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Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen

Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen

Titel: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathrin Hartmann
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den Kopf in den Nacken und lachte. »Oh! Eine Frau mit einem eigenen Köpfchen! Ist das bei Euch im fernen Earrach üblich, ja?«, amüsierte er sich. »Wie überaus erheiternd, meine Liebe!« Schlagartig verdüsterte sich seine Miene. Er starrte Rian direkt an. »Ich mag widerspenstige Frauen, allerdings nur unter mir in meinem Bett, wo sie hingehören! Und solltet Ihr Euch noch einmal erdreisten, mich einen schwachen und von seinen Beratern abhängigen Herrscher zu nennen, sorge ich eigenhändig dafür, dass Euer Kopf draußen auf der Stadtmauer zur Schau gestellt wird!« Er streckte die Hand aus und strich ihr gierig über den Kieferknochen.
    Rian ballte die Hände zu Fäusten, hielt seinem Blick aber herausfordernd stand und wich keinen Millimeter zurück.
    »Niemand nennt Euch einen schwachen Herrscher«, beeilte sich David die Situation zu entschärfen. »Wie ich Euch schon versicherte, sind wir mit Eurer Sprache und Euren Gebräuchen nicht besonders gut vertraut. Ihr müsst meiner Schwester verzeihen, wenn sie Euch aus Unwissenheit beleidigt hat.«
    Auf Conan Gesicht erschien ein Leuchten. »Sie ist Eure Schwester? Nicht Eure Gattin?«
    Lautlos verfluchte sich David selbst. Durch einen einzigen unbedachten Satz hatte er Rian in noch größere Gefahr gebracht! Das Verlangen, das in den Zügen des Herzogs aufleuchtete, war nicht zu übersehen.
    »Herr?« Zögerlich hob Sahid in seiner Ecke die Hand.
    Conan runzelte die Stirn. Ihm war anzusehen, dass ihn die Unterbrechung seiner lüsternen Gedanken ärgerte. »Was?«, herrschte er seinen Berater an.
    »Vergesst nicht, dass Ihr es mit Zauberern zu tun habt!«
    Da gab der Herzog sich einen Ruck. »Natürlich!« Er legte eine Hand ans Kinn und schien nachzudenken. Danach winkte er die Bewaffneten heran und deutete auf David. »Dieses Gebäude hat im Untergeschoss einen Kerker. Der Kerl kommt dort hinein. Die Frau …«
    Erneut strich er Rian über das Gesicht. Diesmal drehte sie den Kopf zur Seite, um ihm auszuweichen.
    Conan lächelte. »Bringt sie in meine Gemächer!«

8 Guy
    Zur gleichen Zeit am Ufer des Couesnon
    Eleanor half der Marketenderin dabei, unter ihrem Wagen mithilfe einer Plane einen einfachen Unterschlupf zu errichten, und erfuhr, dass die alte Frau Marie hieß. Eine Weile unterhielten sich die beiden. Joscelin streifte derweil durch das Heerlager, um irgendwo ein paar Hinweise darauf aufzuschnappen, wie es ihnen vielleicht noch gelingen konnte, zum Herzog vorgelassen zu werden.
    Schließlich kehrte der Mönch zurück und setzte sich zu ihnen an das Feuer, welches sie inzwischen entfacht hatten. In einem kleinen Kessel kochte Marie eine Suppe, und während sie darauf warteten, dass die Speise fertig wurde, unterhielten sie sich über verschiedene Heilkräuter und deren Wirkung. Dabei stellte Eleanor voller Verblüffung fest, dass Joscelin auch über dieses Thema bestens Bescheid zu wissen schien.
    »Was wisst Ihr eigentlich nicht?«, entfuhr es ihr.
    Joscelin lächelte. »Oh, sehr vieles!«
    »Aber mit den Kräutern stellt Ihr Euch recht geschickt an«, bemerkte Marie. Sie kaute auf einer dicken Wurzel herum, wodurch ihre Zähne eine ekelhafte braune Färbung angenommen hatten.
    »Nun, ich muss gestehen, dass ich mein Wissen einem einzigen Buch verdanke, dem
Hortulus
von Abt Strabo von der Reichenau. Ich habe es nie in der Praxis ausprobiert, so wie Ihr.«
    Marie kicherte in sich hinein – wie immer, wenn Joscelin sie mit
Ihr
oder
Euch
anredete. Sie sagte etwas zu dem Mönch, was Eleanor nicht mitbekam, denn in diesem Moment gesellte sich eine weitere Gestalt zu ihnen ans Lagerfeuer.
    Es war ein junger Mann. Eleanor schätzte ihn auf achtzehn oder neunzehn Jahre, wenngleich sie sich nicht ganz sicher war. Das dreckverschmierte Gesicht des Jungen machte eine genaue Beurteilung unmöglich, und die blonden Haare hingen ihm verfilzt in Stirn und Augen. Obwohl es um diese Zeit der Nacht empfindlich kalt wurde, lief er barfuß. Seine Füße waren, ebenso wie seine Hände, langgliedrig und elegant.
    »Guy«, begrüßte Marie den Jungen. »Wo hast du dich den ganzen Tag nur rumgetrieben?«
    »Im Wald«, bekam sie zur Antwort. Guy hatte eine wohlklingende Stimme, hob den Kopf jedoch nicht, wenn er sprach. Eleanor fragte sich, welche Farbe wohl seine Augen haben mochten.
    »Guy ist mein Ziehsohn«, verriet Marie. »Ich habe ihn vor etlichen Jahren einem armen Bauern abgekauft, weil ich seine Fähigkeiten gespürt habe.«
    Joscelins Blick lag auf der hageren

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