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Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen

Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen

Titel: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathrin Hartmann
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bemerkte, dass Cedric noch immer ihre Hände hielt, und entzog sich ihm. »Gytha ist nicht meine Mutter?« Ihre Gedanken wirbelten. »Darum hatten wir immer Fleisch und Milch und Butter. Ihr wart es, der für uns gesorgt hat!«
    Cedric nickte. »Ich wollte irgendwie wiedergutmachen, was ich dir angetan hatte.«
    »Meine Mutter …« Eleanor rieb sich über die Haut an den Fingern, wo sie noch Cedrics Berührung spüren konnte, und wich ein Stück von der Altarschranke zurück. Ihr Herz drohte zu zerspringen. Es war einfach zu viel! Erst das, was Rousel ihr angetan hatte, dann diese schreckliche, düstere Wahrheit über ihr eigenes Leben … Sie taumelte, merkte, wie jemand nach ihrem Arm griff.
    Es war Joscelin. Verschwommen nahm sie sein Gesicht wahr. Sie wollte ihn nicht in ihrer Nähe haben, wollte überhaupt niemanden bei sich wissen. Energisch riss sie sich los – und rannte.
    Hinaus aus der Klosterkirche. Quer über den Platz, auf dem noch immer Joscelins Pferd stand, und den steilen Weg vom Kloster hinunter zum Dorf.
    Vor Gythas Haus blieb sie kurz stehen, zögerte, doch es trieb sie weiter. Erneut floh sie aus dem Dorf und hinein in den dichten Wald, der sie umfing und verbarg.
    Diesmal hatte sie keine Angst, überfallen zu werden, denn sie wusste, dass sie beschützt wurde. Nicht durch den kalten, abwesenden Gott der Christen, der zuließ, dass ihr Gewalt angetan worden war. Nein, ihre Göttin hieß Boann. Und die würde von nun an für sie sorgen. Sie würde nicht zulassen, dass Eleanor ein Leid geschah.
    Auf einer Lichtung hielt die junge Frau an. Schluchzend stand sie da, die Schultern gebeugt, bis sie sich in das weiche, duftende Gras fallen ließ. Sie verbarg das Gesicht in den Händen. »Mutter!«, wimmerte sie.

6 Eine Reise
in die Vergangenheit
    Gegenwart, unter dem See von Comper
    David spürte, wie seine Hände schon allein bei der Nennung von Merlins Namen zu zittern begannen. »Er ist …«
    Rian fiel ihm ins Wort: »Er ist eine Legende! Einer der wenigen Menschen, die jemals die Anderswelt betreten haben.«
    »Was er ist, ist etwas sehr Besonderes«, sagte Viviane. »Seine Mutter war ein Mensch, aber sein Vater …« Sie lächelte rätselhaft. »Nicht einmal mir hat er verraten, wer sein Vater war.«
    »Merlin wurde seit vielen Jahrhunderten nicht mehr in der Anderswelt gesehen«, wusste Rian.
    »Stimmt.« Auf Vivianes makellosem Gesicht lag ein tiefer Kummer, der David irritierte. Für einen Moment sahen er und die Herrin vom See sich direkt in die Augen, und ganz tief in Davids Brust regte sich etwas. Es fühlte sich an, als berühre der Blick Vivianes einen Teil von ihm, den er bisher lieber nicht wahrgenommen hatte: seine Seele. Plötzlich wusste er, dass Vivianes Kummer das Resultat schwerer Vorwürfe war, die sich die Herrin selbst machte.
    »Warum quält Ihr Euch so?«, fragte er und wagte es nicht, dabei seine Stimme zu erheben.
    »Weil ich der Grund bin, aus dem Merlin nicht hier in der Welt der Menschen sein kann und auch nicht in der Anderswelt«, antwortete Viviane. »Weil ich ihn mit einem Bann belegt habe. Ich sperrte ihn in eine Eiche, die mitten im Wald Brocéliande steht. Die Sagen dieser Welt erzählen davon. Habt Ihr sie nicht gelesen, bevor Ihr hergekommen seid?«
    Langsam schüttelte David den Kopf. »Dafür war keine Zeit.«
    »Nun, die Sagen erzählen unsere Geschichte in vielerlei Versionen«, erläuterte Viviane. »Aber in einem Detail sind sie sich alle einig: darin, dass ich Merlin bannte, nachdem er mir seine Zauberkunst beigebracht hatte.« Ein müdes und sehr resigniertes Lächeln glitt über ihr Gesicht. »Die Menschen haben mir die finstere Rolle in dieser Geschichte zugeteilt, wie sie das bei Frauen gerne tun. Wisst Ihr, wie viele Geschichten es gibt, in denen Frauen Männer verderben?«
    Rian beugte sich vor und stellte ihr Glas auf den kleinen Tisch, der zwischen ihnen stand. Nur am Rande nahm David wahr, dass sie keinen einzigen Schluck getrunken hatte. »Warum?«, fragte Rian. »Sofern diese Geschichten nicht stimmen, warum habt Ihr Merlin wirklich gebannt?«
    »Um ihn vor dem Schmerz zu bewahren. Es ging ihm wie so vielen: Liebe verursacht Leid, und vor diesem Leid wollte ich ihn schützen. Ich habe ihn in eine Art Zwischenwelt gebannt.« Sie seufzte und lächelte schwach. »Nein, das ist eine Lüge, mit der ich mich selbst jeden Tag täuschen will. In Wahrheit habe ich ihn gebannt, um der Sterblichkeit zu entgehen. Was für ein Hohn, nicht wahr? Jetzt, da

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