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Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen

Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen

Titel: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathrin Hartmann
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sich bereits mehr als einmal als echte Elfe erwiesen. Was, wenn sie den Zwillingen mit Absicht nichts von den Nachteilen dieser Zeitreise gesagt hatte, um die ganze Angelegenheit interessanter zu machen? Möglich wäre es jedenfalls, dass sie ihnen absichtlich Informationen vorenthalten hatte, das wusste David nur zu gut. Elfen wie sie neigten zu solchen Spielchen mit hohem Einsatz.
    »Viel wichtiger ist«, murmelte Rian, »wie wir unter diesen Umständen Merlin befreien sollen – ohne unsere Fähigkeiten.«
    Diese Frage hatte David sich auch schon gestellt – ohne zu einem befriedigenden Ergebnis gekommen zu sein. Eine geraume Weile saßen sie schweigend beieinander und warteten darauf, dass endlich jemand kam, der sich um sie kümmerte. Schließlich wurde die Zeltplane zurückgeschlagen, und einer ihrer Bewacher streckte den Kopf herein. »Rauskommen!«, befahl er in seiner schweren, altfranzösischen Sprache.
    Sie gehorchten und standen gleich darauf vor einem mageren Mann, dessen Haare schwarz und gelockt waren wie die eines Afrikaners. Auch seine Haut hatte einen eindeutig dunklen Ton, wenn er auch nicht wirklich schwarz war.
    »Ich bin Sahid, einer der Berater von Herzog Wilhelm«, stellte der Mann sich vor. »Mein Gebieter hat mir befohlen, Euch zu ihm zu bringen.« Er trat einen Schritt zur Seite und wies auf eine Gasse zwischen den Zelten. Hinter ihm standen vier bis an die Zähne bewaffnete Männer, die ganz offensichtlich zu seinem Schutz da waren. Zwei von ihnen traten vor und stellten sich hinter David und Rian, sodass die Elfen zwischen ihren gezogenen Waffen in der Falle saßen.
    Der Trupp setzte sich in Bewegung. Die Bewaffneten geleiteten die Zwillinge aus dem Zeltlager und über das Schlachtfeld, das noch übersät war von Toten und Verletzten und dessen Erde von den erbitterten Kämpfen aufgewühlt und blutgetränkt wirkte. Den Menhir ließen sie links liegen. David dachte zunächst, dass sie auf eine der klaffenden Lücken in der Verteidigungsmauer zuhielten, welche die Trebuchets geschlagen hatten. Aber dann begriff er, dass die Eroberer inzwischen das Haupttor geöffnet hatten. Durch die beiden weit offen stehenden Torflügel führten die Bewaffneten – und Sahid, der ihnen mit eiligen Schritten voraneilte – ihre unfreiwilligen Gäste in die eroberte Stadt.
    Auch dort waren die Spuren der Kämpfe überdeutlich zu sehen. Tote lagen mitten auf den Straßen und in den Gassen oder stapelten sich an den Ecken auf großen Haufen, welche die Aufräummannschaften zusammengetragen hatten.
    Wohl jedes zweite Haus wies Brandspuren auf, und an vielen Stellen schwelten und glimmten die Holzbalken noch immer. Über allem lag ein Geruch von Rauch, Blut und Verzweiflung, der David die Lippen zusammenpressen ließ.
    Der Herzog residierte in einem großen Gebäude, das fast genau in der Mitte der Stadt lag und alle anderen um zwei Stockwerke überragte. David und Rian wurden hineingetrieben, durch eine weitläufige, von Säulen gesäumte Halle und eine breite Treppe hinauf, deren Geländer mit Rankenmustern und Engelfiguren verziert war. In einem Kaminzimmer im ersten Stockwerk standen sie schließlich zum ersten Mal Conan dem Zweiten gegenüber.
    »Das sind die beiden Spione, die man bei den Angriffsmaschinen festgenommen hat, Herr«, sagte Sahid und verbeugte sich mit einer grazilen Bewegung, die verriet, dass er zumindest früher einmal Muslim gewesen war. Mit einem Blick zu David fügte er hinzu: »Conan, Herzog der Bretagne.«
    Vor ihnen stand ein kleiner Mann, dessen Schultern so breit waren, dass er fast quadratisch wirkte. Alles an ihm schien aus Muskeln und festem Fleisch zu bestehen, und David hatte keine Schwierigkeiten, sich vorzustellen, wie Conan an der Spitze seiner Armeen einen Angriff ritt. Die Haare trug der Herzog kurz geschnitten, und ihre dunkelbraune Farbe bildete einen starken Kontrast zu seinem blassen Gesicht, in dem nur zwei rote Flecken auf den Wangen leuchteten. Conan trug einen halblangen Waffenrock aus dunkelblauem Stoff, der das darunter liegende Kettenhemd halb verbarg. Sein Schwert hatte er abgelegt und aufrecht gegen eine Tischkante gestellt, achtete allerdings darauf, es jederzeit in Griffweite zu haben.
    »Schau an!«, sagte er, schürzte die Lippen und umrundete Rian und David einmal, bevor er weitersprach. »So sehen also die Spione aus, die Rivallon sich neuerdings kauft. Aus welchem Land stammt Ihr?« Obwohl sein Blick auf Rian haftete, war deutlich, dass Conan mit

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