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Elfenzauber (Mithgar 1)

Elfenzauber (Mithgar 1)

Titel: Elfenzauber (Mithgar 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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sagte Silberblatt. »Lasst sie reden, dann wird sie es uns sagen.«
    »Er war hellgrün wie Jade, und durchsichtig«, sagte Arin. »Er war glatt und hatte Ähnlichkeit mit einem Ei, obwohl ich nicht sagen kann, wie groß er war, denn es gab nichts, womit ich ihn hätte vergleichen können. Aber ich weiß, dass er das Entscheidende an der Vision ist, denn alle anderen Bilder haben den Stein umkreist, als sei er das Auge eines Mahlstroms, der Kern des ganzen Verhängnisses.«
    Schweigen breitete sich unter ihnen aus, das schließlich von Perin gebrochen wurde. »Woher wisst Ihr, dass dieses Ding ein Stein war? Könnte es nicht auch tatsächlich ein Ei sein?«
    Arin schüttelte den Kopf. »Schlicht ist der Stein nicht, Alor Perin, und er ist auch kein Ei. Woher ich das weiß, kann ich nicht sagen, aber es ist ganz sicher ein grüner Stein.«
    Beklommen blickten sie einander an. Dann fragte Melor: »Gibt es über Euer Gesicht sonst noch etwas zu berichten?«
    Arin runzelte die Stirn, während sie sich konzentrierte, und starrte auf den Boden, als wolle sie einen flüchtigen Gedanken erhaschen. Schließlich sagte sie: »Ich bin nicht sicher. Vielleicht war da noch mehr, aber mein Verstand ist vor dem schrecklichen Gesicht geflohen, und die Schwärze ist über mich gekommen.«
    Wiederum kehrte Schweigen ein. Schließlich wandte Rissa sich an Silberblatt. »Was sollen wir damit anfangen, Chieran?« Er antwortete nicht, sondern stand gedankenverloren da und bemerkte gar nicht, dass er angesprochen worden war. Dann schweifte Rissas Blick über die anderen und blieb schließlich auf Arin haften. »Hat jemand einen Vorschlag?«
    Jetzt waren alle Augen auf Arin gerichtet. Sie seufzte. »Wir müssen uns mit dem Coron der Dylvana und seinem Hof beraten, und auch mit dem Coron der Lian. Vielleicht weiß jemand, was zu tun ist.«
    Silberblatt nickte zögernd und sagte dann: »Wir können uns noch an jemand anders wenden: an Dara Rael, denn sie hat Gesichte, so wie Ihr, Dara Arin.«
     
    Am nächsten Tag ritten sie nach Süden zu den Hauptlichtungen Darda Erynians, wo der Coron der Dylvana seine Wohnstatt hatte. Sie passierten das Häuschen der Baeron-Familie – ein Mann und eine Frau mit zwei Töchtern und einem Sohn –, die im nördlichen Teil des Großen Grünen Hauses lebte. Anders als andere Menschen, denen der Zutritt zu diesem Wald verwehrt war, wohnte der Baeron-Klan innerhalb der Grenzen Darda Erynians – und auch im Großwald im Südosten –, denn er hatte in der Vergangenheit den Verborgenen sehr geholfen und war daher willkommen. Die Elfen hielten sich gerade lange genug für einen Schluck kühlen Wassers auf, und sie überließen dem Baeron-Haushalt den Großteil des Hirschfleisches sowie das Fell, obwohl Vanidar das Geweih behielt, aus dem er Messergriffe und vielleicht noch andere nützliche Gegenstände schnitzen würde. Obwohl selbst gute Jäger, nahm die Baeron-Familie Fleisch und Fell mit Dank in Empfang. Während der Mann das Wildbret im Räucherhaus aufhängte und seine Kinder das Fell auf einen Gerbrahmen spannten, brachte die Frau den Elfen zwei Fleischpasteten, die diese gerne annahmen.
     
    »Gibt es sonst noch etwas?«
    Ein Ausdruck der Konzentration legte sich auf Arins Gesicht, und sie antwortete zunächst nicht, doch dann seufzte sie und schüttelte den Kopf. »Einige vage Bilder, mein Coron, aber ich kann mich einfach nicht daran erinnern, mag ich mir auch noch so große Mühe geben. Anscheinend war die Vision zu Ende, als ich ohnmächtig wurde.«
    Langsam schaute Remar, Coron aller Dylvana, der Reihe nach alle Elfen an, die Arin zum Hof in Bircehyll begleitet hatten, und einer nach dem anderen schüttelte den Kopf, wenn der Blick des Coron auf ihn fiel, denn sie hatten Arins Worten nichts hinzuzufügen. Zuletzt wandte Remar sich an Vanidar, den einzigen Lian unter ihnen. »Was sagt Ihr dazu, Hüter?«
    Der leichte Wind ließ die Silberbirken rauschen, während Vanidar an einer Antwort überlegte. Schließlich sagte er: »Dieses Zeichen darf nicht ignoriert werden. Wenn es eine Möglichkeit gibt, dieses Unheil abzuwenden, müssen wir Schritte ergreifen, um dafür zu sorgen, dass der Welt solch ein Schicksal erspart bleibt.«
    Remar sah Arin an. »Glaubt Ihr denn, dass diese Ereignisse sich abwenden lassen?«
    Arin drehte die Handflächen nach oben. »Das weiß ich nicht, Coron. Aber Vanidar hat Recht: Wenn es eine Möglichkeit gibt…«
    Sie beendete den Satz nicht, aber alle wussten, was sie

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