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Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs

Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs

Titel: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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ging.
    Tamati hatte mitgelacht, aber Rian nicht aus den Augen gelassen. »Hättest du mir das gestern Abend gesagt, Miss Bonet, hätte ich dir unbedingt geglaubt. Als ihr im
whare hui
ankamt, konntet ihr kein Wort Te Reo Maori. Jetzt versteht ihr alles und sprecht es sogar so gut, dass ihr schon nicht mehr bemerkt, wenn euch jemand auf Maori anspricht.«
    Tamatis Lächeln verbreiterte sich wieder. Er lehnte sich zurück, legte die Hände flach auf den Tisch und erhob sich. »Kommt mit. Ihr seid bereit, glaubt mir.«
    Rian war zu verblüfft, um zu antworten. Sie starrte dem alten Mann hinterher, der, von seiner Familie gefolgt, gemessenen Schrittes durch die Küche ging. Es sah wie eine förmliche Prozession aus, jeder der Männer trug einen Wickelrock mit schwarz-rot-weißem polynesischem Muster. Die meisten der Anwesenden trugen
hei-tikis
aus grüner Jade an einem Lederband um den Hals. Über all diese Dinge hatten sie am Abend noch gesprochen, und Rians Gedächtnis hatte besser funktioniert, als sie bei ihrer Müdigkeit angenommen hätte. Es ging tatsächlich zu einem Ritual.
    In der Tür blieb Tamati stehen, ließ seine Leute an sich vorbeigehen und wandte sich zu den völlig verdatterten Zwillingen um. »Folgt mir ins Versammlungshaus. Wir werden euch auf unsere Weise eine Geschichte erzählen, die euch sicherlich interessieren wird.«

15 Feuer und Eis
    Oh mein G...« Nadja schlug sich im letzten Moment die Hand vor den Mund. Atemlos beobachtete sie Robert, der in den Fängen eines Grawnya hing und über das Schlachtfeld getragen wurde. Eine Staubfahne schob sich in ihr Sichtfeld. Als es wieder aufklarte, waren Robert und die Kreatur verschwunden. Nadja sah nur noch Elfen und den brennenden Rammbock.
    »Wo ist er?«, stieß sie hervor.
    Anne wickelte sich die Zügel ihres Pferdes um die Hand. »Ich weiß es nicht.«
    Sie waren im Chaos der Schlacht von Robert getrennt worden, waren halb blind von Rauch und Staub über die Ebene geritten, bis sie schließlich zu einigen Felsen und den Trümmern einer Belagerungsmaschine gelangt waren, wo sie sich einigermaßen sicher fühlten. Seitdem warteten sie auf ihren Gefährten.
    Nadja sah Flammenritter in die Dünen fliehen. Die meisten waren zu Fuß, nur einige saßen auf Pferden und Cosgrachs. Artairs Krieger verfolgten sie, drehten aber um, bevor sie die Dünen mit ihren Sträuchern, Felsen und unzähligen Verstecken erreichten. Wahrscheinlich befürchteten sie einen Hinterhalt.
    »Die Schlacht ist vorbei«, sagte Nadja. »Komm!«
    Anne nahm den Blick nicht von der Stelle, an der sie Robert zum letzten Mal gesehen hatten. »Wo willst du hin?«
    »Zurück natürlich. Wir müssen Robert finden.«
    »Nein.« Annes Stimme klang ruhig, aber auf ihrer Stirn hatte sich eine schmale Falte gebildet.
    »Nein?« Nadja suchte nach einer Emotion im Gesicht der Muse. »Willst du ihn etwa zurücklassen? Vielleicht ist er verletzt oder ...«
    Tot
, wollte sie sagen, aber das Wort kam ihr nicht über die Lippen. Er war längst tot. Als Vampir lebte er nicht, sondern existierte nur noch.
    Anne ging nicht darauf ein. »Wir wollten die Stadt verlassen«, sagte sie. »Das war unser Plan. Uns ist es gelungen, ihm nicht. Wenn wir jetzt zurückgehen, bedeutet das nur, dass es keiner von uns geschafft hat. Das würde Robert nicht wollen und ich auch nicht.«
    Nadja schüttelte den Kopf. »Mir ist egal, was ihr beide wollt. Ich werde ihn nicht diesen Irren überlassen.«
    Ihr rechter Fuß steckte bereits im Steigbügel, als Anne sie ansah. »Er ist nicht mehr der, der er mal war, Nadja, das weißt du doch, oder? Er ist ein Vampir. Er kann nie mehr dein Freund sein.«
    Du irrst dich
. Der Satz stand unausgesprochen in ihren Gedanken. Innerlich sah sie den Tritt, der dem Soldaten das Genick brach, hörte ihn mit kalter Stimme »Das Risiko war zu groß« sagen.
    »Nun«, sagte Anne. »Wir sind nur aus dem einen Grund hier, Talamh zu finden. Entweder suchen wir ihn oder Robert. Es ist deine Entscheidung.«
    Nadja hielt inne. Ihr Pferd schnaubte. Auf dem Schlachtfeld vor ihr begannen Elfen, Verletzte und Tote auf Karren zu laden. Vielleicht lag Robert irgendwo zwischen ihnen. Ihre Gedanken glitten beinahe ungewollt zu Talamh. Sie sah ihn hilflos und verängstigt in den Armen des Panthers.
    Langsam nahm sie den Fuß aus dem Steigbügel.
    »Ich ...«, begann Anne.
    Eine raue Stimme unterbrach sie: »Die Waffen weg!«
    Nadja zuckte zusammen. Sie drehte den Kopf und sah eine Gruppe von Elfen, die mit

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