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Elfensturm (Mithgar 04)

Elfensturm (Mithgar 04)

Titel: Elfensturm (Mithgar 04) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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ragende Halbinsel an der Südgrenze Rwns und bezog Nahrung aus den Regenfällen des Sommers und den wirbelnden Schneestürmen des Winters, die vom Westonischen Ozean herüberbliesen. Für alle unzugänglich bis auf die Verborgenen, wohnten Farrix und Jinnarin beinahe genau in der Mitte, obwohl sie ab und zu an den Rand zogen, wenn ihre Zeit der Wache kam. Doch nun ritt Farrix aus dem Herzen des Waldes in eigener Sache los, und es war nicht die Pflicht, sondern die Neugier, die ihn rief und quer über die uralte Insel Rwn lockte.
    Rwn selbst war ungefähr kreisförmig und durchmaß beinah hundertfünfzig Meilen in jede Richtung – plus oder minus die eine oder andere Bucht oder die hier und da ins Meer ragende Halbinsel. Gut fünfzig Meilen tief im Inland, von allen Küsten aus gemessen, erhob sich die Insel zu einer zentralen Region mit zerklüfteten Felstürmen, steilen Anhöhen und steinigen Erhebungen. Im Norden lag flaches, ebenes Küstengebiet, von den Nordwinden abgetragen, und hier und da standen vom Wind verdrehte Bäume und kleine Piniengehölze auf den grünen Wiesen, und dort lebte nur eine Hand voll Leute. Im Osten, Süden und Westen waren die Küstengebiete der Insel weniger unwirtlich, wenn auch ebenso spärlich bevölkert – mit Ausnahme von Darda Glain im Süden, wo die Verborgenen wohnten, und der Halbinsel Kairn im Westen, wo die Stadt der Glocken am Westrand hügeligen Ackerlandes lag, das bis zum alten Verteidigungsbollwerk des Kairn-Walls gut fünfundzwanzig Meilen vor der Stadt reichte.
    Auf dieser Insel im Wald Darda Glain am Südrand Rwns ritt Farrix auf seinem Fuchs in nordöstlicher Richtung, um ein Himmelsphänomen zu ergründen.
    In den nächsten zwei Tagen gelangten sie weiter nach Nordosten und verließen Darda Glain schließlich am Ufer des Sees von Rwn. Der Rand des Sees war gefroren, die Mitte jedoch eisfrei. Ebenfalls eisfrei war der Fluss, der am südlichen Ende des Sees austrat und von dort zum Meer floss. Enttäuscht, dass sie den breiten Strom nicht überqueren konnten, wandte Farrix sich nach Norden, in der Absicht, das Gewässer zu umrunden und dann weiter nach Osten zu reiten. Und so folgten sie die nächsten zwei Tage dem Westufer des Sees. Als sie die Quellflüsse aus den Felstürmen Rwns erreichten, ritten sie stromaufwärts, um Übergänge zu finden, vereiste Stellen und umgestürzte Baumstämme, die Brücken über die herabstürzenden Fluten bildeten, und ein- oder zweimal schwammen sie auch durch den eisigen Strom – wonach Farrix am anderen Ufer ein Feuer anzündete, woran sie sich wärmen und trocknen konnten.
    Am fünften Tag, mitten in einem Schneesturm, wandten sie sich schließlich nach Osten, nachdem sie das Nordufer des Sees erreicht hatten, und sie ritten durch Bergausläufer, wobei sie sich bei jeder sich bietenden Gelegenheit nach Süden wandten, denn Farrix’ Ziel war eine Landzunge etwa hundert Meilen östlich von Darda Glain. Und fünf Tage später, neun Tage nach ihrem Aufbruch, erreichten sie schließlich diese entfernte Halbinsel mit Blick auf den Westonischen Ozean entlang des Südostufers der Insel.
    Rhu fand eine kleine Höhle, wo sie es sich bequem machten, und Farrix ließ ihn frei jagen. Und in jener Nacht flackerte das Nordlicht besonders hell, und eine Wolke fiel herab und ins Meer… gerade jenseits des Horizonts! Verwünscht!
    Enttäuscht darüber, dass er so weit geritten war und immer noch nicht mehr wusste als am Tag seiner Abreise, begann Farrix das Abendessen für Rhu vorzubereiten. Er zog den Kleintieren das Fell ab, die der Fuchs getötet und hergebracht hatte – Mäuse, Hasen, Wiesel und so weiter –, wobei ihm Rhu beifällig zuschaute, denn er mochte kein Fell. Und Farrix fand eine Weide und schnitt Zweige, um den Rahmen eines kleinen, an den Enden spitzen Kanus zu bauen. Die Zweige band er mit Lederschnüren zusammen. Er überzog die Konstruktion mit zusammengenähten Fellen und deckte auch die Oberseite mit einem Fell ab, das ein Loch in der Mitte hatte, durch das er die Beine stecken und das er an der Hüfte zubinden konnte, um das Bootsinnere wasserdicht zu machen. Er behandelte alle Säume und Nähte mit einem teerigen Harz, das er aus Pinienzapfen gewann. Dafür brauchte er sechzehn Tage… doch zwei Tage vor der Fertigstellung fiel wieder eine Wolke jenseits des Horizonts ins Wasser.
    »Pest und Pocken! Ich bin noch nicht so weit!«, rief Farrix, indem er dem entfernten Aufflackern mit der Faust drohte.
    Zwei Tage später

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