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Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen - Themsen, V: Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen

Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen - Themsen, V: Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen

Titel: Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen - Themsen, V: Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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Alebin lächelte ein unverbindliches Lächeln, das wieder die Erinnerung an den Geschäftsmann aufkommen ließ.
    »Wir brauchen Gefäße, und gemäß den Nachforschungen, die wir betrieben haben, kann das Wasser des Lebens nur in etwas Lebendem von hier wegtransportiert werden, da es sonst von weiteren Wächtern erspürt wird. Danach müssen wir es schnellstmöglich zurückgewinnen, was für euch unerfreuliche Folgen haben dürfte. Auch wenn euch der Genuss des Wassers einen Schutz vor dem Verfall gewährt – vor einem gewaltsamen Tod schützt es nicht.
    Es ist nichts Persönliches, aber ich habe einen Auftrag zu erfüllen, von dem das Wohl meines Volkes und meiner Königin abhängt. Und nachdem ihr so hartnäckig an meinen Fersen geblieben seid, dachte ich, wäre es nur angemessen, wenn ich euch diesen wichtigen Part im Abschluss des Stückes spielen lasse.«
    »Du Hund! Du Betrüger und Mörder, verrotten sollst du …«
    »Du wiederholst dich, Nadja. Das ist wenig originell, und ich bin nicht mehr geneigt, dem länger zuzuhören.« Alebin hob eine Hand und machte eine zupackende Geste, und plötzlich schienen Nadjas Stimmbänder zu brennen und dann abzusterben. Sie wollte schreien, doch kein Ton drang aus ihrer Kehle.
    Alebin legte den Kopf zur Seite, als wolle er lauschen.
    »Besser«, meinte er dann. »Sonst warnt dein Gefluche womöglich noch unsere Freunde.«
    Hilflos sah Nadja zu, wie Alebin dieselbe Geste gegenüber Robert wiederholte. Schmerz zeigte sich in dessen Gesichtsausdruck, doch er konnte ebenso wenig schreien. Er versuchte mehrfach, etwas zu sagen, doch kein Ton drang hervor. Schließlich gab er resigniert auf.
    »So.«
    Alebin packte Nadja am Oberarm und zog sie hoch. Obwohl er nicht mehr so stämmig wirkte, hatte er nichts von seiner Kraft verloren. Als sie stand, drehte er sie herum, und sie sah endlich, wer ihr den Sack vom Kopf gezogen hatte.
    Vor ihr saß feixend der spitzohrige Kau und ein Stückchen weiter hinten das kugelige Wesen, das sie erst vor Kurzem beim Krankenhaus gesehen hatte. Während sie es anschaute, blies es die Backen auf und begann zu wachsen. Nadja hatte das schon einmal gesehen, in der Pariser Sackgasse, in welcher der Getreue Rians Lebensenergie gestohlen hatte, doch es erschreckte sie deshalb nicht weniger. Das Wesen, das zu Anfang bequem in ihrer Hand Platz gefunden hätte, wuchs und wuchs, bis es übermenschengroß war, mit spitz herausstehenden Borsten und großen katzenartigen Augen. Es riss sein Maul auf, und unwillkürlich zuckte Nadja vor dem Anblick der Reißzähne zurück.
    Sie sah sich erneut um. Wenn diese beiden hier waren, war dann irgendwo auch der Getreue? Die Aussicht, ihm zu begegnen, machte Nadja weiche Knie.
    Alebin hatte Robert auf die Beine gezogen. Der Anblick des sich aufblasenden Spriggans überzeugte auch Nadjas Freund, dass es nicht viel Sinn hatte, sich zu widersetzen.
    Der Elf nahm sie jeweils bei einem Oberarm und zog sie mit sich am Ufer entlang. Der Kau sprang vorneweg, während hinter ihnen der Spriggans ging, als stille Bedrohung. Ein gutes Stück weiter begann der Kau, zu winken, einen Finger an den Mund zu legen und auf die andere Seite der Böschung zu deuten. Alebin bedeutete ihm zu warten und stieg mit Nadja und Robert hinauf, bis sie über die Kante der Böschung sehen konnten.
    Nadja erschrak, als sie Rian und David in teilweise gerissenen schwarzen Taucheranzügen auf einer tiefer gelegenen Wiese stehen sah. Die beiden konnten keine Ahnung haben, was gerade in ihrem Rücken vorging. Neben ihnen stand Pirx, der gerade etwas zu einem schwarzhaarigen Mann warf, der ebenfalls einen mitgenommenen Taucheranzug trug und Nadja vage bekannt vorkam. Er war ein Stück weiter weg, neben ihm eine Art übergroßes, erstaunlich tief aussehendes Kinderplanschbecken, nur dass sich der Ring um das Wasser zu bewegen schien.
    Alebin runzelte die Stirn und machte mit den Händen Bewegungen, als wolle er die Szene vor sich einfangen und zu sich heranziehen. Plötzlich hörte Nadja Davids Stimme, als stünde er direkt neben ihr.
    »Pirx, nein!«
    Im gleichen Moment schloss sich Alberichs Linke auch schon um den Beutel, und er begann, laut zu lachen. Den Beutel an die Brust gedrückt, drehte er sich um und streckte die Rechte in Richtung der Zwillinge. Eine Pistole lag darin, über deren Oberfläche silberne Runenzeichen glitten. Rian starrte auf die Mündung.
    »Glaubt mir, Kinder Fanmórs, die Geschosse dieser Waffe können euch ernsthaft verletzen

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