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Elfenwinter

Elfenwinter

Titel: Elfenwinter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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Schritt.
    »Einen Krieg zu gewinnen«, entgegnete er bitter. Seine Verzweiflung war wie fortgeblasen. Auch schämte er sich dafür, keinen Herzschlag lang an Emerelle gedacht zu haben, bis die Elfe von der Königin gesprochen hatte. »Du wirst mit Lysilla zurück nach Albenmark gehen. Sucht Orimedes und jeden, der ein Schwert führen kann. Allein sind wir vielleicht zu schwach, um die Trolle zu besiegen.«
    »Ich werde zu meinem Volk reiten. Sicher kann ich einige Maurawan für diesen Kriegszug gewinnen.«
    »Ihr würdet kämpfen, um Emerelle zu retten? Ich dachte, ihr hasst die Königin.«
    »Sie würden meinetwegen kommen und für deine Familie.«
    Alfadas sah Silwyna eindringlich an. »Du machst dir Sorgen um meine Familie?« Er war ehrlich überrascht und sich nicht ganz sicher, ob die Worte der Elfe vielleicht ironisch gemeint waren.
    »Ich bin Teil deiner Familie, Alfadas, und ich werde es immer sein. Ich habe dein Kind unter dem Herzen getragen. Für mich ist das ein stärkeres Band als irgendwelche leicht dahingesagten Treueschwüre.«
    »Ich dachte, niemand in deinem Volk weiß von unserem Kind.« Alfadas war verwirrt. Hatte sie ihn belogen? Der plötzliche Gefühlsausbruch passte nicht zu ihr.
    »Jeder weiß, dass ich dich geliebt habe. Das genügt. Sie werden kommen, wenn ich um Hilfe für dich und dein Menschenweib bitte. Sie werden uns helfen, weil wir uns lieben. Für die Königin würde niemand den Wald verlassen. Versuch nicht, sie zu verstehen. Wir denken anders über Liebe und Treue als ihr Menschen. Man muss nicht unter einem Dach leben, um zusammen zu gehören. Nicht einmal in derselben Welt. Ich werde zurück sein, wenn du mich am dringendsten brauchst.« Mit diesen Worten verfiel sie in einen leichten Trab. Alfadas war zu erschöpft, um Silwyna folgen zu können. Er sah ihr nach, bis ihre helle Gestalt in der Ferne mit der Winterlandschaft verschmolz.

DER ERSTE WALL

    Eine große, knotige Hand legte sich auf die hölzerne Brustwehr. Kalfs Axt fuhr hinab. Zuckende Finger fielen dem Krieger vor die Füße. Ein schriller Schrei erklang und ging unter im Lärm der Schlacht.
    Die Palisade erzitterte unter den wütenden Stößen des Rammbocks. Pfeile surrten wie riesige Hornissen von den nahen Hängen hinab. Manche der Trolle steckten zehn Pfeiltreffer weg, bevor sie endlich ihr verfluchtes Leben aushauchten.
    Kalf duckte sich hinter die Brustwehr, als eine Salve großer Eisklumpen geflogen kam. Die meisten Geschosse gingen harmlos über die Brustwehr hinweg. Nur wenige zerschellten am Rand der Palisade. Von ihnen sprühten lange Splitter über den Wehrgang. Asla fluchte.
    Kalf sah sie aus den Augenwinkeln an. Eine rote Furche zog sich über ihre Wange. Dunkles Blut troff hinab zum Hals. Sie presste eine Hand auf die Wunde. Er hatte alles versucht, um sie davon abzuhalten, hier oben zu sein. Aber sie hörte einfach nicht auf ihn! Und einschüchtern ließ sie sich von ihm schon gar nicht. Vielleicht war es besser, dass Alfadas sie zum Weib bekommen hatte. Kalf lächelte traurig. Nein, es war nicht besser. Sie war genau die Frau, die er in seinem Leben an seiner Seite gewollt hätte.
    Vorsichtig hob der Fischer den Kopf und spähte über den Rand der Palisade. Der hölzerne Wall erhob sich vier Schritt.
    Hoch genug, um für diese grauhäutigen Mistkerle ein ernstes Hindernis zu sein. Trotzdem versuchten sie es immer wieder, über den Rand der Brüstung zu greifen und sich hinaufzuziehen. Besonders, wenn alle Verteidiger durch Salven von Eisklumpen in Deckung gezwungen wurden.
    Da war schon wieder einer! »Vorsicht, Sigvald!«, schrie Kaff.
    Der Wagenbauer sprang auf und hob seine Axt. Eine riesige Faust schnellte vor und ließ ihn rücklings vom Wehrgang taumeln. Einen Herzschlag später war der Troll über die Brustwehr gelangt. Er stieß einen schrillen Triumphschrei aus und zerschmetterte mit einem lässigen Keulenhieb den Bauern, der das Pech hatte, an Sigvalds Seite gesessen zu haben.
    »Für Firnstayn!«, schrie Kalf und sprang auf. Sie mussten den Troll schnell töten. Wenn diese Bestie es schaffte, einen Teil des Wehrgangs freizukämpfen, sodass sich noch zwei oder drei seiner Artgenossen hinaufziehen konnten, dann war die Palisade verloren.
    Einer von Horsas Kriegern ging das Ungeheuer an. Sein Schwert schnellte vor und zog eine klaffende Wunde in die gra-nitfarbene Haut des Trolls. Doch der Hüne beachtete die Verletzung kaum. Seine Keule sauste hinab. Der Krieger riss im Reflex seinen Schild

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