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Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt - Schartz, S: Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt

Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt - Schartz, S: Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt

Titel: Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt - Schartz, S: Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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Lichtgewitter.
    Dazu kamen die Geräusche. Den Straßenlärm und die menschlichen Stimmen ergänzten Musik, Klingeln und Läuten aus vielen Häusern. Manchmal kamen sie an überdachten kleinen Terrassen mit Tischen vorbei, auf denen Kerzen ruhig brannten, wo die Menschen in friedlicher Stimmung saßen und aßen.
    Inzwischen identifizierten die Elfen die unterschiedlichen Sprachdialekte problemlos und lernten ständig dazu. In gewissem Sinne war diese Welt anspruchsvoller, als sie angenommen hatten. Komplexer. So viel auf einem Raum, ein Überfluss an Informationen.
    »Früher war alles viel einfacher«, sagte Grog. »Unsere Welten waren einander näher, wenngleich sie schon getrennt waren, und viel vertrauter. Die Menschen sind inzwischen gut ohne uns zurechtgekommen. Sie haben ihre eigene Magie geschaffen.«
    »Sie haben sich verändert«, bemerkte Pirx. »Wir nicht.«
    »Jetzt schon«, versetzte Grog leise.
    Rhiannon unterbrach sie, als sie aufgeregt vor sich deutete. »Oh, was ist das? Eine riesige Ansammlung von Menschen! Das muss ich mir ansehen!«
    Am Ende einer Gasse befand sich ein grober Klotz von Haus, mit einer großen Metalltür, die verschlossen war. Davor standen zwei bullige Männer. Fünf Stufen ging es auf der linken Seite hinunter zur Straße, und dort ballten sich junge Menschen in Aufmachungen, die dem Elfenland alle Ehre gemacht hätten. Bunte Haare, aufgetürmt zu Kunstwerken, schrille Kleidung, pompös oder ganz eng und kurz, manchmal fast unsichtbar. Die jungen Menschen drängelten sich vor dem Geländer und schrien durcheinander, wedelten mit Geldscheinen oder Karten oder auch bunten Tüchern und …
    Dafydd fielen fast die Augen aus dem Kopf. »Ist es das, was ich denke, was das Mädchen da schwenkt?«
    »Du solltest wissen, wie so was aussieht«, meinte Rhiannon, die allerdings auch höchst erstaunt war über diese seltsame Sitte.
    Ab und zu ging die Tür auf, dann drang ein Schwall dröhnender Musik zusammen mit farbigen Strahlern heraus, und einige junge Leute wurden eingelassen. Gleich darauf war die Tür wieder zu, die Töne und Lichter wurden vom Inneren abgetrennt wie ein Neugeborenes von der Nabelschnur und fielen in einem wirren Haufen zu Boden, der von einem unentwegten Straßenkehrer mit Besen weggefegt wurde.
    Rhiannon ging schnurstracks auf die rechte Seite zu, von wo aus kein Zugang möglich war, und rief zu dem rechten Wachtposten hinauf: »Guten Abend! Warum stehen hier alle an? Gibt’s da was Besonderes?«
    Der Mann hatte eine Menge damit zu tun, den Andrang vor sich zu bekämpfen. Sein Nachbar aber schaute zuerst uninteressiert, dann verdutzt zu Rhiannon herunter. »Cooles Outfit«, lobte er und grinste sie an.
    Rhiannon strahlte. »Danke! Du bist der Erste, der das heute bemerkt!« Sie schüttelte ihre weißblonden Haare und stellte sich in Positur, damit ihre Figur besser zur Geltung kam. Sie hatte sich bequeme, aber dennoch maßgeschneiderte Reisekleidung aus Beige und zartem Grün ausgesucht, mitsamt Umhang und weichen Stiefeln.
    »Dreh dich mal«, sagte der Mann an der Tür.
    Die Prinzessin kam der Aufforderung nach, obwohl ihr das einen strafenden Blick des Bruders einbrachte. Aber sie freute sich, dass sie jemandem gefiel.
    »Warte ’nen Moment.« Der Mann klopfte und verschwand im Inneren. Gleich darauf kam er mit einem anderen Mann zurück, der gut gekleidet war und einen langen Pferdeschwanz hatte. Die beiden flüsterten kurz miteinander.
    Der Mann mit dem Pferdeschwanz blickte auf die Elfenprinzessin herunter. »Du kannst rein«, sagte er höflich.
    »Wirklich?«, freute sich Rhiannon. »Ich gehe aber nicht ohne meinen Bruder!«
    Dafydd stellte sich ebenfalls ins Licht. Der Mann zögerte kurz, dann nickte er. »Klar.«
    Einige der Wartenden hatten die Szene mitbekommen, und ein wütendes Geschrei brandete auf. Die Leute beschwerten sich über angebliche Ungerechtigkeit, langes Anstehen und anderes.
    Der Türsteher kam ans Geländer. »Ich helf dir rauf, das geht schneller.«
    »Lass nur«, winkte Rhiannon ab. Kurz darauf standen Dafydd und sie am oberen Teil der Treppe. »Das ist aber nett von euch! Gibt es auch etwas zu essen hier, Blumen oder so etwas?«
    »Wir werden etwas finden«, meinte der Mann mit dem Pferdeschwanz. »Herein mit euch!«
    Im Innern des Raumes wurden die Zwillinge halb erschlagen vom Lärm und der dicken, stickigen Luft. Von einer Galerie aus ging es hinunter, überall öffneten sich Abteile mit Sitzgelegenheiten, Tischen und Kerzen, die

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