Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elfensturm (Mithgar 04)

Elfensturm (Mithgar 04)

Titel: Elfensturm (Mithgar 04) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
Vom Netzwerk:
Erkundung vor. Seid wachsam, denn, wie Meister Alamar zu Recht sagt, es könnte dennoch Leben darin geben.«
    Die Kundschafter mit Jinnarin an der Spitze verschwanden in dem Gang, obwohl Rux sich nur widerstrebend dem Gestank aussetzte. Der Gang bog zuerst ein wenig nach links und dann wieder nach rechts, und bei dieser zweiten Biegung öffneten Brekka und Dokan eine Zwergenlaterne, deren phosphoreszierender Schein die Dunkelheit zurückdrängte, die selbst ihre Châkaugen nicht mehr durchdringen konnten, wenngleich Rux und Jinnarin noch immer etwas sahen.
    Sie gelangten in eine große Kammer mit einem Gestank, der Pysk und Zwergen gleichermaßen Übelkeit verursachte. Auf dem Boden lagen mehrere große Matten. »Trolle!«, zischte Brekka mit grimmiger Miene. »Das ist ein Schlafgemach für Trolle.«
    Jinnarin schauderte. Sie hatte noch nie einen Troll gesehen, aber schon von ihnen gehört. Farrix hatte erzählt, sie seien riesig – zwölf bis vierzehn Fuß groß –, und verfügten über gewaltige Kraft und eine unendliche Zähigkeit, aber wenig Verstand. Sie hätten spitze Zähne, Ohren wie Fledermausflügel, funkelnde rote Augen und dazu eine grünliche, schuppige und steinharte Haut. Und manche Leute würden sie Ogrus nennen, andere wiederum…
    »Zählt die Betten«, zischte Dokan und unterbrach damit Jinnarins Überlegungen. »Wir müssen wissen, wie groß die Gefahr ist.«
    Rasch umrundeten sie den Raum. »Ich zähle achtundzwanzig«, knirschte Dokan, und Brekka und Jinnarin bestätigten die Zahl.
    Brekkas Blick wanderte durch den Raum. »Ich sehe keine anderen Ein- und Ausgänge.«
    »Nur der Gang, durch den wir gekommen sind«, fügte Dokan hinzu.
    »Gehen wir«, drängte Jinnarin. »Rux hält es in dem Gestank kaum noch aus.«
    Sie kehrten rasch zum Hauptkorridor zurück.
    »Dort ist eine leere Schlafkammer für Trolle«, erläuterte Dokan. »Mit achtundzwanzig Schlafgelegenheiten.«
    »Elwydd!«, rief Bokar. »Achtundzwanzig?« Der Waffenmeister wandte sich äußerst beunruhigt an Aravan. »Wir können es nicht wagen, es mit so einer Streitmacht aufzunehmen, Kapitän. Wir hätten schon Mühe, auch nur einen Troll zu besiegen.«
    Aravans Hand irrte zu dem kalten Amulett an seinem Hals. »Hoffen wir, dass wir nicht einmal diesem einen begegnen, Bokar. Doch Trolle oder nicht, wir müssen weiter, denn jetzt bin ich sicher, dass wir durch Durloks Festung schreiten, und irgendwo hier ist das Herz des Bösen, das wir suchen und vernichten müssen.«
    Ein kleiner Schatten näherte sich. »Die Antwort auf die Frage, wo Farrix ist, muss ebenfalls hier zu finden sein.«
    Ein grimmiger Ausdruck trat in Bokars Augen. Er wandte sich an Brekka und Dokan… und an Jinnarin. »Dann lasst uns weitergehen«, grollte er und bedeutete den Kundschaftern, die Spitze zu übernehmen.
    Sie gingen weitere hundert Fuß, während der Gang leicht aufwärts und weiterhin in leichtem Bogen nach rechts führte, und trafen auf eine scharf nach links abknickende Abzweigung. Wiederum wirkte Aylis einen Zauber, und wiederum entdeckte sie kein Leben darin. Und in diesem Gang fanden Jinnarin, Brekka und Dokan zwei weitere Schlafkammern, eine für sechzehn Rucha, die andere für vier Loka. Wieder führte Jinnarin sich vor Augen, was sie von Farrix über diese Kreaturen wusste. Rucha waren o-beinig und vier bis fünf Fuß groß und hatten große Ohren, spitze Zähne, dunkle Haut und gelbe Augen. Loka waren wie Rucha, aber menschengroß und mit geraden Gliedmaßen. Und wie Trolle stammten auch diese Wesen aus Neddra – die ungeschickten Rucha und die geschickten Loka waren gleichermaßen Kreaturen Gyphons.
    Der Hauptgang führte immer noch weiter aufwärts und leicht nach rechts, und der Widerhall des Ozeansrauschens wurde immer leiser. Und immer noch wurde Aravans Amulett beständig kälter, je weiter sie gingen, und zeigte somit an, dass sie der Gefahr immer näher kamen.
    Gut vierhundertfünfzig Fuß weiter stießen sie auf die nächste Abzweigung. Der eine Weg führte nach links, der andere geradeaus. Beide Gänge waren eben, aber welcher der Hauptkorridor war, ließ sich nicht mehr sagen. Doch aus dem Gang zur Linken drang ein schwacher bläulicher Lichtschimmer.
    »Lass mich das Amulett halten, Aravan«, flüsterte Aylis.
    Aravan streifte sich das Band über den Kopf und gab Aylis den Stein. »Unde?«, murmelte sie, während sie die Augen schloss. Langsam drehte sie sich, bis sie sich dem linken Gang zuwandte. Sie öffnete die Augen und

Weitere Kostenlose Bücher