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Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen

Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen

Titel: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathrin Hartmann
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denkbar, dass Ihr einen Tag vor oder nach dem gewünschten Termin herauskommen werdet. Wenn Ihr den Menhir bitten würdet, Euch zum 19. April zu bringen, wärt Ihr möglicherweise zu spät dort.«
    »Ihr redet immer nur von uns«, bemerkte Rian. »Werdet Ihr nicht mit uns kommen?«
    Die Herrin vom See schüttelte den Kopf. »Ich kann das Schloss nicht verlassen. Ich sagte Euch ja, dass ich den Bann aussprach, um mich und Merlin vor der Sterblichkeit zu schützen. Ebenso wie ich ihn in die Eiche gebannt habe, bannte ich mich selbst hierher. Verlasse ich diesen Ort, wird meine Seele mich auf der Stelle mit solcher Verzweiflung erfüllen, dass ich mich in Sternenlicht auflöse.«
    David lauschte diesen Worten nach und legte dabei eine Hand auf die Stelle seiner Brust, hinter der das Herz schlug. »Ist das das Schicksal der Elfen, die eine Seele erhalten?«, flüsterte er. »Zu Sternenlicht zu werden?«
    Langsam kam Viviane auf ihn zu und blieb vor ihm stehen. Sie musterte ihn einen Moment lang von Kopf bis Fuß und schaute ihm danach so tief in die Augen, dass er das Gefühl hatte, sie dringe bis in die tiefsten Tiefen seines Geistes – oder seiner Seele – vor. »Welches Schicksal dir bestimmt ist, Dafydd von Earrach, vermag ich dir zu diesem Zeitpunkt nicht zu sagen. Nur so viel: Zu Sternenlicht zu werden ist nicht die einzige Art, mit der ein Elf auf eine Seele reagiert.« Sie streckte einen Zeigefinger aus und berührte damit eine Stelle an seiner Stirn dicht unter dem Haaransatz. David musste die Augen verdrehen, um zu sehen, was sie tat. Nur ein ganz schwaches goldenes Leuchten verriet ihm, dass sie einen Elfenzauber wirkte. Ein leises Kribbeln spannte sich wie ein Netz über seine Kopfhaut und hüllte sie vollständig ein.
    »Was tut Ihr?«, fragte er.
    Viviane gab sich einen Ruck, und es sah aus, als wache sie aus einer Art Traum auf. Langsam zog sie die Hand zurück, und das Kribbeln ließ ein wenig nach, verging jedoch nicht gänzlich. »Das ist auch gut so«, knüpfte sie nahtlos an ihre eigenen Worte an, ohne auf Davids Frage einzugehen. »Sonst würde Merlin Euch in dem Moment durch die Hände gleiten, indem Ihr den Bann aufhebt, mein Prinz.« Offenbar war der Augenblick der Nähe vorbei; die Herrin kehrte zu der ehrfürchtigen Anrede zurück, als sei nichts geschehen. Dann wies sie auf das Portal, dessen Oberfläche jetzt in allen Regenbogenfarben schillerte. »Geht jetzt. Und seid freundlich zu dem Menhir.«
    David wandte sich dem Tor zu und wartete, bis Rian neben ihm stand. Kurz sahen sich die Geschwister an, dann nickte Rian entschlossen. Gemeinsam traten sie einen Schritt vor und fanden sich mitten auf einem freien Feld wieder.
    »Mon Dieu!«
    Der schrille Ausruf einer dicklichen Französin in hellblauen Shorts und einem unsagbar hässlichen rosa Tanktop, das sich viel zu eng über ihrem mächtigen Busen spannte, ließ die Elfen herumfahren.
    Im Hintergrund, das nahm David im Bruchteil einer Sekunde wahr, lagen ein kleines Dorf und ein Maisfeld, neben dem ein Parkplatz angelegt worden war. Ein einziges Auto stand darauf, und es gehörte offenbar der Französin und ihrer Familie. Neben dem Auto warteten ein ebenfalls zu dicker Mann und zwei Kinder, die selbst auf die Entfernung ziemlich gelangweilt wirkten.
    Rian reagierte schneller als David. Mit einem gewinnenden Lächeln trat sie vor, um die Französin zu beruhigen. »Sie haben mich zu Tode erschreckt!«, hörte David die Frau sagen. Sie hatte einen deutlich hörbaren Lyoner Dialekt. »Wo zum Teufel sind Sie so einfach hergekommen? Eben war ich noch ganz allein hier.« Misstrauisch beäugte die Französin die Zypressen gegenüber dem Maisfeld, die den kleinen Platz rings um den Menhir begrenzten. »Und dann diese komischen Klamotten!«
    Jetzt erst bemerkte David, dass Viviane ihnen beim Durchgang durch den Spiegel andere Kleidung verpasst hatte. Rian steckte in einem bodenlangen Kleid mit einem eng geschnürten Mieder und einem Brusttuch, das ihr Dekolleté züchtig verhüllte. Er selbst trug lederne, eng anliegende Hosen sowie ein grob gewebtes dunkelbraunes Hemd, über dem ein Kettenpanzer lag. An einem breiten Gürtel, der beides in der Hüfte zusammenhielt, baumelten ein armlanges, eisernes Schwert und ein kleiner Beutel, der vermutlich Geld enthielt.
    Rian strich sich den Rock glatt. Falls sie sich über die Kleidung wunderte, zeigte sie es im Moment jedenfalls nicht. »Sie haben uns nur nicht bemerkt«, beschwichtigte sie die Frau. »Mein

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