Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elfensturm (Mithgar 04)

Elfensturm (Mithgar 04)

Titel: Elfensturm (Mithgar 04) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
Vom Netzwerk:
links brandeten die Wellen durch das Gestein. Das muss die Illusion vor dem Eingang der Höhle sein. Sie schaute nach oben und sah genau über sich einen Felsvorsprung nach außen ragen. Ja, ich bin wieder am Rand der Insel. Das hier muss ein Ausguck sein. Sie wandte sich ab, um sich wieder auf Rux’ Rücken zu schwingen. Tageslicht ließ die kristallhaltigen Wände des Ganges glitzern, und sie ächzte. Ist das hier die Stelle, an der ich in meinem Traum stehe? Mit klopfendem Herzen fuhr Jinnarin wieder herum und schaute wieder über das Wasser, doch kein schwarzes Schiff und auch keine Riesenspinne eilten über die Wellen auf sie zu. Sie bezähmte ihre Furcht und bestieg ihr Reittier, und der Fuchs machte sich auf den Rückweg durch den schmalen Gang.
    Als Pysk und Fuchs die Abzweigung erreichten, stellte Jinnarin fest, dass die Trupps vorgerückt waren, denn nun standen Aylis und Alamar in der Nähe. Als der Schatten aus dem schmalen Gang flitzte, flüsterte die Seherin einem Zwerg etwas zu und kauerte sich dann nieder, um die Pysk aufzuhalten und mit ihr zu reden.
    »Wo sind Bokar und Aravan?«, fragte Jinnarin.
    »Ich habe nach ihnen geschickt.«
    »Aylis, vielleicht habe ich die Stelle entdeckt, an welcher wir im Traum stehen und auf das Meer schauen.«
    »Am Ende des Ganges?«, fragte Aylis, indem sie auf den schmalen Korridor zeigte.
    »Sie sieht nicht so aus, wie sie im Traum ist…«
    In diesem Augenblick tauchten Aravan und Bokar auf und kamen zu ihnen.
    »Bokar, Aravan«, sagte Jinnarin leise, »der Gang führt zu einem Ausguck, einem schmalen Spalt gleich unter dem Felsvorsprung und links oder vielmehr westlich vom Eingang der Höhle.«
    »Zweigen noch andere Gänge ab?«, fragte Bokar.
    »Nein.«
    »Jinnarin«, flüsterte Aylis, »bevor Ihr das nächste Mal einfach so davonrast, wartet, bis ich einen Zauber gewirkt habe.«
    »Einen Zauber?«
    »Ja. Wenn ich mich konzentriere, kann ich die Anwesenheit von denkendem Leben spüren.«
    »Aber Aravans blauer Stein…«
    Alamar zischte: »Er entdeckt in erster Linie unsere Feinde, Pysk. Und manches Unheil spürt er überhaupt nicht.«
    »Und er verrät mir auch nicht die Richtung, aus welcher die Gefahr droht«, fügte Aravan hinzu, »nur, ob nah oder fern.«
    Bokar zupfte an seinem roten Bart. »Dennoch, Lady Aylis, ich möchte nicht, dass Ihr bei der Vorhut seid, und auch nicht Meister Alamar…«
    »Ach, Zwerg«, knurrte Alamar erbost. »Wir können recht gut auf uns aufpassen.«
    Aylis legte ihrem Vater eine Hand auf den Arm, um ihn zu beruhigen. »Vater, Bokar hat Recht – die Vorhut ist ein Platz für Krieger.« Sie wandte sich an den Waffenmeister. »Trotzdem, Bokar, wenn wir auf Abzweigungen stoßen, lasst mich einen Zauber wirken, bevor Ihr Kundschafter hineinschickt.«
    Bokar nickte zustimmend und sagte: »Ein Stück weiter haben Brekka und Dokan bereits einen weiteren Gang entdeckt, der nach rechts abzweigt.«
    »Ich bin gleich wieder zurück, Vater«, murmelte Aylis und entfernte sich rasch, bevor Alamar sich erbötig machen konnte, sie zu begleiten. Jinnarin folgte ihr auf Rux ebenso wie Aravan und Bokar.
    Sie folgten der Biegung, und gut fünfzig Fuß weiter stießen sie auf diese neue Abzweigung, einen breiten Korridor, der im rechten Winkel vom Hauptgang abknickte. Hier schnaubte Rux und versuchte verzweifelt, seine Nüstern von dem Gestank zu befreien, der aus diesem Gang drang.
    »Aufgepasst«, zischte Jinnarin. »Rux gefällt nicht, was vor uns liegt.«
    Bokar gab den Zwergen mit einer Armbrust das Zeichen für höchste Alarmbereitschaft. Dann wandte er sich an Aylis und flüsterte: »Lady Aylis, dem Widerhall nach klingt dies für uns Châkka nach einer einzelnen Kammer, die in einiger Entfernung liegt.« Aylis nickte und trat vor die dunkle Öffnung.
    Von Armbrüsten bewacht, murmelte Aylis: »Patefac vitam patibilem«, und spähte in den Gang, die Stirn in höchster Konzentration tief gerunzelt. Nach einem Augenblick entspannte sie sich und trat zurück. »Nichts«, flüsterte sie.
    »Ha!«, zischte Alamar. Jinnarin fuhr herum. Der alte Magier war plötzlich hinter ihnen aufgetaucht. »Kein denkendes Leben, aber es gibt andere Kreaturen, die darin sein könnten – einige davon tödlich.«
    »Das weiß ich wohl«, entgegnete Bokar. »Brekka, Dokan…« Der Waffenmeister hielt inne und betrachtete den Schatten, unter dem sich Jinnarin und Rux verbargen. Schließlich fügte er hinzu: »… und Lady Jinnarin. Ihr drei nehmt eine rasche

Weitere Kostenlose Bücher