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Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt - Schartz, S: Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt

Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt - Schartz, S: Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt

Titel: Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt - Schartz, S: Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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schreiben. Aber er ist sehr gepflegt und hübsch und zuvorkommend. Ich hab seine Telefonnummer. Er meinte, wir könnten mal einen Kaffee miteinander trinken und vielleicht ein Shooting machen.« Robert betrachtete den Zettel ein wenig verträumt und lachte, als Nadja ihn in die Seite stieß.
    »Willst du mir weismachen, der wäre ernsthaft an dir interessiert?«
    »Ich sagte, ich sei Fotograf, der für die Vogue ein neues Unterwäschemodel sucht.«
    »Hast du wenigstens
irgendwelche
Informationen dafür bekommen?«
    »Nein, leider nicht. Was meinst du, soll ich die Nummer aufheben?«
    »Bewirb dich damit bei einem Gay-Filmer, und ihr seid im Geschäft.«
    Sie schlenderten untergehakt in Richtung der Avenue de l’Opéra. Die Tage waren immer noch angenehm mild und sonnig und luden zum Verweilen ein. Eine Brise scheuchte ein paar Blätter vor ihnen auf dem Gehsteig her und blies sie in den Rinnstein. An fast jeder Ecke standen Straßenmusikanten mit Gitarre, Geige, Trompete oder Drehorgel.
    Aus Nadjas Handtasche erklang »9:30 Paddington« im digitalen Geigensound. Es war der Redakteur aus München, und Nadjas Miene hellte sich während der Unterhaltung rasch auf.
    »Er ist zufrieden mit unserer Arbeit, wieder einmal besonderes Lob für deine Fotos, Geld an uns ist unterwegs, und wir bekommen einen neuen Auftrag«, klärte sie Robert in einem Atemzug auf.
    »Also machen wir weiter?«, fragte er lauernd.
    »Natürlich machen wir weiter«, antwortete sie, als wären sie nie im Zweifel gewesen. »Um uns ist Paris, du hast die Telefonnummer eines aufregenden jungen Mannes bekommen, da will ich nicht zurückstehen und eine Verabredung mit einem schwebenden Model mit elfischen Ohren kriegen.«
    »Ob der Junge aufregend ist, müsste sich erst erweisen. Er hat bei der Unterhaltung immer an mir vorbei in den Spiegel hinter mir geguckt und den Sitz seiner Haare korrigiert.«
    Nadja schlug ihm leicht auf den Arm. »Nun aber Schluss! Konzentration! Wir müssen sie finden.« Ein Schatten kroch zwischen den Häuserfronten auf sie zu, und sie blickte zum Himmel. Eine gewaltige Wolke schob sich vor die Sonne, urplötzlich im klaren Blau erschienen und ohne Begleiter. Wie ein Gebirge türmte sie sich auf und streckte wallende Finger aus, die jeden noch so feinen Schleier, der zu entkommen versuchte, wieder einfingen.
    »Die Grenze zwischen Licht und Dunkelheit verblasst«, flüsterte sie. »Und wir stehen dazwischen.«

3 Das Baumschloss: Nach dem Erwachen
    Der Grogoch brachte die dritte Fuhre Laub nach draußen und beerdigte sie unter schmerzlichem Kummer unter einem kleinen Grashügel. Er hatte schon viel erlebt, selbst hier im Reich des Frühlings, aber die neue Entwicklung übertraf alles. Unter der Last der Veränderung bewegte der Grogoch sich gebeugt und müde, wie einer der Uralten, die sich allmählich auf die Wandlung vorbereiteten.
    »Es kann nicht vergehen«, hörte er eine leise Stimme hinter sich, als er anfing, das Laub aus der nächsten Ecke zu kehren.
    Der Grogoch drehte sich um und blickte zu dem schmalen, blassen Elf auf, der lautlos zu ihm getreten war. Dafydd wirkte verstört, seine sonstige Munterkeit und Unbekümmertheit war wie ausgelöscht. Als ob sich eine Wolke vor die Sonne geschoben hätte. So, wie es dort draußen vor dem Fenster tatsächlich aussah.
    »Das wird es auch nicht, Königliche Hoheit«, sagte er tröstend. »Es ist nur vorübergehend. Eine … Veränderung.«
    »Es gibt keine wirkliche Veränderung«, sagte Dafydd müde. »Oder hast du jemals eine erlebt, Grog?«
    Der kleine Kobold lächelte traurig. »Gewiss doch, Prinz.« Er kippte das Laub von der Schaufel in die Handkarre. »Zuletzt war es der Krieg um das Reich der Crain, dann der Bann der Königin, kurz vor deiner Geburt.«
    »Verzeih.« Dafydd neigte leicht den Kopf. »Du hast damals Verluste erlitten.«
    »Wie so viele«, sagte der Grogoch. »Keine Seite blieb davon verschont.«
    »Und doch haben wir gesiegt.«
    »Gesiegt … ja … gewiss. Es hätte jedoch … überhaupt nie so weit kommen dürfen.«
    Der junge Elf zeigte Neugier. »Wie kam es überhaupt dazu? Niemand spricht je ausführlich darüber. Ich weiß nur, dass aus Königin Gwynbaen die dunkle Bandorchu …«
    »
Dafydd!
«, donnerte eine tiefe Stimme durch die Äste und brachte sie zum Erzittern.
    Vor Schreck fielen weitere Blätter, und der Grogoch seufzte tief. Seine Arbeit würde nicht so schnell beendet sein.
    Der Prinz fuhr bestürzt zusammen. »Ich glaube, es ist

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