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Elfentausch

Elfentausch

Titel: Elfentausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asaro Verlag
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werden. »Wann gehen wir denn los?«, fragte Evelin.
    »Na, am besten sofort«, jubelte Tamara und flattert aufgeregt vor Evelin auf und ab. »Je schneller wir zur Sumpfhexe kommen, desto schneller wird sie uns verwandeln!«
    Glücklich darüber, dass sie die Reise nicht allein antreten musste, hatte Tamara schon wieder alle Bedenken der Freundinnen in den Wind geschlagen. Darüber, dass die Hexe ihnen vielleicht gar nicht helfen wollte – oder auch einfach nur nicht zu Hause wäre, dachte sie gar nicht mehr nach. Es kam ihnen auch nicht in den Sinn, dass sich die Familien der beiden große Sorgen machen könnten. Aber so ist es eben, wenn ein junger Mensch und eine junge Elfe gemeinsame Sache machen.
     
    »Gut«, meinte Evelin. »Dann gehen wir am besten gleich los! In welche Richtung müssen wir denn laufen?«
    Tamara war sich nicht ganz sicher. Aber die Sumpfhexe wohnte natürlich im Sumpfgebiet gleich hinter dem riesigen Herzoginnenwald und dem Donnerberg. Und den Berg konnte man immerhin von hier aus gut sehen. »Da entlang!«, sagte sie deshalb zu Evelin, zeigte mit der linken Hand in Richtung Berg und flatterte vor der neuen Freundin her. Während sie schon vorausflog, drehte sie den Kopf noch einmal nach Evelin um. »Ich bin übrigens Tamara«, stellte sie sich bei dieser Gelegenheit vor. Man kann so ein Abenteuer schließlich nicht antreten, ohne dass man sich einander vorgestellt hat.
    »Und ich bin Evelin«, erwiderte diese und folgte der aufgeregten Elfe in den Wald hinein.
     
    War es auf dem Spielplatz noch einigermaßen hell gewesen, so schien es im Wald schon viel düsterer zu sein, weil durch die dichten Äste der Bäume kaum Licht fiel. Und es war auch ein wenig unheimlich, wenn man noch nie zuvor allein durch den dunklen Wald gelaufen war. Die Tiere, die sich bisher versteckt gehalten hatten, kamen nun heraus und überall raschelte und wisperte es. Die Eulen und Uhus riefen sich gegenseitig etwas zu und die Bäume raschelten im sanften Wind mit ihren Wipfeln.
    »Ich habe ein bisschen Angst«, sagte Evelin zaghaft. »Und ich sehe nicht besonders viel, es ist schon ganz schön dunkel.«
    »Du musst keine Angst haben«, sagte Tamara beschwichtigend. »Ich lebe doch in diesem Wald und ich kenne ihn ganz genau. Du musst dich wirklich vor nichts fürchten. Und damit es etwas heller für dich wird, werde ich schneller mit meinen Flügeln schlagen, damit der silberne Elfenstaub im Licht der untergehenden Sonne und später auch im Mondlicht glänzt. Außerdem werden wir uns miteinander unterhalten oder singen, damit wir uns nicht verlieren.«
     
    Evelin war nun etwas beruhigter und folgte Tamara tiefer in den Wald hinein. Wie versprochen leuchtete die Elfe mit ihren Flügelchen und führte das kleine Mädchen weiter durch den Wald, immer in Richtung Donnerberg. Jetzt, wo sie befreundet waren, hatten sie einander plötzlich sehr viel zu erzählen. Evelin hatte so viele Fragen an die Elfe und Tamara wollte alles über die Menschen wissen. Beide fanden es total spannend und die Zeit verging dabei wie im Fluge. Tamara flog auch nicht mehr voraus, sondern eher neben der Freundin her, damit sie sich leichter unterhalten konnten. Sie war so begeistert, dass sie sich sicherer denn je war, unbedingt ein Mensch werden zu wollen. Und Evelin erging es nicht viel anders, nur, dass sie natürlich unbedingt eine Elfe werden wollte.
     

SUCHE
     
    Nach wenigen Minuten hatten sie sich schon so weit vom Spielplatz entfernt, dass sie nicht hören konnten, wie die halbe Familie Busch mittlerweile dorthin zurückgekehrt war, um das Mädchen laut rufend zu suchen. Evelin hatte ihren Eltern gesagt, dass sie nur kurz unter der Wippe nachschauen wollte, ob sie da nicht ihren Glücksbringer verloren hatte. Sie würde dann sofort wieder auf den Wanderweg zurücklaufen und sich der restlichen Familie auf dem Nachhauseweg anschließen. Da niemand sonst auf dem Spielplatz war, hatten die Eltern es nicht für gefährlich gehalten, das kleine Mädchen die wenigen Meter zurücklaufen zu lassen. Sie waren ja noch in Hörweite, und wie lange konnte es schon dauern, einen Blick unter die Wippe zu werfen? Abgelenkt von den beiden anderen Kindern und ins Gespräch mit den Großeltern vertieft, hatten sie sich dann längere Zeit nicht mehr nach Evelin umgedreht. Jedoch hatten sie dann instinktiv, wie es bei Eltern eben der Fall war bemerkt, dass etwas nicht in Ordnung war. Es dauerte nun doch viel zu lange und so blieben alle zunächst

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