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Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen - Themsen, V: Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen

Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen - Themsen, V: Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen

Titel: Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen - Themsen, V: Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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Gleichmäßig liefen die Windungen der Schlange um ihren Teil des Weltenmeeres, vielleicht betäubt von dem plötzlichen Energieausbruch, vielleicht auch beruhigt von den auf ihr liegenden Händen Alberichs. Doch David war verschwunden.
    Suchend sah Nadja sich um. Es gab nirgendwo einen Hinweis auf den Verbleib des Elfen. Unwillkürlich fasste sie nach dem Cairdeas, doch auch von dort war nichts zu spüren. Es war, als sei er vom Erdboden verschluckt worden – oder von dem Baum, gegen den er getaumelt war. Sie hörte Rian den Namen ihres Bruders schreien und sah, wie die Elfe sich hochstieß und halb kriechend, halb rennend auf den Baum zutaumelte. Hinter ihr erhob sich Alebin mit einem langen Dolch in der Hand und rannte ebenfalls los.
    »Rian! Robert! Vorsicht!«, schrie Nadja und raffte sich mühsam auf. Doch Robert war noch zu weit entfernt, um Rian vor Alebin zu erreichen, und die Prinzessin selbst schien nichts wahrzunehmen außer dem Baum, durch den ihr Bruder verschwunden war.
    In diesem Moment peitschte ein Schuss durch die Luft. Alebin warf mit einem Aufschrei die Arme hoch und stürzte. Mit wütendem Gebrüll hielt er sein Bein und warf seinen Dolch in Richtung Alberichs, der ihm jedoch mühelos auswich. Da erreichte Robert den angeschossenen Elfen, beugte sich zu ihm hinunter und schickte ihn mit einem Faustschlag in die Bewusstlosigkeit.
    Nadja rannte auf Pirx zu, der noch immer leise wimmernd dort lag, wo der Kau ihn zurückgelassen hatte, und riss ihn hoch, ehe sie weiter in Rians Richtung lief. Aus den Augenwinkeln beobachtete sie, dass der Schwarzhaarige inzwischen offensichtlich auch den Getreuen bemerkt hatte. Er richtete seine Waffe auf den Verhüllten. Der Getreue machte eine Handbewegung, und erneut wurde Alberich zurückgeschleudert, härter noch als zuvor vom Windstoß des Spriggans. Auch dieses Mal konnte er sich abfangen und gewann seinen Halt zurück, ohne seine Waffe zu verlieren. Die Dunkelheit über ihm vertiefte sich und nahm eindeutig die Form eines mit ausgebreiteten Flügeln in der Luft stehenden Drachen an.
    »Wer bist du?«, fragte Alberich laut und mit erneut auf den Getreuen gerichteter Waffe.
    »Niemand, den das Spielzeug in deiner Hand beeindrucken würde, Regin Schlangenbrut«, antwortete dieser mit einer Stimme, deren Zischen den Gedanken aufkommen ließ, dass der Sprecher selbst mit Schlangen verwandt sein könnte.
    Nadja konnte nicht weiter auf die Geschehnisse am Quell achten. Sie hatte inzwischen Rian erreicht, setzte Pirx hastig ab und stellte sich der Elfe mit ausgebreiteten Armen in den Weg, ehe diese sich auf den Baum stürzte. Sie zuckte zusammen, als ein Knistern wie von mehreren Funkenentladungen vom Quell erklang, doch sie hielt ihre Aufmerksamkeit auf Rian gerichtet.
    »Nicht, Rian«, sagte sie. »Es nutzt nichts, wenn du auch noch verschwindest! Wir müssen hier weg!«
    »Aber David! Er ist … Ich kann nicht einfach …«
    »Hier können wir ihm im Moment nicht helfen! Wir müssen weg, solange der Getreue noch beschäftigt ist!«
    Sie sahen unwillkürlich zurück zum Quell. Ein aus den Händen des Getreuen entsprungener lautloser Schneesturm hatte sich um den Schwarzhaarigen gelegt, den jedoch eine unsichtbare Glocke schützte.
    Der Getreue hob erneut die Hände, führte die Bewegung allerdings nicht zu Ende.
    »Beende den Kampf, solange du es noch kannst, Regin! Es gibt hier nichts mehr zu gewinnen.«
    Der Schwarzhaarige lachte auf. »Was weißt du schon von Gewinn oder Verlust? Ich habe alles verloren, kann nur noch gewinnen. Und außerdem – unterschätze niemals einen Drachen!«
    Nadja traute ihren Augen kaum, als sie sah, was nun geschah. Die Gestalt des Schwarzhaarigen verschwamm vor ihren Augen und verschmolz mit dem über ihm schwebenden Schatten. Der Mensch war verschwunden. Stattdessen öffnete der völlig materialisierte Schattendrache seine schwarz glänzenden Augen und begann, mit den riesigen Flügeln zu schlagen. Schneeflocken und eiskalte Luft wurden zu Nadja und ihren Freunden herübergetrieben, und einen Augenblick lang geriet selbst der Getreue ins Taumeln. Der Drache saugte hörbar Luft ein.
    »Weg!«, schrie Nadja.
    Ohne auf eine Antwort von Rian zu warten, nahm Robert die Elfe in seine Arme und rannte mit ihr in Richtung Uferböschung. Nadja hob Pirx wieder auf und folgte ihm, so schnell sie konnte. Hinter ihnen wurde die Winterkälte ersetzt durch einen Schwall heißer Luft, als ein Flammenstrahl herunterfuhr und Gras und Bäume in

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