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Elfenzeit 4: Der Löwe von Venedig - Schartz, S: Elfenzeit 4: Der Löwe von Venedig

Elfenzeit 4: Der Löwe von Venedig - Schartz, S: Elfenzeit 4: Der Löwe von Venedig

Titel: Elfenzeit 4: Der Löwe von Venedig - Schartz, S: Elfenzeit 4: Der Löwe von Venedig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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den Mann durch den Weinkeller zu einer Wand und drückte ihn dagegen, die Hand an der Kehle. Das Gesicht des Livrierten lief blau an, und er rang keuchend nach Luft. Aber er machte keinerlei Anstalten, sich zu verteidigen.
    »Hör auf!«, schrie Nadja und rannte zu den beiden. Ohne nachzudenken, umschlang sie den Arm des Getreuen und zerrte mit aller Kraft daran. »Du wirst ihn nicht töten! Lass ihn los, oder alle Vereinbarungen sind hinfällig!«
    Er reagierte nicht, bis Nadja mit den Fäusten auf sein Handgelenk einschlug. »Hör auf, sage ich! Kein Mord, solange ich dabei bin, oder du wirst es bereuen!«
    Endlich ließ der Getreue den gepeinigten Mann los, der nach Atem ringend zu Boden sank. Er war halb wahnsinnig vor Angst und wich panisch vor Nadja zurück, als sie vor ihm in die Knie ging.
    »Sch-scht«, wisperte sie beruhigend. »Es ist vorbei, keiner wird dir mehr was tun. Kannst du mich verstehen?«
    Mit geweiteten Augen starrte er sie an. Dann nickte er langsam.
    »Also gut. Such dir ein Versteck. In wenigen Stunden kommt die Polizei, dann hat der Spuk hier ein Ende. Ihr werdet befreit, verstehst du? Geh einfach in Deckung, bis es soweit ist.« Sie richtete sich auf. »Verschwinde jetzt, ganz schnell, bevor mein Begleiter die Geduld verliert.«
    Der Mann rappelte sich hoch und rannte davon, ohne sich noch einmal umzusehen.
    Nadja wünschte, sie könnte es ihm gleichtun. Ihre Knie wurden weich, als sie spürte, wie es neben ihr eiskalt wurde und ein Schatten in die Höhe wuchs. Sie wich zurück und stieß an die Mauer. Weiter ging es nicht mehr.
    Er beugte sich über sie, seine zur Klaue verkrümmte Hand verharrte dicht vor ihrem Gesicht. »Du spielst mit dem Feuer«, knurrte er.
    »Irgendwie muss ich deine Kälte ja bekämpfen«, versetzte sie.
    Sekundenlang blieben sie so stehen, wie Statuen, mitten in der Bewegung festgehalten. Eine Szene aus einem Albtraum. Nadja spürte ein Prickeln, das in ihren Zehen begann und nach oben wanderte, sich rasch im gesamten Körper ausbreitete.
    Es brauchte nicht viel. Nur ein wenig das Bein anwinkeln und das Knie dorthin rammen, wo sie ihn heute schon einmal empfindlich getroffen hatte. Ihm zeigen, was es bedeutete, anderen Angst einzujagen und Schmerz zuzufügen. Nicht mehr als eine winzig kleine Rache, aber immerhin. Wahrscheinlich schlug er ihr daraufhin den Kopf ab, aber das würde er früher oder später sowieso tun.
    Nur … David wäre dann nicht gerettet.
    »Darf ich dich daran erinnern«, sagte Nadja betont höflich, »dass wir einen Pakt geschlossen haben. Eines weiß ich inzwischen: In solchen Dingen haltet ihr magischen Wesen euch immer sehr streng ans Protokoll, ganz im Gegensatz zu eurer sonst so verlogenen Art.«
    Sie ärgerte sich, weil ihr Brustkorb sich durch das hektische Atmen so heftig bewegte. Besser wäre es, äußerlich ruhig und gelassen zu sein. Aber das war einfach nicht möglich, solange er ihr seinen eisigen Atem ins Gesicht wehte und seine schrecklichen Augen sie bis auf den Grund ihrer Seele durchbohrten. Und solange seine unmittelbare Nähe sämtliche Sinneszellen ihres Körpers in Aufruhr brachte.
    Plötzlich ließ er die Hand fallen und lachte volltönend. »Also gut, Oreso, aber dann halte auch du dich an die Regeln und komme mir nicht noch einmal in die Quere.« Er packte sie am Arm und zerrte sie mit sich. »Los, weiter, wir haben schon genug Zeit verloren.«
    Die nächste Treppe war nicht mit Elfensinnen zu finden. Weder der Getreue noch die Elfenmaske konnte sie erkennen, bis Nadja eine Idee hatte. »Blei«, sagte sie. »Beinahe hätte ich es vergessen, genau darauf hat Casanova mich doch hingewiesen! Hier beginnt die Abschirmung mit Blei, die keine Magie mehr durchlässt. Wahrscheinlich sind Wände und Decken damit verkleidet, bis auf den Boden, um die Strömung der Ley-Linie durchzulassen. Und genau darauf wird sich Davids Kerker befinden.«
    Der Getreue deutete zwischen zwei riesige Weinfässer. »Dort verläuft die Linie.«
    Nadja ging auf die Fässer zu. Sie klopfte gegen das erste, und es hörte sich hohl, aber hölzern an. Beim zweiten gab es nur einen dumpfen Ton, und sie spürte den Widerstand an ihren Handknöcheln. »Das ist es«, flüsterte sie. »Casanova hat es gewusst.«
    Der Getreue tastete die Strukturen ab. »Ich kann es nicht öffnen«, sagte er zornig.
    »Natürlich nicht«, sagte Nadja. »Das Fass ist mit Blei überzogen. Und dieser Riegel da«, sie deutete auf ein Vorhängeschloss an einer Zarge, »ist aus

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