Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen

Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen

Titel: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathrin Hartmann
Vom Netzwerk:
Hoffnung nicht aufzugeben!
    »Die Welt ist voller unsichtbarer Dinge«, antwortete Joscelin, und Eleanors Herz schlug einen Takt schneller. »Aber viele davon sind Teufelswerk«, fuhr er fort.
    Eleanor hätte am liebsten laut aufgeschrien.
    »Es ist besser, sich nicht zu sehr damit zu beschäftigen.« Joscelin stand auf und legte Eleanor eine Hand auf den Arm. »Sprecht ein Nachtgebet«, riet er ihr leise. »Damit Euch die Dämonen nicht bis in den Schlaf verfolgen.« Mit diesen Worten ging er in die Finsternis davon.
    Augenblicke später konnte Eleanor hören, wie er sich im Unterholz erleichterte. Danach kehrte er zurück und bereitete sich ganz in der Nähe von Maries Wagen sein Nachtlager.
    Sie selbst beschloss, so dicht wie möglich am Feuer zu bleiben. Sie fror plötzlich, und das lag nicht allein an den Nachtfrösten, die in diesem Frühling vom Himmel fielen. Sorgfältig wickelte sie sich in ihre Decke ein und schloss die Augen.
    Wider Erwarten schlief sie beinahe sofort ein, und der Traum wartete bereits auf sie.
    Die Quelle lag verlassen da. Diesmal war keine Katze zu sehen, die Eleanor hinführen musste; inzwischen fand sie den Weg mühelos allein. Und sie wusste, dass Dafydd bei dem moosbedeckten Stein auf sie warten würde
.
    Mit aller Kraft eilte sie über umgestürzte Baumstämme und Steine, die schon so lange auf diesem Boden liegen mussten, dass sie zwei Handbreit tief in den Boden eingesunken waren
.
    Sobald diese Steine ganz in der Erde versunken sind, flüsterte Boanns Stimme in ihrem Kopf, ist das Ende der Welt gekommen.
    Schon von Weitem hörte sie die Quelle. Eleanor sprang über einen schmalen Bachlauf, eilte eine Anhöhe hinauf, und endlich hatte sie die Lichtung erreicht. Ihr Herz klopfte von der Anstrengung des Laufens und auch voller Vorfreude
.
    Dafydd stand neben dem Wasserbecken und schaute ihr entgegen. Sie lief auf ihn zu, aber als sie nur noch wenige Schritte von ihm entfernt war, stockten ihr Atem und ihr Schritt
.
    Was ist dir geschehen?,
schrie sie, und ihre Stimme klang so schrill, dass die Vögel in den Bäumen erschreckt aufflatterten
.
    Blut rann über Dafydds Gesicht. Es sickerte aus seinen goldblonden Haaren, floss ihm über die helle Stirn und zwischen den makellosen Augenbrauen hindurch den schmalen Nasenrücken hinab
.
    Langsam trat Eleanor näher. Und plötzlich, als sei sie einer Täuschung unterlegen, war das Blut fort
.
    Ratlos streckte sie die Hand nach seinem Gesicht aus. »Was … was war das?« Ihr Herz stolperte
.
    »Nur ein Schatten, den die Zukunft geworfen hat«, antwortete er
.
    »Dann wird es geschehen?« Sie rang um Luft. »Du wirst verletzt werden – sterben gar?«
    Ein unendlich trauriger Ausdruck glitt über seine Züge. »Wir alle sind verdammt dazu, irgendwann zu sterben, auch wenn es mir ursprünglich nicht bestimmt war. Aber sorge dich nicht; was du eben gesehen hast, ist noch fern.« Er hob ihr seine rechte Hand entgegen, die ebenfalls blutete. »Das hingegen geschieht jetzt.« Er drehte die Hand so, dass zwei Blutstropfen in das klare Wasser der Quelle fielen. »Ich brauche deine Hilfe, Eleanor! Nur du bist dazu in der Lage.«
    »Wozu?«, rief sie
.
    Ein feines, wehmütiges Lächeln glitt über seine Lippen, erreichte aber seine unglaublichen violetten Augen nicht
.
    »Du wirst es sehen.« Er streckte die linke Hand aus. Kurz fürchtete Eleanor, sie wäre auch blutgetränkt, doch seine Finger waren rein und schneeweiß. Sanft strich er ihr über den Wangenknochen, und sie erbebte unter seiner Berührung
.
    Im nächsten Moment war er fort, als hätte es ihn niemals gegeben

    »Dafydd!« Mit einem Schrei auf den Lippen fuhr Eleanor aus dem Schlaf hoch. Ihre Brust hob und senkte sich stoßweise, und sie spürte, wie jemand sie an beiden Oberarmen umklammert hielt. »Dafydd!«, wimmerte sie noch einmal.
    »Nein. Ich bin es«, sagte Guy leise. Nun konnte Eleanor nicht nur seinen Umriss und die langen, verfilzten Haare erkennen, die ihm gegen den Schein des Feuers die Anmutung eines wilden Tieres gaben, sondern sie nahm auch seinen Geruch wahr. Der Junge duftete nach den Kräutern seiner Mutter, die er sammeln half, nach Wald und etwas anderem, was Eleanor nicht einzuordnen wusste.
    Sie ließ sich wieder zurücksinken. »Ich habe geträumt«, murmelte sie und biss sich auf die Lippen. Beinahe hätte sie Guy Vorwürfe darüber gemacht, dass er sie aufgeweckt hatte.
    »Ich weiß. Er will, dass du nach Dol kommst, und zwar so schnell wie

Weitere Kostenlose Bücher