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Elfentausch

Elfentausch

Titel: Elfentausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asaro Verlag
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gar nicht.«
    »Das ist auch etwas, worauf ich mich freue«, dachte Evelin und rubbelte sich mit den Händen die Oberarme.
    »Ich muss überlegen, wo wir schlafen könnten. Und wen wir nach dem Weg fragen sollen«, ergänzte Tamara noch.
    »Nach dem Weg fragen?«, rief Evelin entsetzt und vergaß für einen Moment ihre anderen Sorgen. »Ich dachte, du weißt, wo die Sumpfhexe zu finden ist und jetzt erzählst du mir, dass wir nach dem Weg fragen müssen! Das glaube ich einfach nicht.« Evelin war kurz davor, in Tränen auszubrechen.
    Erneut musste Tamara ihre neue Freundin beruhigen. »Jetzt reg dich doch nicht gleich auf! Natürlich weiß ich, dass wir die Sumpfhexe im Sumpf finden. Aber der Sumpf ist groß und es wird nicht einfacher, wenn ich dich dabei habe. Du kannst die gefährlichen Stellen schließlich nicht einfach überfliegen, so wie ich!«
    Aus großen, tränennassen Augen, blickte Evelin auf Tamara. »Du willst mich gar nicht dabeihaben?«, fragte sie entsetzt. »Ich bin dir lästig und du findest die Idee gar nicht mehr gut? Was soll ich denn jetzt machen? Ich finde allein nicht nach Hause und mitnehmen willst du mich nicht und ...«
    »Stopp!«, rief Tamara. »Das habe ich doch gar nicht gesagt. Ich bin doch froh, dass du mit mir kommst. Schließlich ist es ein langer, anstrengender Weg und niemand sonst wollte mich begleiten. Und denk nur daran, dass die Hexe auch dir deinen größten Wunsch erfüllen wird. Niemand sonst kann das! Ich habe das doch nur gesagt, weil ich mir Sorgen um dich mache, weil du nicht fliegen kannst, und wir einen sicheren Weg finden müssen, damit du im Sumpf nicht untergehst! Du bist doch meine Freundin und ich will nicht, dass dir etwas passiert!«
    Evelin schniefte. Sie hatte sich alles so einfach vorgestellt und jetzt das ... Sie wischte sich mit der Hand über die Nase und dann auch die Tränen aus den Augen. Igitt, dachte Tamara, sagte aber nichts dazu. Aber Evelin war auch froh, dass sie Tamaras Freundin war und dass diese auf sie aufpassen würde. Tamara hatte ja auch recht. Sie stellte sich wieder an wie ein Baby. Sie sollte froh sein, dass sie eine so tolle Freundin hatte, die um sie besorgt war und die auf sie aufpasste. Das war doch wunderschön! Gemeinsam würden sie es auf jeden Fall schaffen, die Sumpfhexe zu finden. Und immerhin würde sie dann endlich eine Elfe sein. Etwas Schöneres konnte ihr doch gar nicht passieren, oder? Sie sollte sich einfach nicht so anstellen, dann würde sie das Abenteuer schon überstehen. »Können wir weitergehen?«, fragte Evelin, nun schon etwas fröhlicher. »Eine Weile werde ich es schon noch aushalten, ohne einzuschlafen.«
    »Na gut«, meinte Tamara, »aber den Nächsten, den wir treffen, fragen wir mal nach dem besten Weg zum Sumpf.«
    »Einverstanden«, nickte Evelin und lief tapfer weiter.
     
    Nach wenigen Schritten trafen sie einen Himbeerwichtel, der auf Pilzsuche war. Und nachts soll man ja die besten Pilze erwischen, das war eine alte Himbeerwichtel-Weisheit. Fröhlich und laut singend bückte sich der Himbeerwichtel unter die Sträucher und suchte auf der Erde. Ah, lecker! Moder-Morcheln waren das Beste, was man so finden konnte. Aber die Saftpilze daneben waren auch nicht schlecht, eine gute Ernte. Fröhlich packte der Wichtel seinen Fund in den Korb, den er in der linken Armbeuge trug. Einen zweiten hatte er schon gefüllt neben sich stehen. Als Evelin ihm beinahe gegen das volle Körbchen trat, holte er vor Schreck tief Luft und schrie dann lauthals los. »Hilfe!«, krakeelte er. »Zu Hilfe!«
    Evelin war genauso erschrocken wie der Wichtel, aber Tamara rettete die Situation. »Beruhige dich doch, wir tun dir ja nichts!«, rief sie und flog schnell tiefer, damit der dicke Wichtel sie gut in Augenhöhe hatte. Er beruhigte sich auch sofort, war aber doch sehr verwundert, einen Menschen in Begleitung einer Elfe zu treffen. Oder war es eine Elfe in Begleitung eines Menschen? Während er noch grübelte, stellte sich Tamara vor und erzählte ihm auch, dass sie auf den Weg zur Sumpfhexe waren.
    »Ihr wollt tatsächlich in den Sumpf und die Hexe besuchen?«, fragte der Himbeerwichtel entsetzt. An dieser Stelle könnte man noch erwähnen, dass diese Wesen so heißen, weil sie dick und rot sind und irgendwie aussehen wie große, sprechende Himbeeren. Himbeerwichtel sind selten und auch nicht in Wichtelhofen ansässig. Sie hausen in einem weit von Tamaras Heimat entfernten Waldteil, der sich Himbeerhain nennt. Der Wald war

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