dann auch nur für kurze Zeit.«
    Farrix zeigte mit dem Finger auf den Himmel und zählte ab. »In der Reihenfolge, in der Ihr die Wanderer aufgezählt habt, nennen wir sie Rotfüchsin, Schneebär, Helle Lady, Sonnenreiter und Reisender.«
    Jinnarin betrachtete sie alle, wie sie scheinbar in einer geraden Linie aufgereiht waren, bis hinunter zum Osthorizont. Dann wanderte ihr Blick zum Viertelmond zurück, und ein kalter Schauder überlief sie. Farrix legte den Arm um sie und fragte: »Was ist denn, Liebste?«
    Jinnarin seufzte. »Diese Pracht zu missbrauchen… das kündet von einem schändlichen Verstand.«
    »Ich weiß«, erwiderte Farrix leise, und sie standen gemeinsam an Deck und beobachteten, wie der Morgen graute, bis schließlich die Sonne aufging. Und als sie gänzlich über dem Horizont stand und es lichter Tag war, konnte man die Wanderer nicht mehr sehen, obwohl der abnehmende Mond immer noch über ihnen am Himmel stand und sich immer näher an die Sonne herantastete.
     
    Sie liefen bis zum frühen Morgen nach Süden, und der Wind kam beständig von steuerbord, bis sie schließlich eine breite Landzunge umrundeten, die weit ins Meer ragte, und von dort aus nach Ostsüdost schwenkten. Mit dem Wind im Rücken, strebten sie der großen Halbinsel entgegen, auf der Darda Glain lag. Aravan war zu einer langen Meeresbucht unterwegs, die tief in den uralten Wald hineinreichte. Sowohl Farrix als auch Jinnarin hatten ihm versichert, dass Schiffe ohne Furcht vor einem Angriff in diese Bucht segeln konnten, solange sie nicht an Land gingen. Die Verborgenen würden sie aber sehr genau beobachten.
    Es war Mittag, als sie an der Einmündung der langen Bucht vorbeisegelten und nach Ostnordost schwenkten, um ihr zu folgen. Aravan hatte alle Mann an Deck beordert. »Ich will, dass die Verborgenen Euch sehen, damit sie wissen, wer kommt. Lasst Waffen und Rüstungen unter Deck, damit sie wissen, dass wir in Frieden kommen.«
    Bokar ordnete die Châkka so an, dass die Hälfte an der Steuerbordreling stand und die andere Hälfte an Backbord.
    Ohne ihre Armbrüste, Äxte, Streithämmer und Schilde und ohne ihre Rüstungen und leuchtenden Stahlhelme sahen sie mehr wie Handwerker und Kaufleute aus… jedenfalls war das Jinnarins Ansicht. Jatu hatte die Matrosen in die Takelage geschickt und auch in die Ausgucke, sodass das Schiff aussah, als sei es auf einer Paradefahrt. So fuhr die Brotan mit acht Knoten mitten durch die fünfzehn Meilen lange Bucht, während sich die himmelblauen Segel im Wind blähten und der stumme Wald links und rechts zusah.
    Die Sonne hatte ein Drittel des Weges vom Zenit zum Horizont zurückgelegt, als die Brotan schließlich das Ende der Bucht erreichte, wo sie ankerte.
    »Boot bereit machen, um es zu Wasser zu lassen«, rief Aravan.
    Der Elf wandte sich an die beiden Fuchsreiter, die mit Rux vor ihm standen. »Fertig?«
    Sie nickten, und Jinnarin fügte hinzu: »Und auch willig!«
    Bokar meldete sich noch einmal zu Wort: »Kapitän, mir missfällt die Vorstellung, dass Ihr allein an Land geht. Außenstehenden ist es verboten, Darda Glain zu betreten. Was ist, wenn Ihr von den Verborgenen angegriffen werdet? Meine Krieger werden Euch wenig nützen, wenn sie hier sind und Ihr dort.«
    »Er geht nicht allein, Bokar«, sagte Farrix mit einer Geste in Richtung Jinnarin und Rux. »Wir werden bei ihm

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