Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches

Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches

Titel: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
Vom Netzwerk:
von Pirx.
    David hob die Arme. »Also, was unternehmen wir jetzt?«
    Rian gähnte und dehnte die Glieder. »Ganz ehrlich, mein lieber Bruder, ich werde heute erst mal um die Häuser ziehen, bevor ich mich wieder in Abenteuer stürze. Heute können wir sowieso nichts mehr unternehmen. Es ist schon spät, und ich bin müde von der Reise und fühle mich beschmutzt, auch wenn ich sauber aussehe. Also dusche ich jetzt, und dann bin ich weg. Morgen sollten wir überlegen, wo wir als Nächstes nach dem Quell suchen und die weitere Reise planen.«
    »Und was ist mit Robert und Fabio?«, warf Nadja gereizt ein.
    »Genau.« Rian nickte. »Um die müssen wir uns auch kümmern. Eins nach dem anderen. Du bist für heute jedenfalls sicher, Nadja, denn wir sind da, um dich zu beschützen.«
    Pirx machte ein unanständiges Geräusch mit der Zunge. »Du meinst wohl
wir! Du
ziehst ja um die Häuser, wie du gesagt hast.«
    »Vielleicht meine ich auch nur
dich
. « Sie streckte ihm die Zunge heraus, packte ihren Beutel und ging Richtung Bad. »Darf ich mir was von dir zum Anziehen aussuchen?«, rief sie an der Tür.
    »Es wird dir nichts passen, ich bin kleiner als du, und nicht so schmal ...«, entgegnete Nadja und zuckte die Achseln. »Aber mach nur!«
    Grog schlug die Hände zusammen. »In Ordnung. Dann werden wir uns mal ein wenig einrichten und schauen, wo wir heute Nacht schlafen. Pirx, ich stelle eine Liste auf, was du einkaufen musst, und dann kümmere ich mich um den Rest.« Er wackelte Richtung Küche, seinem erklärten Lieblingsplatz.
    Plötzlich waren Nadja und David allein.
    Die Sonne schickte nur noch einen schmalen Streifen Licht durch die Fenster. Bald würde es dunkel werden. Der Verkehr unten auf der Straße hatte zugenommen, und die Leute beeilten sich nach Büroschluss, etwas einzukaufen und dann nach Hause zu kommen. Es würde rasch kühl werden.
    Aus dem Bad drangen leise plätschernde Geräusche und Rians zarter Gesang. Pirx war schon unterwegs einkaufen, und Nadja wollte nicht wissen, wie er das anstellte. Grog klapperte in der Küche; richtig, da stand noch schmutziges Geschirr von den letzten Tagen.
    Nur für Nadja gab es nichts zu tun ... und da stand immer noch David.
    Nun, nachdem sie wochenlang Trennungsschmerz empfunden hatte, fühlte Nadja sich völlig gehemmt. Sie wollte David nicht ansehen, wusste nicht, was sie sagen sollte, machte sich unsichtbar, indem sie sich nicht rührte. David war mit der allgemeinen Unruhe aufgestanden und ans Fenster gegangen, um hinauszusehen. Wahrscheinlich war er genauso verlegen und nervös wie sie. Sie sehnte sich nach seiner Umarmung, wollte ihn küssen und ihm sagen, wie sehr sie ihn vermisst hatte. Aber er könnte es als aufdringlich empfinden. Sie waren nur so kurz beisammen gewesen, vielleicht hatte sich in der Anderswelt alles verändert. Vielleicht hatte sein Vater ihn auch verunsichert.
    Nadja war wütend auf sich selbst. Sonst verschlug es ihr nie die Sprache, und mutlos war sie normalerweise auch nicht. Vor allem, wenn ihr etwas so wichtig war. Aber sie hatte keine richtige Erfahrung im Umgang mit einer schwierigen Beziehung und Angst, alles falsch zu machen. Sie wollte ein hauchzartes Pflänzchen nicht zerstören, bevor es wachsen konnte.
    »Bald wird es bei uns auch so sein ...«, erklang Davids Stimme schließlich leise vom Fenster. Er drehte sich nicht zu ihr um.
    »Wir ...«, sie musste sich räuspern, »wir lassen es nicht dazu kommen, David.«
    »Sicher?«
    »Welchen Sinn hätte dann alles noch?«
    »Ich weiß es nicht. Vielleicht einen, der sich uns nicht erschließt. Wir sind nur kleine Figuren, die auf einem Schachbrett bewegt werden.«
    So kannte sie ihn gar nicht. Ob er wütend auf sie war? Weil sie seine Welt durcheinandergebracht hatte? Sein Leben zerstört?
    Wie oft hatte sie sich in den vergangenen Wochen das Wiedersehen ausgemalt? Stürmisch, zärtlich, verlangend, die ganze Gefühlspalette rauf und runter wie im kitschigsten Liebesfilm. Und jetzt war es doch wieder nur Ernüchterung. Die tiefe Kluft zwischen ihnen war nicht kleiner geworden. Es war einfacher gewesen, als sie noch miteinander gestritten hatten. Als sie noch geglaubt hatten, sich nicht lieben zu können.
    »David, es ... es tut mir leid«, stieß sie verzweifelt hervor.
    Er drehte sich zu ihr um, und ein letzter Sonnenglanz spiegelte sich in seinen dunkelvioletten Augen und brachte das Abbild des Baumes darin zum Erglühen. Dort gab es noch keinen Herbst. Aber Nadja hatte den

Weitere Kostenlose Bücher