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Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches

Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches

Titel: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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Zögern steckte sie auch Geld und Ausweis ein. Sie waren eine Art Aberglauben: Wenn sie sie dabeihatte, würde sie auch nach Hause zurückkehren.
    »Wenn ...«, setzte sie an und musste sich räuspern, »wenn ich ... nicht in der Lage bin, zurückzufinden ... wirst du Robert und Fabio informieren, Pirx?«
    »Natürlich, aber dazu wird es nicht kommen«, bekräftigte der Pixie. »Ich stehe für dich ein, und da bin ich bestimmt nicht der Einzige.«
    Nadja war gerührt. »Das wird nicht notwendig sein. Ich vertraue auf die Gerechtigkeit.« Sie vermied es, David anzublicken.
    Grog ging voraus, und Nadja kam als Letzte hinterdrein, schloss sorgfältig die Tür zu und steckte den Schlüssel zu ihrem Geldbeutel, der in einer Seitentasche ihres Beutels verborgen war. Bald würde diese Tasche ihre einzige Verbindung zur Menschenwelt sein.
    »Ach herrje«, murmelte Nadja, als sie auf die Straße traten. Grog steuerte nämlich zielsicher auf den Gärtnerplatz zu – mitten in eine Menge edel gekleideter Leute, die ins Theater gehen wollten. Der Platz war schön erleuchtet, die kahlen Bäume illuminiert, und ein Hauch Schnee lag über allem. Heute Nachmittag musste der Winter zurückgekehrt sein. Oder hatte die Kälte des Getreuen sich so weit ausgebreitet? Nadja traute ihm inzwischen alles zu.
    »Wo müssen wir hin?«, flüsterte sie. Grog deutete über die Straße auf die Mitte des Platzes, auf das leicht kuppelartige Rondell mit dem Brunnen in der Mitte und das Klenze-Denkmal vor dem Theater. Ein Kreisweg, durchkreuzt von vier zum Brunnen laufenden Wegen, war zwischen Bäumen und Beeten angelegt. Im Frühling und Sommer bestimmt sehr idyllisch. Zu dieser Jahreszeit war der Brunnen von Holzverschalungen verhüllt, doch die Bäume waren illuminiert, und die verschnörkelten Bänke, von einer feinen weißen Decke geschützt, warteten auf den bereits nahenden Frühling.
    Ein gefesselter Elf und eine tote Elfe auf den Armen eines dritten Spitzohrigen – sie hätten kaum auffälliger sein können. Grog und Pirx waren für Menschen unsichtbar, aber David und Darby viel zu erschöpft, um noch irgendeinen Elfenzauber wirken zu können.
    »Schnell, schnell«, drängte Nadja.
    Einige Leute blieben stehen und sahen ihnen neugierig nach. Was mochten diese Passanten von ihnen denken? Rian sah erbärmlich aus, obwohl sie den großen Blutfleck auf ihrer Kleidung geschickt kaschiert hatten. »Macht endlich, wir kommen zu spät zum Auftritt!«, rief Nadja in letzter Verzweiflung. Die Journalistin hoffte, man möge sie für Mitarbeiter des Theaters halten und einfach keine Fragen stellen.
    »David, das muss natürlicher wirken! Rian, du machst das sehr gut!« In ihrer Not hatte Nadja alle Gefühle verdrängt, es ging nur noch darum, das Tor zu erreichen, ohne die Wahrheit zu offenbaren.
    Und sie hatte den richtigen Weg gewählt; die Leute schmunzelten, schüttelten die Köpfe und gingen weiter. Vielleicht warteten sie nun den ganzen Abend darauf, die seltsame Schar auf der Bühne wiederzusehen.
    Taxis drängelten sich zwischen den Autos, deren Fahrer auf der Suche nach einem Parkplatz waren oder Chauffeurdienst für Freunde machten. Nadja dirigierte die Gefährten zwischen ihnen hindurch, und dann hatten sie endlich das Rondell erreicht.
    Niemand war hier, was für ein Glück – denn es lag Schnee und war nicht geräumt. Mit feinen Theater-schühchen ging es sich hier nicht gut.
    »Wir haben es gleich«, flüsterte Grog, der voranging, und dann sah Nadja es auch schon. Der Brunnen selbst war das Tor oder vielmehr seine Verschalung. Ein schmaler, dünner Rand wie von einer Tür leuchtete auf, als der Grogoch sich ihm näherte. »Seht mal, es ist bereits aktiv, wir werden also erwartet«, fügte er unglücklich hinzu. Er riss an Darbys Führkette. »
Du
wirst erwartet ...«
    »Nadja, bleib hier«, sagte David leise. »Ich habe Angst um dich. Sei vernünftig.«
    »Ich lasse dich nicht allein«, widersprach sie.
    Er sah grau und müde aus. Es schien, als wöge Rian in seinen Armen nicht mehr als eine Feder, und doch trug er eine schwere Last.
    Nicht darüber nachdenken! Lenk dich ab, denk an etwas anderes. Kein Schmerz, keine Trauer, erst recht nicht dort drüben. Gib dir keine Blöße. Fordere Respekt von ihnen
.
    Nadja hatte in arabischen Ländern schon ihre Erfahrungen mit patriarchalischen Systemen gemacht und konnte sich nur zu gut vorstellen, was sie in Fanmórs Reich erwartete. Entsprechend vorbereitet wollte sie sich dieser Begegnung

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