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Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes - Thurner, M: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes

Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes - Thurner, M: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes

Titel: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes - Thurner, M: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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wir ein Zimmer haben.«
    Robert schluckte schwer. Schon die Nennung des Namens bereitete ihm Unwohlsein. Guy Fawkes war jener Mann, der untrennbar mit dem Anschlag auf James I., König von England und Schottland, im Jahr 1605 verknüpft war. Die Geschichte der dreizehn zu allem entschlossenen Männer, die die Houses of Parliament in London mithilfe von Schießpulver in die Luft hatten sprengen wollen, war nach wir vor noch im englischen Sprachraum in aller Munde. Doch für ihn hatte dieser Tag, der fünfte November, eine andere, viel bedeutsamere Note.
    »Alles klar bei dir?« Nadja drückte seinen Arm.
    »Ja«, antwortete er leise. »Du kennst mich. Ab und zu überkommt mich die Melancholie.«
    »... die du dann in Alkohol ertränkst.« Sie rückte ein Stück von ihm ab und sagte bestimmt: »Ich möchte, dass du morgen in Topform bist. Deswegen werden wir jetzt eine Kleinigkeit essen und dann gleich ins Bettchen gehen.«
    »Aber ...«
    »Keine Widerrede, Mann! Ich habe den Auftrag aufgerissen, also bestimme ich. Wenn du nicht spurst, nehme ich das nächste Mal Eugen als Fotografen mit.«
    »Eugen? Ausgerechnet diesen aufgeplusterten, angeberischen Nichtskönner, der dir noch dazu schöne Augen macht?«
    »Genau den. Und wer weiß – vielleicht gehe ich sogar auf seine Avancen ein ...«
    »Unterstehe dich! Der Kerl hat nur eines im Sinn, wenn du weißt, was ich meine. Wäre ja noch schöner, wenn du dich mit so einem abgibst.«
    Nadja kicherte. »Manchmal hörst du dich an wie mein Vater.«
    »Und du wie ... wie ...«
    »Ja?«
    »Ach, nichts.« Wiederum kamen die Erinnerungen hoch. Rasch verdrängte er sie. »Lass uns zurückgehen«, sagte er müde. »Ich habe mächtigen Hunger.«
    The Goblin’s Yard entpuppte sich als sauberes, kleines Hotel. Es gehörte einem älteren Pärchen, das während der Depressionsjahre der Achtziger aus Liverpool zugewandert war. Ian sorgte für gute Laune und leitete das Pub, während Sheila mit britischer Gründlichkeit Hotel und Restaurant sauber hielt. Mit viel Glück und dem wie eine Wunderwaffe wirkenden Lächeln Nadjas ergatterten sie zwei Einzelzimmer in dem ansonsten völlig ausgebuchten Etablissement.
    »Das Essen ist für englische Verhältnisse sogar akzeptabel«, sagte Robert, an einem gebratenen Stück Frühstücksspeck kauend. Sie saßen in einem im viktorianischen Stil eingerichteten Zimmer, umringt von weiteren Frühstücksgästen. Die meist englischen Seniorenpärchen aus dem Süden des Landes unterhielten sich leise. Guy Fawkes war in aller Munde.
    »Ein Lob – von
dir?«
Nadja lächelte. »Den Tag muss ich mir merken.«
    »Werde bloß nicht übermütig, Mädel. Sonst gieße ich einen Schwall dicker, fetter Depressionen über dir aus.« Robert lächelte. Er fühlte sich angenehm ausgeruht. Er hatte Nadjas Rat befolgt und war zeitig zu Bett gegangen. Vielleicht würde er den Tag
doch
ohne größere Probleme überstehen.
    »Iss endlich auf«, forderte Nadja. »Ich möchte so schnell wie möglich loslegen. Ich habe schon ziemlich konkrete Vorstellungen, wie wir heute vorgehen.«
    »Seit wann machst
du
Pläne?«
    »Ab und zu versündige selbst ich mich.« Sie kümmerte sich nicht weiter um ihn und legte einen kleinen Stadtplan auf den Tisch. Mit einem Bleistift zog sie Kreise und Linien, verglich das Gekritzel mit ihren Aufzeichnungen und murmelte ab und zu Unverständliches.
    Amüsiert sah Robert zu. Wenn sich Nadja in etwas verbiss, tat sie es mit aller Hingabe. Die Erinnerungen an die Suche nach den vermeintlichen Feen und dem Igelwesen namens Pirx waren noch frisch. Ihre Belohnung war letztlich das unglaublichste Abenteuer ihres Lebens gewesen.
    Nadja rutschte aufgeregt auf dem Stuhl hin und her und warf ihm immer wieder fordernde Blicke zu, endlich das Frühstück zu beenden. Er ließ sich Zeit. Nicht nur, um seine Freundin zu ärgern, sondern aus Prinzip. Er hielt eine kräftige erste Mahlzeit für lebensnotwendig.
    »Ich bin fertig«, sagte er schließlich und rülpste leise hinter vorgehaltener Hand. Bedauernd blickte er auf Tabak und Papier. Im Goblin’s war Rauchen nicht erlaubt.
    »Wird auch Zeit. – Ich hoffe, du hast festes Schuhwerk an? Komm schon, wir müssen los.«
    Nadja sprang hoch, strich sich am offenen Buffet einen letzten Toast und biss herzhaft ab, während sie das Hotel verließen. Sheila warf ihr einen vorwurfsvollen Blick ob ihrer unenglischen Eile zu, sagte aber kein Wort.
    Frischer Westwind hatte das gestrige Niederdruckwetter weggeweht. Die

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