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Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs

Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs

Titel: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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seinem Mund auf.
    »Rennt!«, rief Fionn über seine Schreie hinweg.
    Anne zog Nadja mit sich. Sie liefen und stolperten den Weg entlang. Nadja sah sich immer wieder um, glaubte, die Hitze des Käfers zu spüren. Aber sie sah nur die brennende Leiche am Boden.
    Schließlich wurden sie langsamer. Fionn blieb stehen, schwer atmend, die Hände auf die Knie gestützt.
    Nadja drehte den Kopf. »Wo ist der Käfer?«
    Elthrel sah sie entgeistert an. »Er frisst. Weißt du etwa nicht, was ein Feuerkäfer ist?« Sie schüttelte sich. »Verdammt!«
    »Briodh war selbst schuld«, sagte eine andere Frau. »Er hat sich von seiner Angst überwältigen lassen.«
    Niemand antwortete ihr. Fionn sah auf. »Wir müssen weiter.«
    Um sie herum wurde das Land langsam grüner. Nadja versuchte, nicht mehr an den Feuerkäfer zu denken, doch jedes Mal, wenn sie die Augen schloss, sah sie die Flamme.
    »Sie machten früher Seide«, sagte Anne leise. Die Elfen beachteten sie nicht. »Man legte ihnen Blätter hin, sie schieden vom Feuer gehärteten Stoff aus, der nicht verbrennen konnte und niemals nass wurde. Die Käfer gehörten zu Johannes’ Vision.«
    Sie machte eine Pause. »Diesem Reich wurde nicht nur die Unsterblichkeit genommen. Hier ist mehr geschehen.«
    »Du weißt viel darüber.« Nadja spürte, wie ihr Misstrauen zurückkehrte.
    »Nicht genug«, sagte Anne.
    In der Nähe einiger Bäume blieben sie stehen. Fionn stieß einen Pfiff aus. Ein zweiter antwortete ihm. Elfen traten aus dem Gebüsch und begrüßten ihn.
    »Seit wann machen wir Gefangene?«, fragte einer mit einem Blick auf Nadja und Anne.
    »Das sind keine ...« Fionn unterbrach sich und hob die Schultern. »Ich weiß nicht, was sie sind. Ceana soll mit ihnen reden.«
    »Sie ist in ihrem Zelt.« Der Elf zog sich mit den anderen ins Unterholz zurück.
    Ihr Weg führte sie bergab in ein Tal. Nadja sah Lagerfeuer und Dutzende von Zelten. Sie gingen an Wachen vorbei und an meterhoch gestapelten, frisch gefällten Baumstämmen. Es roch nach Holz und Harz. Elfen saßen an den Feuern, starrten missmutig in die Flammen. In einigen Zelten hörte sie Verwundete stöhnen.
    Neben einer Feuerstelle blieb Fionn stehen. »Wartet hier«, sagte er und verschwand zwischen den Zelten.
    »Wer ist Ceana?«, fragte Nadja.
    »Unsere Herrin.« Elthrel lächelte. »In eurem Fall die Frau, die über Leben und Tod entscheidet.«
    Nadja spürte einen Stich im Magen.
    Anne hob die Augenbrauen. »Wir haben nichts getan, was unseren Tod rechtfertigen würde«, sagte die Muse.
    »Ceana wird das entscheiden.«
    Nadja hatte nicht bemerkt, dass Fionn zurückgekehrt war. Er nickte ihr zu. »Sie wünscht, euch zu sehen.«
    Ceanas Zelt stand nur wenige Meter entfernt. Es war kleiner als die meisten anderen, aber vor dem Eingang wehten zwei Fahnen. Eine war weiß und leer, auf der anderen sah Nadja das Wappen der Flammenritter.
    Fionn schlug die Plane zurück und ließ die Frauen eintreten. Er selbst blieb am Eingang stehen.
    Der Boden des Zeltinneren war mit Teppichen bedeckt, Öllampen hingen von der Decke. Eine Kommode und ein reich verzierter, gepolsterter Sessel standen an der einen Wand, an der anderen lagen Kissen rund um einen knapp kniehohen Tisch. Ein Vorhang trennte den hinteren Bereich ab.
    Ceana saß mit übereinandergeschlagenen Beinen vor dem Tisch. Sie war keine schöne Frau, nicht hässlich, aber auch nicht hübsch. Dunkelblondes, langes Haar rahmte ein Gesicht ein, das auf Nadja unauffällig wirkte. Ihr Blick blieb daran nicht hängen, glitt immer wieder ab, so als wolle er sich interessanteren Dingen zuwenden. Die Kleidung, die Ceana trug, passte zu ihrem Aussehen: eine erdfarbene Hose, ein einfaches Hemd, eine kleine goldene Kette.
    Die Herrin der Flammenritter schüttete Wein aus einer Karaffe in drei Kelche, Schüsseln standen daneben. Nadja sah Obst, Brot und gegrilltes Fleisch darin. Sie schämte sich fast, als ihr Magen zu knurren begann. Nach all dem Tod und Leid, das sie an diesem Tag gesehen hatte, erschien es ihr unpassend, an Essen zu denken.
    »Setzt euch«, sagte Ceana.
    Ihre Stimme veränderte alles. Nur zwei Worte hatte sie gesprochen, aber sie waren von einer Reinheit und Klarheit, dass sie den Raum ausfüllten und wie ein Strom aus samtenem Wasser in Nadjas Seele flossen. Die Stimme vervollständigte Ceana, machte sie zu einem Ganzen, zu einer Schönheit. Selbst Anne schien sich dem nicht entziehen können. Einen Moment lang wirkte ihr Gesicht beinahe weich.
    Fionn riss

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