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Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches

Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches

Titel: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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auf allen vieren zur nächsten Deckung, dem Regal zwischen Sofa und Tür. Kurz bevor sie dort ankam, sprang der Getreue, und seine schweren Stiefel durchbrachen bei der Landung dicht vor Nadjas Gesicht das Parkett, dass die Holzsplitter davonflogen.
    Nadja fluchte und krabbelte eilig zurück, bevor er nach ihr greifen konnte. Ein widersinniger Gedankenblitz schoss ihr durch den Kopf, nämlich wie sie das alles dem Vermieter klarmachen sollte, und sie lachte hysterisch auf.
    Pirx und Grog waren gegen eine Eismauer gerannt, die bei ihrem Ansturm in tausend Stücke zersprang und sie mit Wucht zurückschleuderte. Unsanft landeten die ungleichen Kobolde auf dem Boden und schüttelten benommen die Köpfe.
    Plötzlich erklang ein monströses Summen. Es schien aus einer der Wände zu kommen, in welche die Blitze eingeschlagen hatten. Und dann kam der Horror. Geflügelte, haarige schwarze Spinnen von Handtellergröße brachen aus dem Loch in der Wand hervor. Sofort stürzten sie sich auf die Zwillinge und die Kobolde und bissen mit kräftigen Kauwerkzeugen zu.
    Nur mit äußerster Mühe gelang es den Freunden, sich auch noch gegen Cor und den Kau zur Wehr zu setzen, deren Attacken nicht nachließen. David schlug wild mit seinem Schwert um sich, zertrümmerte dabei zwei Lampen und fegte Bücher aus dem Regal; Rian hielt sich kreischend die Hände vors Gesicht und führte einen wilden Tanz auf, um möglichst viele der riesigen Spinnen zu zertrampeln, die David aus der Luft holte.
    Pirx und Grog, durch dichtes Haarkleid und Stacheln besser geschützt, hatten die beiden Bandorchu-Anhänger endlich erreicht, und ein heftiger Ringkampf entbrannte zwischen ihnen, der das Buchregal endgültig zum Einsturz brachte. Alle vier wurden darunter begraben, was sie aber nicht nachhaltig aufhielt.
    Dann griff auch Darby in den Kampf ein. Er packte den Spriggans und schleuderte ihn mit aller Kraft an die nächste Wand. Augenblicklich wandten sich die geflügelten Spinnen gegen den Schotten, und er taumelte schreiend zurück. Mit einem hässlichen Geräusch war Cor gegen die Wand geschlagen und zu Boden gefallen, doch er erholte sich schnell. Rasend vor Zorn, blies er sich zu monströser Größe auf und stürzte sich in das Durcheinander inmitten der Spinnenwolke.
    Die Elfen und ihre Freunde konnten kaum mehr erkennen, gegen wen sie kämpften. Darby bekam es von allen Seiten, doch er hielt sich unbeirrt an den Spriggans. Immer mehr ging zu Bruch, die Gardinen wurden heruntergerissen, und nur noch eine klägliche Glühbirne an der Decke war übrig geblieben, die mattes Licht verstreute.
    Und vor Nadja stand immer noch der Getreue. Die junge Journalistin griff nach allem, was sie erwischen konnte und schwer genug war, und schleuderte es gegen den Verhüllten. Sie musste ihn irgendwie ablenken, damit er endlich den Weg freigab – sonst blieb die Einrichtung längst nicht das Einzige in dieser Wohnung, was heute sein Ende fand. Es ging nur noch ums nackte Überleben, sie konnte ihren Freunden nicht helfen – und diese wiederum ihr nicht.
    Aber hatte das überhaupt einen Sinn? Selbst wenn es ihr gelang, aus dem Zimmer zu entkommen – wohin sollte sie fliehen? Wenn dieser Bereich der Menschenwelt entrückt war, unter einem magischen Wall stand, gab es dahinter überhaupt noch ein Treppenhaus und eine Straße, um wegzulaufen? Oder saß sie in der Falle und konnte nur noch weiter in eine Sackgasse fliehen, so, wie sich ein Kaninchen vor dem Fuchs im eigenen Bau verkroch? Egal. Nadja gab sich nicht einfach auf, ob es nun einen Sinn hatte oder nicht. So leicht würde sie es ihm nicht machen.
    »Was willst du von mir?«, schrie sie verzweifelt, als sie das Sofa zwischen sich und den Getreuen gebracht hatte. Zitternd hielt sie einen langen, spitzen Brieföffner vor sich – die einzige Waffe, die sie in dem Chaos, das einmal ihr Wohnzimmer gewesen war, auf die Schnelle gefunden hatte. »Kannst du mich nicht endlich in Ruhe lassen?«
    »Die Königin wünscht dich zu sehen«, antwortete er mit seiner schrecklich heiseren, kratzenden Stimme. »Und vorher werde ich mir das holen, was mir zusteht, Oreso. Du wirst dich mir nicht noch einmal entziehen.«
    »Ich sollte mich geschmeichelt fühlen, dermaßen begehrt zu sein«, fauchte sie. »Aber ich verzichte auf beide Einladungen.« Sie packte einen gläsernen Briefbeschwerer, warf ihn mit aller Kraft auf den Getreuen – und traf. Er stieß einen ächzenden Laut aus, als das schwere Objekt ihn knapp unterhalb

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