Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen

Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen

Titel: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathrin Hartmann
Vom Netzwerk:
der Menschen erst besser kennenlernen. Und auch wenn sich ihr Zorn bei diesem Eingeständnis ins Unermessliche steigerte: Sie war gezwungen, neue Kräfte zu sammeln. Die Schlacht mit Fanmór hatte sie mehr gekostet, als sie zu akzeptieren bereit war.
    Es wurde Zeit für ein weiteres kleines Training. Seufzend streckte sie ihre geistigen Fühler nach dem Vater der kleinen Familie in seinem Nissan Micra aus.
    Ein verhaltenes Klopfen an ihrer Tür riss sie aus ihrer Konzentration. Eine starke Präsenz war durch das dunkle Holz hindurch deutlich spürbar und sagte ihr, dass der Getreue draußen stand.
    »Herein!«, forderte sie ihn auf und entließ den Vater der Familie wieder aus ihrem Bann, mit dem sie ihn eben noch dazu hatte bringen wollen, seinen kleinen Nissan frontal gegen einen Straßenbaum zu setzen.
    Die Tür öffnete sich langsam, und der Getreue trat ein. Wie stets hatte er sein Gesicht unter der schwarzen Kapuze verborgen, die er nun jedoch zurückschlug. In seinen Augen brannte ein düsteres Feuer, und das entfachte in Bandorchu schlagartig das Verlangen.
    »Komm her!«, forderte sie ihn auf.
    Mit gemessenen Schritten trat er näher. Er schien zu spüren, was sie empfand, denn ohne ein Wort zu sagen, umfing er ihr Gesicht mit den Händen und begann, sie zu küssen.
    Bandorchu schloss die Augen und zog den Getreuen auf ihr breites, mit seidenen Laken bezogenes Bett.
    Nachdem er ihr Verlangen gestillt hatte, stützte er sich auf den Ellenbogen und sah sie an. »Habt Ihr mir vergeben?«, fragte er. Seine Stimme war gänzlich ruhig, und Bandorchu hätte zu gerne gewusst, was hinter seiner glatten Stirn vor sich ging.
    »Nein!«, grollte sie, und in ihrem Kopf wirbelten die Gedanken umeinander. Warum hielt der Getreue Nadja vor ihr versteckt? Warum hatte er ihren Befehl, sie zu ihr zu bringen, missachtet?
    Ein leises Lachen kam aus der Kehle des Verhüllten. »Es dient alles nur dazu, Nadjas ungeborenes Kind zu schützen, Gebieterin.«
    »Du sprichst in Rätseln!« Bandorchu schlug nach ihrem Bettgespielen. Verlor sie die Kontrolle über ihn? Die Wahrheit war, dass sie es nicht genau wusste. Allerdings vertraute sie dem Getreuen nach wie vor. Er würde nichts tun, was ihren Zielen zuwiderlief.
    Solange das Kind nicht geboren war, würde Fanmór es als Kriegserklärung betrachten, wenn sie Nadja in ihre Gewalt brachte. War das Balg allerdings erst auf der Welt, würde es ihr als Pfand dienen, mit dessen Hilfe sie den Thron von Earrach an sich bringen konnte. Bis dahin hatte sie Tara auch ausreichend abgesichert, damit es einem weiteren Kampf gegen die Crain standhalten konnte. Doch dazu waren immense magische Kräfte nötig; so gesehen war es vielleicht das Beste, den Getreuen fürs Erste gewähren zu lassen.
    »Glaube nicht, dass du machen kannst, was du willst!«, drohte sie ihm dennoch.
    »Natürlich nicht, Gebieterin.« Ehrerbietig senkte der Getreue den Kopf, aber der Blick seiner Augen brannte weiterhin auf Bandorchus Gesicht. »Wenn Ihr erst das Kind habt, werdet Ihr auch die Zwillinge in die Hand bekommen. Und dann steht Eurer Eroberung beider Welten nichts mehr im Wege.«
    Bandorchu lächelte. Genau diese Worte hatte sie hören wollen!
    »Bis dahin«, sagte sie, »haben wir auch die übrigen vier Knotenpunkte besetzt, und ich werde über unerschöpfliche Kräfte verfügen.«
    »Und wir haben Zeit gewonnen, um den Quell der Unsterblichkeit zu finden«, fügte der Getreue hinzu.
    Oh ja, er war ihr ergeben! Bandorchu lehnte sich zurück. Alles war perfekt! Sie war in Freiheit, hatte einen mächtigen Verbündeten. Lächelnd sah sie dem Getreuen ins Gesicht.
    Langsam näherte er seine Hand einer ihrer Brüste, und Bandorchu schloss genießerisch die Augen. Dann überließ sie sich erneut dem, was der Getreue mit ihr vorhatte.

11 Der Fluch
    Wir stammen nicht von hier«, erklärte Margaret. Sie ging neben David her, der sein Pferd am Zügel führte. Zu viert waren sie auf dem Weg zu dem Karren, der ihr und ihrem Mann als Zuhause diente und mit dem sie durch den gesamten Norden von Frankreich zogen. So jedenfalls hatte Margaret es Rian und David erzählt, als sie die Zwillinge eingeladen hatte, ihren Weg mit ihnen fortzusetzen.
    »Uns ist es egal, wohin wir ziehen«, hatte sie gesagt. »Ein Ziel ist so gut wie das andere.«
    Über den Kopf des Pferdes hinweg sah sie David an. »Ursprünglich kommen wir aus dem Süden von England.«
    »Was hat Euch hierher verschlagen?«, fragte Rian. »Ihr scheint mir schon

Weitere Kostenlose Bücher