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Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen

Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen

Titel: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathrin Hartmann
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ihn immer gewarnt habe. Mir war Notger nicht geheuer, und am Ende habe ich recht behalten. Als der Abt starb und Notger zu seinem Nachfolger gewählt wurde, zeigte er nämlich sein wahres Gesicht.«
    Sie kamen an einen Bach, den sie durchqueren mussten. Das erwies sich als schwierig, da das Maultier sich beharrlich weigerte, in das kalte Wasser zu treten. Erst nachdem Margaret ihm die Augen verbunden und es mehrmals mit einer schlanken Gerte, die sie offenbar genau zu diesem Zweck zwischen die Streben der Ladefläche geflochten hatte, geschlagen hatte, setzte es sich widerwillig in Bewegung.
    Am anderen Ufer angekommen, führte Margaret ihre Erzählung fort. »Notger war ein machthungriger Mann, und wir merkten, dass er vor dunklen Künsten nicht zurückschreckte.«
    »Dunkle Künste!« Wieder lachte Sebastian. »Du redest von schwarzer Magie, Frau!«
    Sie nickte grimmig. »Wir fanden heraus, dass Notger versuchte, den Teufel zu beschwören. Sebastian weigerte sich von diesem Moment an, ihm zu dienen, und ging los, um Anzeige gegen ihn zu erstatten. Eine Untersuchung wurde eingeleitet, und das Ergebnis war eindeutig: Notger wurde der Zauberei überführt. Weil er ein Mann der Kirche war, konnte man ihn nicht seiner gerechten Strafe zuführen und ihn auf den Scheiterhaufen stellen. Aber sein Schicksal war nicht weniger grausam: Er wurde bei lebendigem Leib in den Kellern des Klosters eingemauert.«
    Rian schauderte sichtbar. »Was für eine finstere Zeit!«, murmelte sie, und David verspürte den Wunsch, ihr zu sagen, dass sie sich irrte. Selbst in diesen Jahrhunderten war nicht alles finster gewesen, gab es Menschen von großem Intellekt und sogar so etwas wie wissenschaftlichen Fortschritt, wenngleich das Düstere, Grausame viel stärker wahrgenommen wurde.
    Margaret wartete, ob David seiner Schwester etwas entgegnen wollte, aber als er schwieg, sprach sie weiter: »Notger verbrachte zwei ganze Jahre in seinem Gefängnis, am Leben gehalten nur von Wasser und Brot. Und irgendwann wurde er irre. Er begann, alle zu verfluchen, die er für schuldig an seinem Schicksal hielt.« Margaret verstummte und holte tief Luft. »Bei Sebastian wirkte sein Fluch.«
    »Seitdem bin ich, was ich bin«, ergänzte der leise und mit gesenktem Kopf. »An manchen Tagen ein ganz normaler, gescheiter Mann, an anderen ein sabberndes, wildes Tier.«
    »Warum habt Ihr England verlassen?«, fragte David. Die Erzählung war zwar höchst interessant, hatte diesen Punkt bisher jedoch nicht erklärt.
    »Die Geschichte ist nicht zu Ende.« Margaret gab dem Maultier einen Klaps, weil es nun seinerseits versuchte, Davids Pferd zu beißen. »Nachdem der Fluch bei Sebastian seine Wirkung entfaltete, wurden Notgers Richter auf ihn aufmerksam. Man begann erneut nachzuforschen und fand heraus, dass Sebastian eine Zeit lang mit Notger zusammengearbeitet hatte. Das war Grund genug, ihn auch verurteilen zu wollen. Und er war nur ein einfacher Mann, er wäre auf dem Scheiterhaufen gelandet. Also sind wir geflohen. Seitdem ziehen wir durch das Land, immer auf der Flucht vor den Schergen der Kirche.«
    »Sie verfolgen Euch noch immer?«, fragte Rian. »Wie lange ist das jetzt her?«
    »Sieben Jahre. Und: Ja, sie verfolgen uns noch immer. Notger hatte mit seinen teuflischen Machenschaften eine ganze Reihe hochrangiger Kirchenmänner geschädigt. Und von denen ist niemand darauf erpicht, dass ein Mann, den sie für seine rechte Hand halten, am Leben bleibt. Aber seid unbesorgt, im Moment haben sie unsere Spur verloren.«
    Margaret lud Rian und David ein, an ihrem Abendessen teilzuhaben und die Nacht im Schutz ihrer Lederplane zu verbringen. Dieses Angebot nahmen die Zwillinge dankend an. Kurze Zeit später saßen sie um ein kleines Lagerfeuer, das Sebastian entzündet hatte, und die Zwillinge erzählten nun ihrerseits, was sie hergeführt hatte. Sie berichteten davon, dass eine Sonnenfinsternis bevorstand und dass sie genau zum Zeitpunkt dieser Sonnenfinsternis an einem ganz bestimmten Punkt im Wald sein mussten, um eine wichtige Aufgabe zu erfüllen. Welche Aufgabe sie hatten, verschwieg David jedoch. Er war froh, dass Sebastian trotz seiner Neugierde nicht weiter nachfragte. Um dem Schweigen zu entgehen, das bald darauf zwischen ihnen wuchs, begann Margaret schließlich ein Lied zu singen, während sie ein paar Speckseiten über der offenen Flamme briet.
    In der Zwischenzeit war es Abend geworden. Die Sonne senkte sich dem westlichen Horizont zu, und es wurde

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