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Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen

Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen

Titel: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathrin Hartmann
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gesehen?
    Die flache, ängstliche Stimme eines der anderen Wächter riss ihn aus seinen Gedanken. »Herr?«
    »Was ist?«, herrschte er den Mann an.
    »Ich … Verzeiht, Herr, aber ich weiß, wer der Kerl war, der Alebin im Kerker besucht hat.«
    Der Getreue richtete den Blick auf den Wächter. Er war ein Stück kleiner als Kallgann, aber in seiner Miene stand mindestens doppelt so viel grimmige Entschlossenheit, es mit ihm aufzunehmen.
    Nun gut, er würde sein Spielchen mitmachen. Immer nur der Überlegene zu sein, vor dem alle krochen, wurde auf die Dauer langweilig. Ein kleines rhetorisches Duell dagegen … »Rede!«, forderte er den Wächter auf.
    »Ich habe bei der Schlacht von Newgrange an der Seite …«
    Da! Das war es, genau das. »Schweig!«, donnerte der Getreue unvermittelt. Vergessen war jegliches rhetorische Duell.
    Die Schlacht! Er griff dem Mann kurzerhand an die Stirn und entriss ihm seine Erinnerungen, sah sie wie seine eigenen.
    Der Wächter war in einen erbitterten Kampf mit zwei Leibwachen Fanmórs verstrickt gewesen und hatte mitbekommen, wie Prinz Dafydd den Feenkobold, diesen Grog, hinter die Schutzlinie geworfen hatte.
»Sofort zu mir!«, erklang ein Befehl, den er augenblicklich zusammen mit drei anderen Wächtern befolgte, und zu fünft verstellten sie dem Prinzen den Weg …
    »Wir werden hoch im Ansehen stehen, vielleicht ernennt die Königin uns sogar zur Leibwache!«, schrie einer der fünf, und ihr Anführer musterte den Prinzen schweigend
.
    »Ja, mag sein«, gab er zur Antwort. »Doch den Ruhm über diese Tat beanspruche ich ganz allein für mich!«
    … und dann hatte dieser Anführer – dieser dürre, braunhäutige Kerl – sich in ein peitschenartiges Ding verwandelt und die vier Soldaten niedergestreckt. Er hatte Dafydd geholfen, die rettende Schutzlinie zu überschreiten. Und Regiatus, der Corvide, hatte ihn lächelnd mit Namen begrüßt!
    »Ainfar!«, knurrte der Getreue und gab den Wächter frei. »Das ist sein Name. Der Tiermann!«
    Er war derjenige, der Alebin befreit hatte.
    Der Getreue schloss die Augen, denn etwas anderes fiel ihm nun ein: Er selbst hatte dem Tiermann verraten, was in Newgrange geschehen würde! Nur einem einzigen Elfen hatte er die Information gegeben, dass er gedachte, das Zeitgrab zu öffnen, und dieser Elf war Ainfar gewesen!
    Nadja und ihre Freunde waren schon dort gewesen, als der Getreue in Newgrange angekommen war. Woher hatten sie von seinem Vorhaben gewusst?
    Einzig der Tiermann mit dem Geweihansatz konnte es ihnen gesagt haben, niemand sonst hatte Kenntnis von den Plänen des Getreuen gehabt. Irgendwie musste er die Nachricht in die Menschenwelt gebracht haben. Und dann hatte er, aus bisher allerdings unerfindlichen Gründen, Alebin befreit.
    Das Geweih … Es war die Verbindung. Er war ein Corvide, genau wie Regiatus, möglicherweise sogar dessen Bruder. Ainfar war ein Verräter, ein Spion der Crain, schon seit Anbeginn!
    Siedend heißer Zorn erfüllte den Getreuen. Er ließ seine Hände vorschnellen, und einer Schockwelle gleich schoss Magie aus seinen Fingerspitzen und hüllte die restlichen Verlieswächter ein.
    Schreiend und quiekend brachen sie zusammen, wälzten sich in unglaublicher Qual auf dem kalten und feuchten Boden und blieben endlich still liegen.
    Cor hatte sich ängstlich in die hinterste Ecke zurückgezogen, doch der Getreue richtete den Blick auf ihn. »Komm mit!«, befahl er und streckte den Arm aus. Gehorsam und vor Angst wie Espenlaub zitternd, sprang der Spriggans hinauf.
    Der Getreue konnte seine Panik nachvollziehen. Wenn Bandorchu erfuhr, dass er die ganze Zeit lang zugelassen hatte, dass sich ein Spion in ihren Reihen aufhielt, der ihre Feinde mit den intimsten Geheimnissen versorgt hatte, würde der Zorn der Dunklen Königin grenzenlos sein.
    Er würde sich dieses Problems annehmen müssen, und zwar umgehend.
    »Ihr hattet tatsächlich recht!« Eleanor sah zu, wie der große, breitschultrige Mann, der wie ein Mönch in Rüstung aussah und den Dafydd mit
Kenneth
ansprach, vor ihn hintrat und sich verneigte. Dann blickte er den verwilderten Kerl mit den kurz geschorenen Haaren an. »Gott selbst hat Euch von dem Verdacht reingewaschen, Sebastian von St. Augustin!«, sagte er. »Ich werde dem Erzbischof von dem Wunder berichten, das ich heute mit ansehen durfte. Ihr seid frei und dürft gehen, wohin Ihr wollt.«
    Eleanor bemerkte die Tränen in den Augen der Frau, die genauso ungepflegt wirkte.
    Dafydd trat vor die

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