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Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches

Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches

Titel: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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entkommen«, flüsterte sie. »Du bist zu sehr an mich gebunden ...«
    Robert hätte ihre Hand wegschlagen sollen oder noch besser ihren Kopf packen, ihn unter Wasser ziehen und sie ersäufen.
    Aber sie hatte recht. Er liebte sie, auf Gedeih und Verderb. Dass er nun Bescheid wusste, änderte nichts, er konnte nicht fort, sie niemals verlassen. Da brauchte er sich nichts vorzumachen. Allein ihre zarten Finger in seinem Haar beschleunigten seinen Herzschlag. Kampflos würde Robert Waller sich allerdings nicht ergeben.
    »Du kannst es nicht tun, nicht so schnell«, flüsterte er und schmiegte seine Wange in ihre Hand. Furchtlos blickte er in ihre Augen, hatte nichts mehr zu verlieren. In diesem Moment schritt er über einen Abgrund – und er wusste nicht, ob er je am anderen Ende ankommen würde. »Wenn du mich jetzt beißt und Bandorchu auslieferst, kann ich den Roman nicht mehr zu Ende bringen. Dann hast du aber deine Aufgabe als Muse nicht erfüllt und bleibst an mich gekettet. Ist es nicht so?«
    Sie presste die Lippen aufeinander. »Du willst Zeit gewinnen«, sagte sie schließlich.
    Er nickte. »Und du willst meine Muse sein ... Nein, du
bist
meine Muse, das hast du vorhin gesagt. Du bist demnach eine Verpflichtung eingegangen, als du dich auf mich eingelassen hast. Also kannst du gar nicht mittendrin aufhören. Ich kann nur weitermachen, wenn ich der bleibe, der ich bin. So sind die Regeln. Habe ich nicht recht?«
    Anne schwieg, ihre Miene verdüsterte sich.
    »Wir sind also beide aneinander gebunden. Und ich will meinen Lebenstraum verwirklichen, dazu brauche ich dich. Lass es mich tun.«
    Ihre Augen glommen wie langsam abkühlende Lava. »Ein gefährliches Spiel, was du da treibst. Aber gut, mach weiter. Du wirst es schnell bereuen, denn ich werde dich mehr denn je antreiben.«
    Dann erhob sie sich, und ihr nur provisorisch geschlossener Bademantel öffnete sich einen Spalt. Darunter war sie nackt, und Robert schüttelte sich. Konnte er überhaupt noch weitermachen? Immerhin waren sie ein Liebespaar gewesen, auch das hatte zur Inspiration gehört. Doch war nun, nach dieser Offenbarung, an Sex überhaupt noch zu denken?
    Erschrocken spürte er, dass sein zweites Ich dort unten zwischen den Beinen Annes Anblick eher erfreulich fand und sich sehr wohl vorstellen konnte, auch diesen Bestandteil ihres gemeinsamen Spieles fortzusetzen. Und das in so einem Moment! Robert zog die Beine an, fassungslos und wütend auf sich selbst, und hoffte, sie würde es nicht bemerken.
    Anne deutete auf sein verwundetes Handgelenk. »Du kannst das Cairdeas jetzt abnehmen«, sagte sie. »Es ist bereits kalt.«
    Robert betrachtete das zusammengeschrumpfte Band. Es war dünn geworden, faltig und runzlig und völlig farblos. Dann schüttelte er den Kopf. »Sie ist in Annuyn«, sagte er leise. »Ich werde sie festhalten und ihr helfen zurückzukehren.«
    »Das ist unmöglich, und das weißt du.«
    »Nein, ist es nicht!«, sagte er heftig. »Diese Regeln kenne ich zufällig auch! Ich gebe Rian nicht so leicht auf, und Nadja tut es ebenfalls nicht! Ihr wird etwas einfallen. Ich sollte jetzt bei ihr sein, aber ich weiß, du wirst mich nicht reisen lassen. Vermutlich darf ich sie nicht einmal anrufen.«
    »Absolut richtig«, sagte sie scharf. »Das Einzige und Letzte, was in deinem erbärmlichen, nicht mehr lange währenden Menschenleben noch zählt, ist dein Roman.«
    »Raus hier«, knurrte er. »Du eiskaltes, herzloses Miststück.«
    Ihr Blick glitt an ihm hinab, zu jener Stelle, die er vor ihr zu verbergen suchte; ihre Zunge fuhr lasziv über die Lippen, und sie zeigte ihm noch einmal ihre außergewöhnlichen Zähne. Dann ging sie wortlos hinaus.
    Robert ließ eiskaltes Wasser ein und weinte heiße Tränen der Scham und Trauer.

12 Der Gang nach Crain
    Rian«, flüsterte Nadja. Sie konnte keinen Schritt gehen, die Beine gehorchten ihr nicht.
    David griff sich wieder an die Brust und sank neben seiner Schwester auf die Knie. Er beugte sich vornüber und stöhnte.
    Grog und Pirx schlichen näher, der kleine Igel nahm Rians Hand auf, doch da er sie nicht fest genug hielt, fiel sie schlaff herunter. »Rian«, piepste er. »Sag doch was ...« Die Kartoffelnase des Grogochs zitterte.
    Der Spriggans fiel auf die ursprüngliche Größe zusammen und tastete nach der Hand des Kau.
    Und zum ersten Mal war der Getreue nicht mehr Herr der Lage, wie erstarrt stand er da. Er selbst hatte Rian schon misshandelt, um ihr Lebenskraft zu nehmen und sie zu

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