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Elfensturm (Mithgar 04)

Elfensturm (Mithgar 04)

Titel: Elfensturm (Mithgar 04) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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ist mit Kairn?«, fragte Jinnarin beklommen. »Aylis ist noch dort.«
    »Ah, ja, Liebste«, sagte Farrix. »Aylis ist noch dort und vielleicht auch Alamar, wenn er noch nicht nach Vadaria gegangen ist. Doch hört, Alamar hatte einen guten Plan, als wir mit der Verfolgung Durloks begonnen haben, bevor der Schwarzmagier das Brevier zerstört hat: Wenn wir es schaffen, Durlok morgen nur für eine Stunde um die Mittagszeit abzulenken, können wir, glaube ich, seinen Plan durchkreuzen, wie immer der auch aussehen mag.«
    Jinnarins Tonfall verriet ihre Unschlüssigkeit. »Aber wenn wir scheitern…«
    »Wenn wir es nicht versuchen, sind wir bereits gescheitert«, warf Farrix ein.
    Unter ihnen im Meer klickte und zirpte das Kind des Meeres. »Sie sagt, sie führt uns zur schwarzen Galeere«, übermittelte der Elf.
    Jatu wandte sich an seinen Kapitän. »Die Zeit verstreicht. Was soll es sein: Kairn… oder Durlok?«
    Aravan warf einen Blick zu den Windfähnchen empor, die in der auffrischenden Nordwestbrise flatterten. Und dann schaute er nach Westsüdwest, wo Atala lag, rund vierhundertdreißig Meilen entfernt, und wo auch die schwarze Galeere lag, vielleicht halb so weit entfernt, also etwas über zweihundert Meilen. Dann wanderte sein Blick nach Nordwesten, wo die Stadt der Glocken lag, wo sich seine wahre Liebe befand, nur neunzig Meilen Luftlinie hinter dem Horizont.
    »Kapitän?«, drängte Jatu. Aravan sah den schwarzhäutigen Hünen lange an und sagte schließlich: »Westsüdwest, Jatu. Wir folgen dem Kind des Meeres.«
     
    In einem Wäldchen aus Silberbirken schaute Aylis zu den Sternen empor. Aus ihren feinen silbergrauen Haaren war mittlerweile fast alles Braun verschwunden. Und sie fragte sich, ob die Fahrt der Eroean nach Darda Glains wohl gut verlaufen war, denn in nur fünfzehn Stunden würde der unsichtbare Mond die Sonne treffen. Im Augenblick stand keiner der Wanderer am Himmel, und das würde sich erst eine Stunde vor Mitternacht ändern, wenn der Rote Krieger als Erster aufging.
    Sie fragte sich, wann Aravan zurückkehren würde, denn er hatte versprochen, sie abzuholen.
    Aylis senkte den Blick und betrachtete Drienne. Die Zauberin saß immer noch am Teich, und das Alter ließ ihre Haut durchscheinend wie Porzellan wirken. Ihre vormals rabenschwarzen Haare sahen nun wie Perlmutt aus, und auch ihre Knöchel waren weiß, während sie die Arme des roten Sessels fest umklammert hatte und die Macht ihres Zusammenschlusses in den Äther leitete, in dem Versuch, das Lodern von Durloks astralem Feuer zu löschen. Es war ihnen nicht gelungen, den Aufenthaltsort des Schwarzmagiers ausfindig zu machen, und selbst wenn, wäre es fraglich, ob dies ihre Aussichten verbessert hätte.
    Doch wenn sie Durloks Plan verzögern konnten, bis die Hochzeit vorbei war, würde es den Aufwand wert gewesen sein… jedenfalls hofften sie das.
    Die Brotan glitt durch die Wellen, das Bugspriet nach Westsüdwest gerichtet, während der frische Wind von schräg vorn aus Steuerbord wehte. Doch vor dem Elfenschiff schwamm eine Gruppe Delfine, die mühelos mit dem Schiff mithielten, und in ihrer Mitte befand sich ein Kind des Meeres. Hoch am Himmel hinter ihnen war der Rote Krieger zu sehen, tiefer im Osten stand der Helle Reisende, dem der Leuchtende Nomade folgte. Und Jinnarin hatte zugesehen, wie jeder der Wanderer aufgegangen war, und bei jedem neuen Auftauchen eines Wanderers hatte sie wildes Herzklopfen bekommen.
    Bokar und seine Châkkakrieger hatten ihre Rüstungen angelegt und die Waffen gereinigt, sie hatten die Bailisten gründlich überprüft, und Kisten mit Feuerbällen und Speeren standen griffbereit. Und als Bokar seinen Kriegern mitgeteilt hatte, was sie beabsichtigten, hatte Engar gerufen: »Gut und schön, Waffenmeister. Wenn wir die schwarze Galeere versenken, schicken wir damit auch achtundzwanzig Trolle auf den Meeresgrund!« Engars Bemerkung war mit begeisterter Zustimmung aufgenommen worden.
    Was die Fuchsreiter betraf, so hatten sie Quartier in Alamars ehemaliger Kabine bezogen, und auch sie bereiteten sich vor, wenn auch nicht öffentlich, denn sie fühlten sich noch nicht ganz wohl in Gegenwart der Menschen und Zwerge… und nicht einmal in der des Elfs, obwohl er ein Freund war.
    Das Elfenschiff trieb weiter durch die manchmal schaudernde See, und als endlich der Morgen graute, ging mit ihm auch der als der Schnelle bekannte Wanderer auf. Jinnarin glaubte, ihr Herz würde vor Anspannung zerspringen, denn sie

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