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Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen

Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen

Titel: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathrin Hartmann
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kein einziger Laut über seine Lippen.
    Schließlich ging er vor dem Altar auf die Knie, senkte seinen Kopf und begann zu beten.
    Eleanor rührte sich nicht. Erst als sie vor lauter Schmerzen im gesamten Körper nicht mehr ruhig bleiben konnte, wagte sie es, ihre Position ein wenig zu verändern. Ihr Kleid machte dabei ein leises raschelndes Geräusch; es reichte aus, um Vater Cedric aus seiner Versenkung zu reißen. Mit einem abgrundtiefen Seufzer richtete er sich auf und starrte einen Moment auf das schlichte eiserne Kreuz auf dem Altar. Dann bekreuzigte er sich, wandte sich zu Eleanor um und musterte sie einen Augenblick lang, bevor er wieder zur Altarschranke trat.
    »Ich habe so etwas Ähnliches seit Langem kommen sehen«, sagte er zu ihrer großen Verblüffung und ließ sich dicht vor ihr ebenfalls auf die Knie sinken. Nahezu zärtlich griff er durch das Gitter und umfasste ihre Hände mit den seinen. »Seit Langem«, wiederholte er.
    Eleanor wagte kaum zu atmen.
    »Bevor ich dir erkläre, was es mit deinen Träumen auf sich hat, lass mich dir eine kleine Geschichte erzählen«, bat Cedric.
    Eleanor wusste nicht, was das nützen sollte, aber sie nickte zustimmend. Was blieb ihr auch anderes übrig?
    »Als ich noch ein bisschen jünger war als heute – vor mehr als sechzehn Jahren, um genau zu sein –, befand ich mich auf einer Missionsreise in Irland, genauer gesagt, in der Gegend von Tara. Obwohl Irland eines der ersten Länder in Europa war, das den christlichen Glauben annahm, gibt es dort bis auf den heutigen Tag noch viele Menschen, die den alten Göttern anhängen. Das ist übrigens durch die Eroberung weiter Landstriche durch die Wikinger nicht besser geworden. Wie dem auch sei; ich wurde von den Oberen meines Ordens von hier fortgeschickt, um mich in einem kleinen Landstrich um die Missionierung der dort ansässigen Kelten zu kümmern. Hawise, die Herzogin der Bretagne, führte zu jener Zeit für ihren minderjährigen Sohn Conan die Regierungsgeschäfte und hatte eine kleine Schar von Rittern bereitgestellt, um mich zu begleiten. Sie tat das für ihr Seelenheil, wie es in jenen Tagen üblich war. Jedenfalls zog ich also an der Spitze einer kleinen Streitmacht über das Meer auf die Grüne Insel und begann sofort mit meinen Predigten. Leider bemerkte ich zu spät, dass der Anführer meiner Streitmacht, ein reizbarer Mann namens Alain, ein Fanatiker war. Er zog es vor, die Heiden mit dem Schwert zu bekehren, statt ihnen, wie ich es tun wollte, den wahren Glauben zu predigen.« Schmerzlich verzog Vater Cedric das Gesicht, sprach aber weiter – mit raschen Worten, als wolle er die Last seiner Erinnerungen so schnell wie möglich loswerden. »Ich war damals naiv, und so ging mir erst auf, was Alain vorhatte, als es längst zu spät war. Er ließ ein kleines Dorf überfallen, deren Bewohner uns zwei Tage zuvor mit Besen und Holzknüppeln davongejagt hatten. In diesem Dorf verehrte man eine alte Heidengöttin namens Boann.«
    Während der Mönch sprach, hatte Eleanor gedankenverloren einen Finger in ihre Locken gesteckt und zwirbelte daran herum. Bei der Nennung des ihr inzwischen so vertrauten Namens zuckte sie zusammen.
    Vater Cedric nickte düster. »An diesem Morgen starben viele. Der Herr vergebe mir, dass ich es nicht verhindern konnte. Unter den Opfern war eine junge rothaarige Frau. Ich sah sie unter Alains Schwert fallen, und ich weinte um sie. Später, als die Feuer längst gelöscht und die Toten ein christliches Begräbnis erhalten hatten, hörten wir ein leises Wimmern in den Trümmern eines geplünderten Hauses. Ich ging nachsehen und fand ein winziges Kind, ein Säugling noch – der einzige Überlebende dieses furchtbaren Gemetzels. Es gelang mir, Alain davon zu überzeugen, das Kind leben zu lassen. Er wollte es ebenfalls töten, ich jedoch schwor ihm, dafür zu sorgen, dass du eine christliche Erziehung bekamst. Daraufhin schenkte er mir dein Leben.« Der alte Mönch schwieg. Mit offenem Blick wartete er auf Eleanors Reaktion.
    »…
dein
Leben«, wiederholte sie murmelnd. Es lag etwas in dieser Formulierung, was sie erst langsam begriff. »Ich bin nicht Gythas Tochter?«
    Vater Cedric schüttelte den Kopf. »Deine wahre Mutter war eine irische Heidin. Eine Anhängerin Boanns, vielleicht sogar eine weise Frau. Mehr weiß ich leider nicht über sie.«
    Die Erkenntnis dessen, was ihr soeben offenbart worden war, schnürte Eleanor die Kehle so fest zu, dass sie zu ersticken drohte. Sie

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