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Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen

Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen

Titel: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathrin Hartmann
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die Höhe. Sein Gesicht war ganz dicht vor dem der Elfe, aber jeglicher Ausdruck von Lust war mit einem Mal verschwunden. Seine Augen standen vor, als drohte er zu ersticken. Conan grunzte erneut, wuchtete seinen Körper von Rian herunter und hockte sich auf die Bettkante.
    »Was ist das?«, murmelte er und rieb sich mit beiden Händen über die Kopfhaut. Sein Blick war auf seinen Schoß gerichtet.
    Rian setzte sich aufrecht hin und zupfte ihr Mieder zurecht. Sie hatte keine Ahnung, was geschehen war, erkannte eines aber deutlich: Conan hatte jegliches Interesse an ihr verloren. Erleichtert ließ sie ihren angehaltenen Atem durch die halb geöffneten Lippen entweichen.
    Das Geräusch erreichte Conan, und er wandte sich zu ihr um. Seine Miene war blass und trug den Ausdruck von absoluter Verblüffung. »Als ich Euch berührte«, sagte er verwirrt, »verließ mich sofort jegliches Verlangen.« Wieder starrte er auf seinen Schoß, und Rian begriff, was geschehen war. Conan hatte seine Standhaftigkeit verloren. Fast hätte sie aufgelacht, beherrschte sich aber gerade noch und verbarg ihr Lachen hinter einem trockenen Husten.
    Conans Augenbrauen zogen sich zusammen. »Ist das etwa ein magischer Bann, den Ihr um Euch gelegt habt? Seid Ihr doch eine … Hexe?« Das letzte Wort hauchte er mit einer Mischung aus Ehrfurcht und Angst.
    Rian unterdrückte ein Seufzen über die Wankelmütigkeit der Menschen in dieser Zeit. Wenn sie sich ihm hingegeben hätte, dessen war sie sich ganz sicher, hätte er sie hinterher ebenfalls als Hexe bezichtigt.
    »Ich habe keine Ahnung, was Euch von mir forthält«, sagte sie, und es war die Wahrheit. Sie musste an Alberich denken und daran, wie sie beinahe mit ihm geschlafen hatte.
    Conan stand auf und begann, im Raum auf und ab zu wandern. Dabei schüttelte er ein ums andere Mal den Kopf, als könne er keinesfalls glauben, was ihm soeben geschehen war.
    Fast tat er Rian ein wenig leid. Sie erhob sich von dem Bett und wollte ans Fenster treten, aber in diesem Moment riss Sahid die Tür auf und stürzte atemlos ins Gemach. »Herr!«, keuchte er.
    »Was?« Conans Blick irrte zu Rian.
    »Die Kundschafter sind zurück, Herr! Wilhelms Heer steht bereits hinter dem Couesnon, und es heißt, er wird spätestens morgen hier sein, um uns anzugreifen.«
    Der Herzog warf seine Arme in die Luft, stieß einen obszönen Fluch aus und eilte hinter Sahid aus dem Raum, ohne Rian eines weiteren Blickes zu würdigen.
    Einen Moment lang stand die Elfe unschlüssig da, und gerade als sie sich die Hoffnung gestattete, dass man vergessen hatte, sie wieder einzusperren, fiel draußen der schwere Riegel vor.
    Seufzend ließ sie sich auf das Bett fallen.

9 Sebastian und Margaret
    Als Eleanor zurück zu Maries Wagen kam, war Guy nicht dort. Joscelin sah von den Flammen auf, in die er – seinen geröteten Augen nach zu schließen – schon längere Zeit gestarrt hatte. »Du solltest jetzt nicht mehr fortgehen«, sagte er und wies in den Himmel. Den ganzen Tag lang war es bedeckt gewesen, doch allmählich rissen die Wolken auf und gaben den Blick auf die Sterne und einen fast vollen Mond frei. »Es ist bald Vollmond. Da treiben sich allerhand Kreaturen in der Dunkelheit herum.«
    Eleanor versuchte, seinen Blick zu deuten und herauszufinden, was für Kreaturen er meinte. Kurz flackerte in ihr die Hoffnung auf, er könne von ihrem Teil der Welt genauso wissen, wie er von den Schriftstellern Griechenlands wusste. Aber er machte diese Hoffnung gleich wieder zunichte, schlug ein Kreuz über sich und murmelte ein kurzes Schutzgebet.
    Resigniert sank Eleanor neben ihm zu Boden. Nein, Joscelin würde niemals Teil ihrer Welt werden. Warum also hoffte sie nach wie vor darauf?
    »Wisst Ihr, wo Guy hin ist?«, fragte sie, um die Stille zwischen ihnen nicht zu laut werden zu lassen.
    »Er ist kurz nach Euch fort«, bekam sie zur Antwort. »Marie sagt, er treibt sich manchmal die ganze Nacht im Wald herum.
Wolfsblut
nennt sie es, als zwinge ihn seine Natur dazu, den Mond anzuheulen.« Er stockte kurz. »Ich könnte mir vorstellen, dass sie genau das ernsthaft glaubt.«
    Eleanor sah unter den Wagen, wo Marie sich in ihre Decke gehüllt hatte und längst zu schlafen schien. »Sie ist eine ungewöhnliche Frau«, murmelte sie. »Glaubt Ihr tatsächlich, sie hat magische Kräfte?«
    Antworte!
, flehte sie im Stillen.
Sag, dass es viele Dinge gibt, von denen wir nur eine vage Ahnung haben! Gib mir nur ein Zeichen, einen winzigen Grund, die

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