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Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs

Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs

Titel: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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Pferd wieherte und trat aus. Es traf einen Krieger, der stöhnend zu Boden ging.
    Robert zog sich in den Sattel und griff nach den Zügeln. Mit einem Schrei trieb er das Pferd an und galoppierte auf eine der engen Gassen zu. Elfen sprangen aus dem Weg. Die Hufe donnerten über das Kopfsteinpflaster. Bevor Robert in die Gasse eintauchte, warf er einen letzten Blick zurück. Artair stand auf der Treppe. Seine Schultern hingen nach unten, sein Rücken war gekrümmt, als habe jemand eine große Last auf ihn gelegt. In seinem Gesicht stand eine solche Enttäuschung, dass Robert die Lippen zusammenpresste. Er sah noch, wie Dubhagan vor die Elfen trat, dann nahmen ihm Häuserwände die Sicht auf den Platz.
    Man würde ihm folgen, das wusste er. Die Schmach, die er Artair zugefügt hatte, war zu groß.
    Eines nach dem anderen
. Zuerst einmal musste er aus der Stadt hinaus. Die Gasse war schmal, aber da sich die meisten Elfen auf dem Platz aufhielten, war kaum jemand zu sehen. Ein Mann, der einen Korb voll Heu auf dem Rücken trug, wich ihm fluchend aus, und zwei Mädchen sprangen zur Seite, als er an ihnen vorbeigaloppierte. Irgendwo begann ein Kind zu schreien.
    Robert dachte an Anne und Nadja. Er hoffte, dass sie sich nicht mehr in der Stadt aufhielten. Die Elfen würden sich an ihnen ebenso rächen wie an ihm.
    Die Gassen schienen nicht enden zu wollen. Robert befürchtete schon, einen falschen Weg gewählt zu haben, als das Tor endlich vor ihm auftauchte. Erleichtert sah er, dass es immer noch offen stand. Einige Elfen schoben Karren mit Rüstungsteilen und den Metallüberresten der Belagerungswaffen in die Stadt. Auf den Mauern standen nur wenige Schützen. Sie stützten sich auf ihre Bögen, unterhielten sich und tranken Wein aus Schläuchen, die auf ihren Schultern lagen. Die Schlacht war vorbei, so schnell würde der Feind nicht zurückkehren. Nur Brighde wirkte aufmerksam. Sie hockte auf dem Wehrgang über dem Tor und sah hinaus auf die Ebene. Ihr Bogen lehnte neben ihr an einer Zinne.
    »Schließt das Tor!«, schrie plötzlich jemand. Brighde sprang auf. Robert drehte den Kopf und sah einen dicken Elfen mit einer Haut wie Baumrinde auf einem Cosgrach herangaloppieren. »Schließt es!«
    »Nein!«, rief Robert Brighde zu. »Ich bin in Artairs Auftrag unterwegs. Dubhagan will mich aufhalten!«
    Er hatte gesehen, wie die Elfe mit dem Katzengesicht den Statthalter ansah. Sie war in ihn verliebt, da war er sich sicher.
    Wie er gehofft hatte, zögerte sie. Noch einmal trieb er das Pferd an. Es sprang über einen Karren hinweg und galoppierte in den Gang. Obwohl Brighde keinen Befehl gegeben hatte, begannen zwei Elfen damit, das Tor zu schließen. Langsam schwang es zu.
    »Aus dem Weg!«, schrie Robert sie an. Nur wenige Meter trennten ihn noch von der Ebene. Er sah die Staubfahnen vor sich, blinzelte in die untergehende Sonne. Die Torhälften schienen sich immer schneller zu schließen, der Durchgang wurde schmaler.
    Das schaffe ich nicht
, dachte er, konnte allerdings auch nicht mehr umdrehen. Das Pferd schoss vorwärts wie ein Pfeil, den man von der Sehne gelassen hatte.
    Und dann war er hindurch. Seine Knie streiften Holz, er hörte wütende Schreie, spürte den Sand, den die Hufe seines Pferdes aufwirbelten. Er lachte erleichtert und drehte den Kopf. Der Cosgrach folgte ihm nicht, war zu breit für den Durchgang, der sich schon fast geschlossen hatte. Ihn zu öffnen würde die Elfen ein paar Minuten kosten.
    Brighde stand über dem Tor. Sie hielt ihren Bogen in der ausgestreckten linken Hand, einen Pfeil in der rechten. Mit einer fließenden Bewegung spannte sie an. Robert drehte sich zurück, presste den Kopf gegen den Hals des Pferdes und versuchte, ein möglichst geringes Ziel abzugeben.
    Vor sich sah er Dünen, auf denen verdorrte braune Sträucher wuchsen. Darauf konzentrierte er sich, nicht auf das, was sich hinter ihm abspielte und er nicht beeinflussen konnte.
    Etwas zupfte an seinem Ärmel. Er sah zur Seite. Der Stoff an seinem linken Oberarm war aufgerissen. Den Pfeil, der ihn so knapp verfehlte, hatte er nicht einmal bemerkt.
    Die Hufe des Pferdes gruben sich tief in den Sand, als es sich die Düne hinaufquälte. Ein Pfeil blieb in einem Strauch neben ihm hängen, die maximale Reichweite des Bogens war fast erreicht. Ein dritter flog trudelnd vorbei, dann überwand das Pferd die Kuppe der Düne und lief auf der anderen Seite weiter.
    Robert atmete auf. Brighde hatte dreimal vorbeigeschossen. Trotz der

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