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Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs

Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs

Titel: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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der Spitze der Kolonne, Fionn stand neben ihr. Beide sprachen miteinander, schienen sich nicht ganz einig zu sein.
    »Wenn wir einen Bogen schlagen und nach Osten gehen«, hörte Nadja Fionn sagen, als sie näher kam, »lassen wir Artair einfach ins Leere laufen.«
    »Nein.« Ceana schüttelte den Kopf. »Ich habe meine Entscheidung getroffen.«
    Sichtlich frustriert ließ Fionn die Schultern hängen, widersprach aber kein weiteres Mal.
    »Steigt auf«, sagte Ceana, sobald sie Nadja und die anderen entdeckte. »Gibt es Cosgrachs dort, wo ihr herkommt?«
    »Nein.«
    »Dann habe ich ja die richtige Wahl getroffen.« Sie zeigte auf drei Pferde, die neben den Wagen standen. Sie waren gesattelt.
    »Danke.« Nadja stieg auf. Anne und Robert folgten ihr. Fast alle Elfen waren beritten. Manche zogen sogar Reittiere hinter sich her. Auf den Wagen fuhren nur die Verletzten mit. Nadja wunderte sich unwillkürlich, wie viele den Aufbruch nicht überlebt haben mochten. Ceana fragte sie nicht danach. Manche Antworten wollte sie nicht erfahren.
    Rumpelnd setzten sich die Karren in Bewegung. Späher ritten in die Nacht. Nadja fiel auf, dass es zur Dämmerung nicht geregnet hatte. Wieder eine Gesetzmäßigkeit, die ihren Bestand verloren zu haben schien.
    Elfen sahen gut bei Dunkelheit, aber in der sternenlosen Schwärze hatten sich die meisten mit Fackeln ausgerüstet. Nadja blieb in ihrem Licht, den Blick auf den Boden gerichtet. Der Weg wand sich vor ihr durch das Tal. Ab und zu leuchteten Augen gelb im Dunkel. Laub raschelte, wenn kleine Tiere vor der Kolonne flohen.
    »Man sieht unsere Spuren meilenweit«, sagte Fionn zu Ceana. Zusammen mit zwei anderen Elfen ritt er die Kolonne ab und achtete darauf, dass niemand zurückfiel. Manche waren so müde, dass sie im Sattel einschliefen. Einer war sogar vom Pferd gefallen.
    Ceana hob die Schultern. »Wenn es keine Spuren gäbe, würden sie uns mit Magie folgen.«
    »Die wir blockieren könnten.«
    »Was uns aufhalten würde.« Ceana seufzte. »Ich weiß, dass du dagegen bist, nach Süden zu gehen, aber ich bin mir sicher, dass der Orden uns nicht hinter die Mauer folgen wird.«
    Fionn neigte den Kopf. »Es ist deine Entscheidung, nicht meine.« Er wandte sich ab und ritt wieder an der Kolonne entlang.
    »Was für eine Mauer?«, fragte Nadja, aber Ceana reagierte nicht, sondern blickte nur starr geradeaus in die Nacht. Nadja sah Anne an, die stumm den Kopf schüttelte.
    Nach einer Weile ging es bergauf. Nadja hatte es längst aufgegeben, etwas in der Dunkelheit erkennen zu wollen. Stattdessen hing sie ihren Gedanken nach und strich dabei mit den Fingern über das Cairdeas an ihrem Handgelenk. Seine Wärme tröstete sie. David lebte, war irgendwo unterwegs, weit weg von ihr und dem Grauen dieser Welt. Einst musste es eine wundervolle Welt gewesen sein, die sogar Elfen dazu befähigte, zu lieben oder zumindest tiefere Gefühle füreinander zu empfinden. Ungewollt stiegen Gedanken an ihre Eltern in ihr hoch. Sie wusste nicht, wo sie sich aufhielten und was mit ihnen geschehen war.
    Es geht ihnen gut
, dachte sie.
Es muss ihnen einfach gut gehen
.
    Tränen stiegen ihr in die Augen. Sie wischte sie weg und gab der Müdigkeit die Schuld an ihrer seltsamen Stimmung.
    Die Elfen bewegten sich schweigend. Zaumzeug klimperte, Wagenräder knarrten, Cosgrachs schnaubten. Andere Geräusche hörte Nadja nicht.
    Je weiter der Weg anstieg, desto kälter wurde es. Eine weitere Konstante dieses Reichs schien verschwunden zu sein. Nadja rieb sich die Arme, drehte sich im Sattel und nahm die Decke, die dahinter mit Lederriemen festgeschnallt worden war. Sie legte sie sich um die Schultern. Der raue Stoff wärmte sie zumindest ein wenig.
    Sie sah auf, als Robert neben ihr auftauchte und ihr seine Decke reichte. »Nimm sie ruhig.«
    »Bist du sicher?«, fragte sie.
    »Klar. Ich brauche sie nicht.«
    »Hör auf damit.« Nadja zwang sich dazu, ihn nicht anzuschreien.
    Überraschung lag auf seinen Zügen. »Womit?«
    »Mich daran zu erinnern, dass du nicht mehr der bist, der du warst.«
    »Tut mir leid.« Robert senkte seine Stimme. »Ich komme selbst noch nicht so ganz damit klar. Deshalb hacke ich wohl ständig darauf herum.«
    »Schon gut.« Nadja drehte den Kopf. Anne saß auf dem Pferd hinter ihr mit geschlossenen Augen im Sattel. Sie schlief nicht, dafür hielt sie sich zu gerade und angespannt, aber sie achtete auch nicht auf ihre Umgebung.
    »Willst du die Decke trotzdem?«, fragte

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