Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs

Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs

Titel: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
Vom Netzwerk:
großen Entfernung schien das nicht zu dem zu passen, was er in der Schlacht gesehen hatte. Vielleicht war es Absicht gewesen, vielleicht glaubte sie immer noch an das Wunder.
    Das Pferd trabte durch den Sand. Robert lenkte es nach Süden, dem Berg entgegen, der seit dem ersten Anblick nicht näher gekommen zu sein schien. Er machte sich Sorgen um Anne und Nadja, wusste jedoch auch, dass es nichts brachte, nach ihnen zu suchen. Es gab nur einen Anhaltspunkt: ihr gemeinsames Ziel. Also machte er sich dorthin auf, den Blick nach vorn gerichtet, die Aufmerksamkeit nach hinten. Früher oder später würden seine Verfolger auftauchen, aber bis es so weit war, machte er sich keine Gedanken über sie.
    Eines nach dem anderen
.

14 Nächtliche Gedanken
    Es war schon lange dunkel geworden, doch ein halber Mond schien hell zum Fenster herein und tauchte das Zimmer in silbriges Licht.
    Rian hatte sich auf der kleinen Couch unter einer Decke zusammengerollt. Mahine, die tatkräftige junge Frau, hatte ihr und David die Wunden verbunden, und es war den erschöpften Zwillingen nicht leichtgefallen, dabei ihr enges Band zu verbergen. Schließlich hatte nicht nur David zusammengezuckt, als Mahine die tiefe Schnittwunde an seinem Arm auswusch und mit Jod beträufelte – auch Rian hatte sich fest auf die Lippen beißen müssen, um nicht aufzustöhnen.
    Zu ihrem Glück hatte sich Mahine voll und ganz auf ihren Bruder konzentriert.
    Irgendwann hatten beide es hinter sich gebracht. Rian war entzückt über die Gastfreundlichkeit von Tamati und Maata Waka Nene und ihrer Familie. Alle hatten sich zu Lammbraten, Süßkartoffeln, frischem Brot und Salat versammelt – einschließlich Onkel Tearoa und Cousine Huhana mit ihrem Baby. Es war eine fröhliche Runde gewesen. Der ehrenwerte Tamati hatte die Zwillinge genauestens über ihr Leben in Paris ausgefragt – und Rian und David hatten bereitwillig darüber Auskunft erteilt.
    Die Fragen hatten scheinbar kein Ende genommen, auch Jimmy Raunga wollte alles Mögliche wissen. Selbst David war ein wenig aufgetaut und hatte seine Unruhe verbergen können. Solange Rian nichts weiter über ihre geheimnisvolle Ankunft sagen musste, fiel es ihr nicht schwer, diese freundlichen Menschen mit Anekdoten aus dem Pariser Modelleben zu unterhalten. Tamati und die Älteren am Tisch waren nicht weiter auf die Geschichte mit den Schlägern eingegangen, vielleicht aus Gefälligkeit.
    Im Laufe des Abends war David etwas gesprächiger geworden. Immer noch hatte seine Zwillingsschwester klar gesehen, dass er eigentlich nichts weiter wollte, als diesen Ort zu verlassen, aber immerhin riss er sich zusammen. Das Einzige, was ihn etwas zu versöhnen schien, war die Tatsache, dass Tamati und seine Familie immer wieder ins Maori fielen und es damit David und Rian unbeabsichtigt ermöglichten, diese Sprache zu lernen. Als Tamati die Tafel aufgelöst und die Gäste ins Bett geschickt hatte, wäre es Rian und David schon möglich gewesen, die ein wenig förmlich klingende, höfliche Gutenachtrede des
tohunga
entsprechend auf Maori zu beantworten. Was sie natürlich nicht getan hatten – wenngleich Rian sicher war, dass es ihren Bruder in allen Fingern gejuckt hatte, genau das zu tun und damit diesen Menschen zu zeigen, was er als Elfenprinz konnte. Rian war froh, dass ihren Gastgebern nicht noch eine Lüge über ihre plötzlich gefundenen hervorragenden Sprachkenntnisse in Te Reo Maori, wie die Landessprache laut Maata offiziell hieß, auftischen zu müssen.
    Dann lag die Elfenprinzessin auf ihrer behelfsmäßigen Liege im Gästezimmer der Waka Nenes und starrte nachdenklich in den Mondschein hinaus. »David?«
    Ein ungnädiges Knurren antwortete ihr.
    »David! Schläfst du etwa schon?«
    »Das ist so ziemlich die dümmste Frage, die man stellen kann, weißt du das nicht?«, kam es gedämpft aus der Ecke, in der Mahine und Jimmy für David ein Lager aus einer alten Matratze und einem Schlafsack zurechtgemacht hatten.
    »Gut, dann bist du ja noch wach!«, sagte Rian. »Ich wollte unbedingt wissen, was du von dieser ganzen Sache hier hältst.«
    Mit einem ärgerlichen Aufatmen tauchte Davids Kopf unter den Decken hervor. »Das habe ich dir schon gesagt, nachdem wir aus dem Portal gefallen sind. Der Getreue hat uns in diese Lage gebracht, und dafür werde ich ihn umbringen, irgendwie, eines Tages. Und für alles andere, was er uns schon angetan hat. Ich will zu Nadja und Talamh. Ich muss wissen, ob es ihnen gutgeht! Der Rest

Weitere Kostenlose Bücher