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Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes - Thurner, M: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes

Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes - Thurner, M: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes

Titel: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes - Thurner, M: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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seinen schmalen Hintern fallen.
    »Was ist passiert?«
    »Der Schritt durchs Portal ... Ich kam an, in einer völlig fremden Umgebung. Du warst nicht bei mir. Ich wusste nicht, was ich tun sollte.« Er lächelte schwach. »Für einen Moment dachte ich daran, auf die Befehle der Königin zu pfeifen und mich selbstständig zu machen. Für einen Kau findet sich immer und jederzeit Platz. Ich überlegte mir bereits, meine kleinen bösartigen Ideen an den Meistbietenden zu verhökern – diese Menschen sind derart unbedarft, wenn es darum geht, jemand anderem etwas zuleide zu tun –, als ich diesen unbestimmten Einfluss zu spüren begann. Er packte mich, lullte mich ein, knabberte an mir, stahl mir einen Großteil meiner körperlichen und geistigen Substanz.«
    »Ach ja?« Gofannon unterdrückte ein wohliges Schauern.
    »Es war dieser Kuttenträger, der sich direkt neben dem Portal aufhielt«, fuhr der Kau fort.« Er schüttelte seinen ausgemergelten Körper, als würde er die Begegnung mit dem Unheimlichen nochmals durchleben. »Es schien so, als hätte er darauf gewartet. Als wüsste er, dass Bandorchu auf der anderen Seite ihre Netze ausgeworfen hatte.«
    Der Kuttenträger! Und der Kau hatte ihn hierher gebracht, in die unmittelbare Nähe seiner Königin. Dieses kleine, unnütze Ding!
    »Er nennt sich der Getreue, und er kannte Bandorchu. Er aß sich an mir satt und forderte mich anschließend auf, ihn augenblicklich zu ihr zu bringen. Er meinte, dass er den erstmaligen Schritt nicht alleine schaffen und mich als Kot... Katyla... Katalysator benötigen würde.«
    »Und du konntest natürlich nicht anders, als ihm zu helfen?«
    »Er hat seine Klauen oder was immer er hat, in mein Fleisch gebohrt!«, schrie der Kau. »Er hat mir seinen Willen aufgezwungen, mein Denken zerfetzt und dafür gesorgt, dass
ich
schließlich darum bettelte, ihn ins Schattenland bringen zu dürfen ...«
    Der Kau barg die großen Augen hinter den viel zu kleinen Händchen. Blutige Tränen quollen zwischen den Fingern hervor.
    Neuerlich musste Gofannon einen Mitleidsschub unterdrücken. »Du hättest es nicht tun sollen!«, sagte er.
    »Psst! Sprich nicht so laut!« Der Kau hüpfte ihm auf die Brust und stopfte ihm eine Faust tief in den Rachen. »Der Getreue hört und sieht alles. Er meldet der Königin, wenn irgendjemand auch nur die geringste Kritik an ihm äußert. Er bestraft diejenigen, die ihn schief ansehen.« Flüsternd fügte er hinzu: »Man sagt, dass die Königin unterhalb der Zitadelle Folterkammern heranwachsen lässt, um dem Getreuen einen Wunsch zu erfüllen. Erst kürzlich wurde eine Babayaga hinabgeschleppt, die es gewagt hatte, unter der Hand schlüpfrige Bemerkungen über die beiden zu machen. Man konnte ihr Geschrei stunden- und tagelang durch die Gänge hallen hören. Als wir sie wiedersahen, zog sie der Kapuzenmann an einem buntfarbigen Schatten hinter sich her, den er ihr angenäht und mehrmals um den dürren Hals gebunden hatte. Ihre Krähenfüße waren von kleinen Pflastern bedeckt, die angeblich geringe, aber konzentrierte Dosen von Licht und Wolken in sich vereinigten. Sie schrie und tobte, rief nach ihren Brüdern und Schwestern. Nach Boginki, Hala, Kashchei und Skrzak. Immer schriller wurde ihre Stimme, während sie der Getreue vor den Toren der Zitadelle an ein riesiges Holzpentagramm fesselte. Nach und nach löste sie sich dort auf. Bis letztlich ihr innerer Wurmkörper übrig blieb, der sich noch eine Zeit lang wand, bis auch er von Licht und Schatten getötet wurde.«
    Der Kau hielt für einen Moment inne, bevor er fortfuhr: »Die Babayaga hätte das Recht gehabt, nach ihrem Tod einen Weg in die Anderswelt zu suchen. Auch wenn sie es vom Schattenland aus niemals geschafft hätte – der Getreue wusste die Flucht ihres Geistes zu verhindern. Er stopfte ihn sich unter die Kapuze. Hat er ihn aufgefressen oder ihn irgendwo in seinem Leib verschwinden lassen? Ich weiß es nicht ...«
    Gofannon schüttelte den Kau angewidert ab und kauerte sich zu Boden. Zu viele Dinge geschahen auf einmal. Er fühlte sich überfordert. Sein Geist verlangte nach Ruhe und Erholung. Er wollte schlafen. Ein paar Jahrzehnte oder Jahrhunderte. »Ist gut, du kleines Scheusal. Ich werde dem Getreuen ausweichen, wo auch immer ich kann.« Gofannon sackte zu Boden. »Aber jetzt lass mich erst einmal ausruhen.«
    »Tu das.« Und kurz bevor Gofannon einschlief, fügte der Kau hinzu: »Wir sind übrigens nicht mehr aneinander gebunden. Ich gehöre

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