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Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches

Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches

Titel: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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zu müssen. Er muss raus. Das verstehst du doch, nicht wahr? Und es trifft keinen Unschuldigen, sondern jemanden, der dasselbe tut wie mein Schatten: Verrat ausüben. Das ist scheußlich. Eines der schlimmsten Dinge, die ich mir vorstellen kann ...«
    »Ich habe noch nichts getan«, wisperte Nicholas Abe. »Wir können über alles reden ...«
    »Reden wir über Nadja«, sagte der Schotte, entkorkte die Flasche und goss ein. Nicholas hatte den Eindruck, als würde noch etwas hineintröpfeln, was nicht aus der Flasche kam.
    »N... Nadja?«
    »Die Frau, die dich beauftragt hat, Anne Lanschie zu finden.« Die Hände strichen von den Schultern zu Abes Hals hinauf. »Wer ist Anne überhaupt?«
    »Ich – ich weiß es noch nicht. Ich glaube, es ist eine Muse, die Nadjas Freund Robert in den Fängen hat. Mehr habe ich nicht herausgefunden, ich wollte gerade ...« Der Gelehrte verstummte, als kräftige Finger über seine Kehle strichen, aber sie drückten nicht zu.
Noch
nicht.
    »Und Nadja?«
    »W... was soll mit ihr sein?«
    »Du begehrst sie, du lüsterner alter Narr. Denkst du, ich habe deine Zettelchen nicht gesehen und die Gedanken dahinter lesen können? Aber Nadja gehört mir, keinem verrottenden Sterblichen. Mir allein, verstehst du?«
    »N... natürlich. Ich hätte doch nie ...«
    »Komm, trink etwas«, sagte der Schotte freundlich und reichte dem Mystiker das Glas.
    »Ich ... ich habe eigentlich genug ...«
    »Nun komm, die Flasche ist leer, das schickt sich nicht. Und es ist unhöflich, einen guten Schluck abzulehnen.«
    »Aber ... aber ich habe gesehen ...«
    »Dass ich noch etwas hineingeträufelt habe? Mach dir keine Gedanken, mein Bester. Das ist nur ein wenig Eibensaft, gut fürs Herz. Du wirst es schnell merken. Vorhin hast du dich fast zu Tode erschrocken, aber gleich wirst du dich besser fühlen.«
    Der Mystiker fing an zu zittern. »Bitte nicht«, flehte er, Tränen rollten über seine Wangen. »Ich mache alles, was du willst ...«
    »Aber mehr will ich doch gar nicht«, erwiderte Darby kalt. »Trink einfach auf mein Wohl, und wir scheiden als Freunde. In Anbetracht meiner beträchtlichen Wut über deinen hinterhältigen Verrat ist das doch ein sehr gutes Angebot, findest du nicht? Es könnte ganz anders enden.«
    Nicholas Abe begriff, dass er keine Wahl mehr hatte. Nicht die geringste. Und er musste dem Elfen auch noch dankbar dafür sein. Abe sagte nichts mehr. Er griff nach dem Glas, schloss die Augen und trank.

10 Noch ein Verrat?
    Du hast ihn umgebracht!«, fasste Pirx zusammen, nachdem ihr Gast seinen Bericht beendet hatte.
    »Natürlich«, sagte Darby gelassen. »Ich musste Nadja schützen und vor allem unser Volk, das er im Begriff war zu verraten! Normalerweise hätte ich ihm keinen so leichten Tod bereitet, aber wegen Nadja durfte ich keine Spuren hinterlassen. Ich habe alle Papiere und Daten vernichtet, die in irgendeiner Weise auf sie oder uns hingewiesen hätten.«
    »Du hast gegen Fanmórs Gebot verstoßen!«, rief Rian. »Kein Mensch darf zu Schaden kommen!«
    »Ich habe richtig gehandelt!«, gab Darby ebenso heftig zurück. »Ich musste es tun, denn der Schutz unseres Volkes geht vor allem anderen! Die Grenzen werden immer durchlässiger, bald können die Menschen sie passieren, und was sollen wir dann tun? Wir dürfen sie nicht noch zusätzlich darauf stoßen!«
    David hielt ihm die Schwertspitze an den Hals. »Du hättest ihn einfach fesseln und zu Fanmór bringen können«, sagte er leise. »Der Herrscher allein darf darüber entscheiden. Er ist unser aller Hochkönig, nicht nur der König der Crain – gerade du solltest das wissen.«
    »Ich werde mich nicht dafür rechtfertigen, und Fanmór wird mich freisprechen«, versetzte Darby. »Gemessen an der Situation, habe ich das einzig Richtige getan. Außerdem ist es nicht an euch, mich dafür abzuurteilen.«
    »Aber ich werde meinem Vater melden, was du getan hast«, erwiderte David zornig. »Und dann werden wir sehen!«
    Nadja wusste nicht, was sie davon halten sollte. Darbys Geständnis half ihr keineswegs, sich von Schuldgefühlen zu befreien, denn nur durch sie war Abe überhaupt auf die Spur der Elfen gekommen. Jedenfalls hatte der Schotte sich für diesen Mord zu verantworten – wenn schon nicht vor einem menschlichen, so doch vor einem elfischen Gericht.
    Aber daran sollten sie sich jetzt nicht zu sehr aufhalten; Darby war in ihrer Hand, und Fanmór würde bald erfahren, was geschehen war. »Was genau willst du jetzt

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