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Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches

Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches

Titel: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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des Brustkorbs traf, und taumelte zurück.
    War das der Triumph? Für einen kurzen Moment zuckte wilde Hoffnung durch die Journalistin.
    Als Nadja die Deckung verließ, um am Fenster vorbei zur anderen Wand zu gelangen, merkte sie, dass er sie getäuscht hatte. Er hatte sie hervorgelockt, nichts anderes war sein Plan. Und sie war dumm genug gewesen, darauf hereinzufallen.
    Der Mann ohne Schatten sprang quer durch den Raum, mitten durch die schwirrenden Spinnen hindurch, die aufgescheucht zu den Seiten auswichen. Diejenigen, die zu langsam waren, wurden innerhalb eines Lidschlags zu Eis, stürzten zu Boden und zerbrachen klirrend. Die anderen flohen panisch zurück in die Wand, und die kämpfenden Elfen hatten plötzlich wieder freie Sicht. Sie alle bluteten aus vielen kleinen Bisswunden und Kampfverletzungen.
    »Nein!«, schrie David. Trotz der rasenden Schnelligkeit des Getreuen erkannte er sofort, was gerade geschah. Er warf das Schwert, doch es verfehlte den Gegner knapp und bohrte sich zitternd in die Wand neben dem Fenster.
    Nadja versuchte rückwärts auszuweichen, sich zu ducken, irgendetwas zu tun, doch da war der Getreue schon bei und über ihr. Sein lichtloser Umhang schlug über ihr zusammen, und er packte sie. Eiskalte, absolute Dunkelheit umfing sie, und eine stahlharte Eisenklaue schloss sich um ihren Arm. Nadja stieß einen jammernden Klagelaut aus. Dann riss der Mann in Schwarz sie hoch, zurück ins Licht.
    »So«, zischte er heiser, »nun ist es genug. Wir gehen.«
    Seit dem Treffer mit dem Briefbeschwerer waren nicht mehr als fünf Sekunden vergangen, wenn überhaupt so viele. Nadja sah, wie sich Davids Schwert in die Wand bohrte und zitternd stecken blieb. Rian drehte sich dem Fenster zu, und auch die vier Kobolde ließen voneinander ab, während Darby einen Schritt auf das Fenster zumachte.
    Der Getreue hob die linke behandschuhte Hand und drehte die Fläche gegen das Fenster. Es fing an zu knistern, gefolgt von leisen Knallgeräuschen, und dann schoss ein schwarzer Lichtstrahl auf das Fenster zu, hinter dem ebenfalls nur pechschwarze Finsternis lauerte. Doch nicht mehr lange. Sobald der Strahl auftraf, begann der Rahmen zu glühen. Er verlängerte sich bis zum Boden, und ein gleißendes Licht fiel ins Zimmer, als wäre eine Tür geöffnet worden. Nadja hatte das in Venedig schon einmal gesehen; auf diese Art öffnete sich das Tor ins Schattenland!
    Sie hatte nicht gewusst, dass der Getreue dieses Fenster auch von
hier
aus öffnen konnte. Hatte es nicht geheißen, ausschließlich die Königin könne ein Tor im Schattenland erschaffen, noch dazu nur unter Aufbringung großer Kräfte? Nicht einmal Fanmór sollte dazu noch in der Lage sein, seit die Zeit Einzug gehalten hatte. Doch nun ... tat
er
es, der Mann ohne Schatten, und zwar von
dieser
Seite aus!
    »Was ...«, begann David.
    »Wie ist es möglich ...«, flüsterte Rian.
    Selbst Cor und der Kau glotzten aus aufgerissenen Augen. Und ein Ausdruck des Grauens huschte über ihre entsetzten Gesichter.
    Darby war nur noch drei Schritte entfernt.
    »Wir können das Tor bald durchschreiten«, sagte der Getreue und zog Nadja dichter an sich. Täuschte sie sich, oder ging sein Atem keuchend? Hatte er sich endlich überanstrengt? »Dann gibt es kein Entkommen mehr für dich, Oreso.« Er drehte sich leicht und blickte hinter sich. »Ihr anderen bringt endlich euren Auftrag zu Ende! Ich will die Zwillinge,
jetzt!
Die anderen beiden tötet, sie sind nicht von Nutzen.«
    »Nein«, sagte Darby, »das lasse ich nicht zu.« In der Menschenwelt hatte der Abend Einzug gehalten, endlich konnte der Meidling seine Kräfte vollends entfalten. Sein Körper wuchs um ein Stück, wurde breit und muskulös, und seine Elfenaura flammte auf.
    Der Getreue hielt inne; das Tor war fast stabil. »Was redest du da, törichter Narr? Befolge deine Befehle!«
    »Lass Nadja zuerst gehen«, erwiderte der Schotte in offensichtlich törichtem Mut.
    »Er ist verrückt geworden«, wisperte der dürre Kau dem Spriggans zu. »Der Herr wird ihn in Streifen schneiden und im Schattenland unter den Wolken zum Trocknen aufhängen ...«
    »Du stellst keine Bedingungen, Meineidiger, und ich benötige deine Dienste nicht länger.« Der Getreue ließ Nadja los und wandte sich dem Schotten zu, vermutlich um ihn zu töten.
    Doch der war nicht mehr aufzuhalten. Mit einem Schrei stürzte er sich auf den Mann ohne Schatten. »Du bekommst sie nicht!«
    Es war, als wäre er gegen einen Felsen gerannt. Der

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