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Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen - Themsen, V: Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen

Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen - Themsen, V: Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen

Titel: Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen - Themsen, V: Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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Teich? Vermutlich nicht der Quell der Unsterblichkeit, oder?«
    »Nein«, bestätigte Alberich. »Noch weiß ich nicht, wo der richtige ist, doch dank meiner weitreichenden Verbindungen in dieser Welt werde ich es sehr schnell herausfinden, da ich jetzt über die notwendigen Mittel für ein umfassendes Vorgehen verfüge. Das hier ist ein winziger Teil des unmanifestierten Wassers zwischen allen Welten, das alles verbindet und zugleich trennt. Und so, wie dieses Weltenmeer alles zusammenhält, wird es selbst von meiner Urahnin zusammengehalten, hier wie dort. Sie schützt es gegen das ungeformte Chaos des
Außen
, in das wir sonst geschwemmt würden.
    Sie ist das Wesen, dem wir alle in gewissem Sinne unser Dasein verdanken, auch wenn sie sich dessen, was sie tut, nicht immer und in vollem Umfang bewusst ist. Sie umschlingt, was war, ist und sein wird. Sie ist die mythische Schlange der Schöpfung, von Anbeginn aller Tage Teil aller Welten und Grundlage vieler Mythen. Und sie hat mir geholfen, diesen Ort zu erschaffen und zu einer nahezu unerschöpflichen Kraftquelle zu machen – und zu einer Falle für euch. Darf ich vorstellen: die Midgardschlange.«
    »Nicht der Quell der Unsterblichkeit«, flüsterte Alebin. Seine Hände fielen von Nadjas und Roberts Armen, und er trat einen Schritt weiter die Böschung hoch. Cholerische Röte stieg in sein Gesicht, seine Stimme wurde langsam lauter. »Dieser Narr hat uns an der Nase herumgeführt, mich und die Königin. Wir sind einem Hirngespinst hinterhergejagt! Cor, Kau – kauft euch den Kerl!«
    Mit einem freudigen Quäken stürmte der spitzohrige Kau vor, gefolgt von dem übergroßen Spriggans. Der Mann am Brunnen, den Rian »Alberich« genannt hatte, fuhr herum, als er den Ruf des Kaus hörte. Nadja sah erst jetzt, dass er eine Schusswaffe in der rechten Hand hielt. Einen Moment pendelte die Waffe zwischen den anstürmenden Kobolden und den Zwillingen, dann stabilisierte der Mann seine Zielrichtung und begann, in einem regelmäßigen Rhythmus zu schießen.
    Der Kau warf sich mit einem erschreckten Aufschrei zur Seite und krabbelte weg, während der Körper des Spriggans unter den Einschlägen der Projektile zusammenzuckte. Ein, zwei, drei Schüsse zählte Nadja, durch die hindurch das Borstenwesen seinen Ansturm unverändert fortsetzte. Unverändert hielt Alberich seine Position, obwohl sein Angreifer inzwischen schon auf wenige Meter heran war. Erst beim vierten Schuss geriet der Spriggans ins Taumeln, und nun trat der Schütze einige Schritte beiseite, um mehr Abstand zu gewinnen.
    In diesem Moment schoss eine kleine Kugel über den Boden, und etwas riss ihm den Beutel aus der Hand, den er so fest gehalten hatte. Pirx rollte noch ein Stück weiter, ehe er sich abfing und aufrichtete, um hinter dem Spriggans vorbei zurück zu den Zwillingen zu rennen.
    »Nein!«
    Auch ohne Alebins Verstärkungszauber hätte Nadja diesen Wutschrei des Schwarzhaarigen deutlich gehört. Mit Schrecken sah sie, wie die Waffe zu dem kleinen igeligen Pixie herumschwenkte. Gleichzeitig schien es Nadja, als würde sich hinter dem Mann ein Schatten bilden, der aufstieg und sich ausbreitete.
    Doch inzwischen hatte sich der Spriggans wieder gefangen und die Backen aufgeblasen. Als er ausatmete, schlug Alberich eine Sturmböe entgegen, die ihn zurücktaumeln ließ. Er riss die Arme hoch, stemmte sich gegen den Wind und senkte die Hände wieder ruckartig. Mit leicht gebeugten Beinen stand er aufrecht und fest, als wäre er im Boden verwurzelt. Nur seine schwarzen Locken zeugten noch von dem Sturm, dessen Ursprung der Spriggans war. Er hob seine Waffenhand erneut, und zugleich wuchs der Schatten hinter ihm und wurde dichter.
    Nadja erschauerte, als sie plötzlich ein kalter Hauch streifte. Ein Schatten huschte an ihr vorbei und verharrte neben dem noch immer reglos vor Wut dastehenden Alebin.
    Der Getreue!
, zuckte es durch Nadjas Gedanken.
Also ist er doch hier.
    Sie biss die Zähne zusammen und versuchte, die Angst zu unterdrücken, die in ihr aufstieg.
    »Du Narr!«, zischte der Getreue Alebin zu. Der unscheinbare Elf zuckte zusammen, und die Röte in seinem Gesicht wurde durch Blässe ersetzt. »Kümmere dich um die Kinder! Ihnen darf nichts geschehen!«
    Der Verhüllte stieß Alebin in Richtung von David und Rian, während er selbst auf Alberich zustürmte. Dieser hatte inzwischen den Spriggans mit einem weiteren Schuss zumindest vorübergehend außer Gefecht gesetzt. Unter lautem Heulen und

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