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Elfentausch

Elfentausch

Titel: Elfentausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asaro Verlag
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wissen?«, fragte Tina entgeistert. »Meinst du, ich wäre mit der Hexe befreundet? Ich habe das auch nur gerüchtweise von der alten Elfenoma Stella gehört, die angeblich vor 800 Jahren ein Mal die Hexe getroffen hat. Aber ich habe auch gehört, dass es gefährlich ist, zu ihr zu gehen und deshalb würde ich dir unbedingt davon abraten. Du bist doch eine Elfe und das ist gut so. Warum solltest du das ändern? Und überhaupt, du könntest so eine gefährliche Reise niemals allein unternehmen!«
    »Würdest du etwa mitkommen?«, fragte Tamara hoffnungsvoll. »Natürlich nicht, ich bin ja nicht verrückt! Und außerdem bin ich dagegen, dass du ein Mensch wirst!«
    »Und was ist mit dir?«, fragte Tamara nun auch Trixi, die bisher angestrengt auf den Boden gestarrt hatte.
    »Nein, ich kann auch nicht mitkommen. Wir wissen doch gar nicht, wo wir die Hexe genau suchen sollen und ob sie uns nicht etwas antun würde, wenn wir einfach so bei ihr hineinplatzen. Nein, ich kann dich wirklich nicht begleiten.«
    »Aber ihr seid doch meine besten und ältesten Freundinnen. Ihr könnt mich bei so etwas Wichtigem doch nicht einfach im Stich lassen. Ihr müsst mir einfach helfen, meinen größten Wunsch zu verwirklichen!«
    Doch von den beiden ertönte es nur einstimmig: »Nein!«, und damit war das Thema für Tina und Trixi beendet. Tamara schmollte beleidigt vor sich hin und schwebte von der Schaukel weg, um sich ganz allein auf die Spitze der Wippe zu setzen.
     
    Die beiden anderen blieben allein auf der Schaukel zurück und wussten auch nicht, was sie Tamara noch hätten sagen sollen. Verlegen und unsicher schauten sie einander an. Aber was hätten sie schon machen können? Sie hatten natürlich ein schlechtes Gewissen, weil sie ihre Freundin bei diesem Wunsch im Stich ließen, aber andererseits auch Angst vor der Hexe und letztendlich davor, dass sie Tamara verlieren würden, wenn diese tatsächlich in einen Menschen verwandelt werden würde. Sie sähen sie dann wahrscheinlich nie mehr wieder. Und was sie sich selbstverständlich nicht eingestehen wollten – sie waren auch viel zu faul, um sich über etwas so Gefährliches ernsthaft Gedanken zu machen oder um tatsächlich diesen riskanten Weg anzutreten. Sie spielten lieber mit den Zwergen und Wichteln oder auch mit den anderen Tieren oder flogen einfach mit den Schmetterlingen um die Wette.
    »Sie wird sich schon wieder beruhigen«, sagte Tina zu Trixi.
    »Ja, genau. Das war noch jedes Mal so. Komm, wir fliegen schon mal nach Hause, sie wird uns sicher bald folgen!«
    So kam es dann, dass die beiden Elfen schließlich die deprimierte Tamara auf der Wippe zurückließen und sich auf den Rückweg nach Elfenhausen machten.
     
     

BEGEGNUNG
     
    Während Tina und Trixi auf dem Heimweg waren und sich angeregt über die Sumpfhexe unterhielten, blieb Tamara unschlüssig auf der Wippe zurück. Sie hatte keine Lust, mit den Freundinnen noch weiter darüber zu diskutieren. So blieb sie einfach sitzen und überlegte ganz angestrengt, was sie unternehmen könnte. Es war einfach schwierig, jemand anderem, auch wenn man ihn noch so gut oder noch so lange kannte, richtig erklären zu können, warum man unbedingt etwas Bestimmtes haben oder werden wollte. Auch die liebsten Freundinnen, die ja ganz andere Wünsche oder Vorstellungen hatten, konnten meist einfach nicht verstehen, was einem selbst an einem bestimmten Wunsch so wichtig war. Tamara grübelte über dieses Problem lange nach, aber ihr fielen auch Beispiele ein, wo sie ihre Freundinnen nicht hatte verstehen können. Vielleicht muss das einfach so sein, überlegte sie. Weil eben jeder anders ist?
     
    Da stand plötzlich das kleine Mädchen vor der Wippe, das vorhin erst mit seiner Familie den Spielplatz verlassen hatte, und Tamara wurde in ihren schwermütigen Gedanken unterbrochen. Die kleine Evelin suchte unter der Wippe nach ihrem Glücksbringer, den sie vorhin beim Spiel mit den Geschwistern verloren hatte. Es handelte sich um einen kleinen, herzförmigen Anhänger, den sie an einer um das Handgelenk gewundenen Silberkette getragen hatte – eine eigenwillige Eigenkreation, die natürlich so nicht halten konnte. Dafür gab es ja richtige Armbänder. Aber sie hing einfach an ihrer selbst gemachten Kette und dem Anhänger ihrer Mutter und war fest entschlossen, beides wieder zu finden. Zuletzt hatte sie die Kette auf jeden Fall noch angehabt, als sie mit ihrem Bruder Lutz gewippt hatte. Deshalb war sie umgekehrt, um unter der

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