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Elfenwinter

Elfenwinter

Titel: Elfenwinter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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durch Täuschung er rungen. 'Wir alle wussten in dieser Nacht, dass die Kin der der Alben Jahrzehnte brauchen würden, um sich von den vergangenen Schlachten zu erholen.
    Dies alles kann nicht entschuldigen, was geschah. Doch ich hoffe, dass du, fremder Zeuge meiner Schan de, zumindest verstehen kannst, warum es geschah. Hätte die Herrschaft über Albenmark in die Hände der schrecklichsten Kinder fallen dürfen?
    Der Trollkönig und seine Fürsten wurden geknebelt und mit verbundenen Augen hinaus auf die Shalyn Falah gebracht. Sie glaubten wohl, man wolle sie in die Kerker der Festung auf der anderen Seite der Brücke bringen.
    Dann befahl Emerelle ihrem Schwertmeister, die Trolle in den Abgrund zu stürzen. Doch der ehrenhafte Ollo wain, der bisher nie gezögert hatte, einem Befehl seiner Herrin zu folgen, verweigerte sich ihr. Dafür erbot sich ein anderer Krieger, Farodin mit Namen, ihr zu gehor chen. Seine Liebste, Aileen, war von Trollen erschlagen worden. Emerelle verbot es ihm. Sie wollte keine Rache. Sie wollte einen Henker mit kaltem Herzen, der die Blut tat beging, um Albenmark zu retten. Und so trat ich vor. Geknebelt und blind stürzten sie stumm, wie Steine, in den Abgrund.
    Im Glauben, dass ihre Fürsten unsere Gefangenen sind, würden die Trolle nicht nach ihren wiedergebore nen Anführern suchen. Und vielleicht können sich ihre Seelen in der Welt der Menschen nicht wieder in Fleisch kleiden. Niemand weiß das. Ich ho ffe auf den Frieden. Aber ich fürchte darum, dass die Trolle eines Tages das Geheimnis dieser Nacht ergründen. Denn dann wird es nie wieder Frieden geben können, und Alben mark wird im Blut seiner Kinder ertrinken.
    AUS DEM NACHLASS DES MEISTERS ÄLVIAS

DIE STIMME AUS DEM LICHT

    Knirschend schrammte das Elfenschiff an der Hafenmauer entlang. Einige Trolle sprangen von Bord, um es mit Leinen festzuzurren. Ein Speer traf einen der Krieger.
    Orgrim deutete auf den in kaltes Licht getauchten Turm am Ende der Hafenmauer. »Los, schlagt das Tor ein und bringt die Elfen darin um.« Der Rudelführer war wütend. Erst hatte er andere Rudelführer um Hilfe bitten müssen, damit sie das Elfenschiff in Schlepp nahmen, und dann war es unmöglich, in den Hafen einzulaufen. Orgrim hatte sich vorgestellt, wie er im Triumph in der Stadt ankam und die Leiche der Königin auf seinem Schild trug, sodass jeder sie sehen konnte.
    Aber das Schicksal drohte ihm seinen Ruhm zu stehlen. Man musste verrückt sein, um den Hafen anzusteuern. Noch immer trieben dort dutzende brennender Wracks. Die Flotte legte nun an der langen Außenmauer an, die zum Schutz gegen die Brandung errichtet worden war. Immer mehr Kriegerrudel sprangen von den Schiffen und stürmten laut schreiend auf die Stadt zu. Soweit Orgrim sehen konnte, trafen sie nirgends auf ernst zu nehmenden Widerstand. Nach dem Kampf um das Schiff der Königin war er froh darum. Die Elfen waren klein und schwächlich, das stimmte schon. Ein einziger Keulenhieb ließ ihre Knochen splittern und sie ihre Lungen auskotzen.
    Doch es war verdammt schwer, sie überhaupt zu treffen. Und ihre Klingen waren flink und schnitten tief. »Rudelführer, wir bekommen Besuch!« Boltan war auf das Achterdeck gestürmt und deutete hinaus auf See. »Der König!«
    Aus der Mauer der düsteren Schiffssilhouetten löste sich ein riesiger Schatten. Drei rote Laternen leuchteten am Hauptmast. Die Todbringer, das Schiff des Königs! Ob er wohl gesehen hatte, wer als Erster an Bord der Liburne gegangen war? Orgrim schalt sich in Gedanken einen Narren. Der König kam einfach nur, um das erbeutete Schiff zu begutachten. Wie hätte er auf die Entfernung und noch dazu bei Nacht beobachten sollen, wie das Entergefecht verlaufen war!
    Orgrim trat an das Lager, auf dem der entstellte Leichnam der Tyrannin lag. Seine großen Hände strichen über die Schwanen-krone. Es war tatsächlich geschehen. Er hatte den Schwertmeister der Königin erschlagen und Emerelles Kadaver erbeutet. Niemand konnte ihm diesen Ruhm nehmen. Er hatte es nicht nötig, an den Gefechten in der Stadt teilzunehmen.
    Die Ruder der Todbringer wurden eingezogen und Leinen herübergeworfen. Langsam ging das riesige Schiff längsseits. Seine Decks lagen um mehr als acht Langellen höher.
    Das Elfenschiff stöhnte auf, als es zwischen der Todbringer und der Hafenmauer eingekeilt wurde. Orgrim hörte Holz splittern. Dass diese verdammten Wichtel es nicht fertig brachten, stabil zu bauen! Er wunderte sich, dass ihre

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