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Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen - Themsen, V: Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen

Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen - Themsen, V: Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen

Titel: Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen - Themsen, V: Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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hatte, versuchte ich herauszufinden, wo und wie er meinen Schatz verborgen hat. Darum blieb ich in Worms. Darum suche ich mit Schiffen seit Jahrhunderten den Rhein ab. Darum durchforste ich alle Archive und folge jeglichem Hinweis, den ich bekomme. Am Anfang war es wie ein Zwang. Ich hatte nicht meinen Bruder umgebracht und meinen eigenen Tod durchlebt, um mit leeren Händen nach Earrach zurückzukehren. Das ließ mein Stolz nicht zu.
    Inzwischen ist diese Suche das Einzige, was meinem Leben eine Art Sinn gibt. Und bald wird sie auf die eine oder andere Weise enden, denn ich hoffe auf eine Lieferung, die mir neue Möglichkeiten der Nachforschung eröffnet. Sollte dies ebenfalls fehlschlagen, gebe ich auf und kehre zurück. Dann stelle ich meine Fertigkeiten wieder in den Dienst der Elfenfürsten, in ihrem vielleicht letzten Kampf gegen den endgültigen Tod. – Und das ist das Ende der Geschichte.«
    Alberich drehte den Kopf und biss Rian spielerisch ins Ohrläppchen. Sie protestierte leise, entzog ihm das Ohr und sah ihn strafend an. Er nutzte die Gelegenheit, um seine Lippen dicht an ihre zu führen. Kurz davor verharrte er jedoch. Sie sah nur noch seine tiefschwarzen Augen, wie endlose Schächte, in denen man sich verlieren konnte. Mit einem leisen Seufzen schloss sie die Lider und hob ihren Kopf dem seinen ein Stück entgegen, bis ihrer beider Lippen sich berührten.
    Erwartungsvoll beschleunigte sich ihr Atem, und die Härchen auf ihrer Haut stellten sich auf. Sie öffnete leicht den Mund, doch zu ihrer Überraschung zog er sich bereits wieder zurück. Zugleich löste er seinen Griff um sie. Verwirrt öffnete Rian die Augen. In diesem Moment umfasste er sie an Rücken und Oberschenkeln, stand auf und hob sie hoch. Ein überraschter Laut entfuhr der Elfe. Hastig schlang sie ihre Arme um seinen Hals.
    »Nun, meine schöne Prinzessin, möchte ich dich in meinen magischen Turm entführen«, sagte Alberich. »An der Spitze ist ein Zimmer, dessen Fenster in alle Welten schauen, und darin steht mein hoffentlich auch einer Fürstin wie dir angemessenes Bett. Dort würde ich dann gerne über dich herfallen und einige meiner Lüste und Triebe an dir ausleben. Wäre das in deinem Sinne?«
    Sie lachte. »Solange du dabei Wert auf meine Zustimmung legst, denke ich, dass ich damit werde leben können.«
    »Das erfreut mein altes Herz. Angelina, du solltest David bei Gelegenheit unser romantisches Gästezimmer zeigen. Ihr entschuldigt uns dann?«
    Ohne auf eine Antwort zu warten, trug Alberich Rian aus dem Zimmer und in seinen Turm hinauf.
Zwischenspiel
Ein fast perfektes Spiegelbild
    Alebin schnalzte mit der Zunge, und sämtliche Fenster seines Hauses flogen auf. Trübes rotes Abendlicht ergoss sich in den großen Raum, den der Elf zu seinem Atelier gemacht hatte. Eine Handbewegung ließ die feuchten Tücher herabgleiten, mit denen er das Werk seiner Hände vor der Austrocknung schützte.
    Zufrieden betrachtete der Elf die stehende, mannshohe Tonfigur eines nackten Mannes, die darunter zum Vorschein kam. Mit den Fingerspitzen fuhr er die sorgfältig aufmodellierten Gesichtszüge nach, strich den Hals entlang und über Brust und Bauch bis zum Geschlecht. Dann trat er einen Schritt zurück, legte den Kopf etwas zur Seite und verschränkte die Arme.
    »Wenn man dich recht betrachtet, bist du doch ein schönes Wesen«, sagte er mit schiefem Lächeln. Er nahm ein mit dunkelrotem Wein gefülltes Glas von dem Tischchen mit seinen Modellierwerkzeugen, stürzte einen Teil seines Inhaltes hinunter, stellte es dann wieder beiseite und rieb sich die Hände.
    Er spuckte auf seine Fingerspitzen, trat wieder vor und verteilte die Flüssigkeit im Gesicht der Tonfigur. Dies wiederholte er noch an anderen Stellen, ehe er sich einige Haare auszupfte und hinter die Statue trat. Er legte die Ansätze der Haare an den Hinterkopf der Figur, drückte sie vorsichtig hinein und verstrich den Ton wieder so, dass nichts mehr von dem Eingriff zu erkennen war außer den herabhängenden dünnen Härchen. Noch immer dahinter stehend, trat er ganz an die Figur heran, sah ihr über die linke Schulter und drückte vorsichtig seine Wange gegen die des Tonelfen.
    »Du wirst meine Stelle einnehmen, während ich Besseres zu tun habe«, flüsterte Alebin. »Du wirst mein Stellvertreter sein, mein Haus bewohnen, meine Aufgaben erledigen, meine Besucher unterhalten … du wirst ich sein, für eine Weile.« Alebin zuckte die Achseln. »Viel wird es ohnehin nicht zu

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