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Elfensturm (Mithgar 04)

Elfensturm (Mithgar 04)

Titel: Elfensturm (Mithgar 04) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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nach der leidenden Pysk aus, zog sie dann aber wieder zurück, denn dies war nicht der rechte Zeitpunkt, die Trauernde zu trösten – das würde später kommen. Tränen des Mitleids liefen Aylis über die Wangen, doch auch sie wusste, dass der Trost noch warten musste.
    Alamar löste sich von den Runen am Eingang und folgte ihnen in die Mitte. Er sah Jinnarin neben der reglosen Gestalt von Farrix, und ein Ausdruck tiefer Trauer huschte über sein Gesicht. Doch er schüttelte den Kopf und machte sich vor sich hin murmelnd an die Untersuchung des Altars, ohne das Knurren des Fuchses zu beachten.
    »Blutrinnen. Für die Opferung. Verfluchter Durlok! Das ist sein Schlachthaus oder eines davon…« Immer noch murmelnd wich er zurück und starrte auf die sich windenden Runen, die hier und da in den Boden geritzt waren. »… Gyphon sei verdammt!«
    Aravan deutete mit einem Kopfnicken auf die zweite Öffnung und sagte: »Jatu, da gibt es noch mehr Gänge, die auf der Suche nach der Gefahr erkundet werden müssen, vor der uns mein Amulett warnt. Dennoch wünsche ich, dass Ihr mit den Menschen hier bei Lady Jinnarin bleibt und sie bewacht, während der Rest von uns weitergeht.«
    »Aye, Kapitän«, sagte Jatu. Er schaute sich um und winkte die Menschen zu sich.
    Aravan wandte sich an Aylis. »Ich möchte, dass du uns begleitest und auf unserem Weg weiter nach Leben suchst.«
    Aylis nickte und folgte Aravan, der mit Bokar, Kelek und dem Rest des Kriegstrupps zu der schmalen Öffnung in der Wand ging, die pechschwarz war – nicht einmal das blaue Licht schien hindurch. Alle warteten, während Aylis vor der Tür stand und ihren Zauber wirkte. Plötzlich fuhr sie zusammen. »Versperrt!«, zischte sie.
    Als Alamar das hörte, sah er von der Rune auf, die er gerade inspizierte. »Visus!«, murmelte er und lugte dann in die Schwärze, während Bokar mit erhobener Axt vor die schwarze Öffnung trat. »Wartet, Bokar! Die Tür ist gesichert!«, rief Alamar. Bei diesen Worten wichen alle ein, zwei Schritte zurück.
    Der alte Magier ging zu dem Durchlass und fuhr zischend und murmelnd mit den Fingern über den Rand der Öffnung. Mit einem entschlossenen Nicken trat er zurück, hob eine Hand und rief »Resera!«, und die Dunkelheit verschwand. »Glaubt er wirklich, er könnte mich aufhalten?«, knurrte er, trat beiseite und lud seine Tochter mit einer Geste ein, ihm zu folgen. »Es gehört alles dir, Tochter. Aber solltest du auf mehr davon stoßen, komm und hol mich. Ich muss diese Runen untersuchen.« Alamar ging zur nächsten der Runen und beugte sich darüber, während er vor sich hin murmelte und sich den Bart strich.
    Wieder stellte sich Aylis vor die Öffnung und flüsterte »Patefac vitam patibilem«, dann drehte sie sich zu Aravan und Bokar um und sagte: »Kein Leben.«
    Mit Brekka und Dokan an der Spitze trat der Zwergentrupp mit Aravan und Aylis durch die Öffnung, während der alte Magier hinter ihnen die sich windende Rune betrachtete und bei sich murmelte und zischte – »Verflucht sei Durlok! Und verflucht sei auch Gyphon!«
    Der schmale Gang, den sie betraten, verbreiterte sich unterwegs langsam, und nach gut fünfzig Fuß betraten Brekka und Dokan einen weiteren Raum. In dem aus der Kristallkammer einfallenden blauen Licht konnten sie erkennen, dass das Gelass ebenfalls geräumig war, wenn auch nicht so groß wie der Kristallraum. An zwei Wänden standen mehrere Tische mit Destilliergeräten, Astrolabien, Brennern, Phiolen und ähnlichen Gerätschaften. Krüge mit Pulvern und Flaschen mit Flüssigkeiten darin standen ebenso herum wie steinerne Urnen mit farbigen Mineralien. Außerdem gab es durchsichtige Glasgefäße mit allerlei konserviertem Getier – kleine Pelztiere, Vögel, Reptilien und Amphibien, manche seziert, andere nicht… und weitere Behältnisse enthielten Herzen, Lebern, kalte, starrende Augen und ähnliche Organe, die alle in einer trüben Flüssigkeit schwammen. In der Mitte der Kammer hing ein großer Kristallstalaktit von der Decke, und gleißendes Wasser lief an den Seiten herunter und füllte einen kleinen dunklen Teich in einer flachen Vertiefung im Boden. An einer der Kristallwände befanden sich Regale voller Bücher und Schriftrollen und Pergamentstapel. Auf dem Boden standen Kolben und Vorrichtungen aus Drähten und Metallrahmen. Doch Brekka und Dokan hielten sich nicht damit auf, irgendetwas davon zu untersuchen, sondern begaben sich vielmehr zu einer weiteren Öffnung in der rechten Wand,

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